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Kind der Prophezeiung

Kind der Prophezeiung

Titel: Kind der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Männer kräftig unters Ohr. Der Mann sank aufs Pflaster und krümmte sich. Der andere kroch davon und kam halbwegs auf die Beine, nur um beide Füße Silks ins Gesicht zu bekommen, als der rattengesichtige Drasnier hochsprang, sich drehte und mit beiden Beinen austrat. Dann wandte sich Silk beinahe beiläufig um.
    »Alles in Ordnung?« fragte er Garion.
    »Mir geht es gut«, sagte Garion. »Das hast du aber gut gemacht.«
    »Ich bin Akrobat«, antwortete Silk. »Es ist ganz einfach, wenn man einmal weiß, wie es geht.«
    »Sie flüchten«, rief Garion.
    Silk drehte sich um, aber die zwei, die er gerade zu Boden geschickt hatte, verschwanden in eine dunkle Gasse.
    Man hörte einen triumphierenden Schrei von Barak, und Garion sah, daß der Rest ihrer Angreifer floh.
    Am Ende der Straße, in dem schneegesprenkelten Lichtschein, der aus einem Fenster fiel, stand Brill und tanzte geradezu vor Wut. »Feiglinge!« brüllte er seine gekauften Burschen an. »Feiglinge!« Dann rannte Barak auf ihn zu, und auch er drehte sich um und gab Fersengeld.
    »Bist du in Ordnung, Tante Pol?« fragte Garion und ging zu ihr.
    »Natürlich«, fuhr sie ihn an. »Und mach so etwas nicht wieder, junger Mann. Überlasse Straßenschlachten denjenigen, die dafür besser geeignet sind.«
    »Mit mir war alles in Ordnung«, wandte er ein. »Ich hatte doch meinen Stock hier.«
    »Streite nicht mit mir«, sagte sie. »Ich habe mir nicht den ganzen Ärger mit deiner Erziehung aufgehalst, um dich in einer Gosse enden zu sehen.«
    »Sind alle in Ordnung?« fragte Durnik besorgt.
    »Natürlich sind wir das«, fuhr ihn Tante Pol verärgert an. »Geh lieber und hilf dem Alten Wolf mit den Pferden.«
    »Sicher, edle Pol«, antwortete Durnik leise.
    »Ein großartiger kleiner Kampf«, sagte Barak und wischte sein Schwert ab, während er sich zu ihnen gesellte. »Nicht viel Blut, aber trotzdem sehr befriedigend.«
    »Ich freue mich, daß du das findest«, sagte Tante Pol bissig. »Ich habe für solche Begegnungen nicht viel übrig. Haben sie jemanden zurückgelassen?«
    »Bedauerlicherweise nein, werte Dame«, sagte Barak. »Es ist hier zu eng für wuchtige Hiebe und der Boden zu schlüpfrig für gute Beinarbeit. Ich habe aber trotzdem einigen von ihnen einen ordentlichen Denkzettel verpaßt. Wir haben ein paar Knochen gebrochen und ein oder zwei Köpfe eingebeult. Als Gruppe waren sie im Laufen wesentlich besser als im Kämpfen.«
    Silk kam aus der Gasse zurück, in die er den beiden gefolgt war, die versucht hatten, Garion anzugreifen. Seine Augen leuchteten, sein Blick war boshaft. »Erfrischend«, sagte er und lachte dann ohne erkennbaren Grund.
    Wolf und Durnik hatten die wild um sich tretenden Pferde beruhigt und sie dorthin zurückgeführt, wo Garion und die anderen standen. »Ist jemand verletzt?« fragte Wolf.
    »Wir sind alle noch heil«, brummte Barak. »Es hat sich kaum gelohnt, dafür das Schwert zu ziehen.«
    Garions Gedanken überschlugen sich. In seiner Aufregung plapperte er einfach drauflos. Es kam ihm gar nicht in den Sinn, vielleicht erst alles einmal zu überdenken. »Woher wußte Brill, daß wir in Muros sind?« fragte er.
    Silk sah ihn scharf an, seine Augen verengten sich. »Vielleicht ist er uns von Winold aus gefolgt«, meinte er.
    »Aber wir haben angehalten und zurückgesehen«, sagte Garion. »Er ist uns nicht gefolgt, als wir abfuhren, und wir haben jeden Tag hinter uns Ausschau gehalten.«
    Silk runzelte die Stirn. »Sprich weiter, Garion«, sagte er.
    »Ich glaube, er wußte, wo wir hinwollten«, platzte Garion heraus, gegen den seltsamen Zwang ankämpfend, nicht auszusprechen, was sein Verstand jetzt klar vor sich sah.
    »Und was glaubst du sonst noch?« fragte Wolf.
    »Irgend jemand hat es ihm gesagt«, antwortete Garion. »Jemand, der wußte, daß wir herkommen würden.«
    »Mingan wußte es«, sagte Silk, »aber Mingan ist ein Kaufmann, und er würde über seine Geschäfte nicht mit jemandem wie Brill reden.«
    »Aber Asharak der Murgo war in Mingans Kontor, als der uns den Vertrag gab.« Der Zwang war jetzt so groß, daß Garions Zunge sich steif anfühlte.
    Silk zuckte die Achseln. »Warum sollte ihn das kümmern? Asharak wußte nicht, wer wir sind.«
    »Wenn aber doch?« fragte Garion mühsam. »Was, wenn er nicht einer dieser normalen Murgos ist, sondern einer von den anderen – wie der, der zu denen gehörte, die an uns vorbeigeritten sind. Seinerzeit, nachdem wir Darin verlassen hatten?«
    »Ein Grolim?« fragte

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