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Kind der Prophezeiung

Kind der Prophezeiung

Titel: Kind der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ihr Wiegen zu unterbrechen.
    Barak verbeugte sich steif.
    »Möge der Arm Belars dich schützen«, sagte der Anführer.
    »Alles Lob Belar, dem Bären-Gott von Alorien«, stimmten die anderen an.
    Barak verbeugte sich wieder und blieb stehen, bis die Prozession vorbei war.
    »Wer war das?« fragte Durnik.
    »Anhänger des Bären-Kults«, sagte Barak voller Abscheu. »Religiöse Fanatiker.«
    »Eine lästige Gruppe«, erklärte Silk. »Sie haben Untergruppen in allen alornischen Königreichen. Sie sind ausgezeichnete Krieger, aber die Werkzeuge des Hohepriesters von Belar. Sie verbringen ihre Zeit mit Ritualen, militärischem Training und der Einmischung in die Lokalpolitik.«
    »Wo ist dieses Alorien, von dem sie gesprochen haben?«, fragte Garion.
    »Überall um uns herum«, antwortete Barak mit weitausholender Geste. »Alorien waren früher alle alornischen Reiche zusammen. Sie waren alle eine Nation. Die Kultisten wollen sie wiedervereinen.«
    »Das klingt nicht unvernünftig«, meinte Durnik.
    »Alorien wurde aus einem bestimmten Grund aufgeteilt«, sagte Barak. »Ein bestimmter Gegenstand mußte geschützt werden, und die Teilung Aloriens war der beste Weg dazu.«
    »War dieses Ding denn so wichtig?« fragte Durnik.
    »Es ist das wichtigste Ding auf der Welt«, sagte Silk. »Die Bären-Kultisten neigen dazu, das zu vergessen.«
    »Aber jetzt ist es gestohlen worden, nicht wahr?« platzte Garion heraus, als ihm die nüchterne Stimme in seinen Gedanken die Verbindung von dem, was Barak und Silk gerade gesagt hatten, und der plötzlichen Zerstörung seines eigenen Lebens klarmachte. »Dieses Ding ist es, das Meister Wolf verfolgt.«
    Barak sah ihn an. »Der Bursche ist klüger als wir dachten, Silk«, sagte er ernst.
    »Er hat Grips«, stimmte Silk zu, »und es ist nicht schwer, sich alles zusammenzureimen.« Sein Wieselgesicht wurde ernst. »Du hast natürlich recht, Garion«, sagte er. »Wir wissen noch nicht, wie es geschah, aber irgend jemand hat diesen dreisten Diebstahl fertiggebracht. Wenn Belgarath das Stichwort gibt, werden die alornischen Könige die Welt Stein für Stein auseinandernehmen, um es zurückzubekommen.«
    »Du meinst Krieg?« fragte Durnik mit schwacher Stimme.
    »Es gibt schlimmere Dinge als Krieg«, sagte Barak grimmig. »Es wäre eine gute Gelegenheit, die Angarakaner ein für allemal loszuwerden.«
    »Wir wollen hoffen, daß Belgarath die alornischen Könige umstimmen kann«, sagte Silk.
    »Das Ding muß zurückgeholt werden«, beharrte Barak.
    »Sicher«, gab Silk ihm recht, »aber es gibt auch andere Wege, und ich glaube kaum, daß eine öffentliche Straße der geeignete Ort ist, um unsere Alternativen zu diskutieren.«
    Barak sah sich rasch um, seine Augen wurden schmal.
    Sie hatten gerade den Hafen erreicht, wo sich die Masten der cherekischen Schiffe wie Bäume erhoben. Sie überquerten eine vereiste Brücke über einen zugefrorenen Fluß und kamen auf einen weiten Platz, auf dem Schiffsskelette im Schnee lagen.
    Ein hinkender Mann in einem Lederkittel trottete aus einem niedrigen Steingebäude, das inmitten der Docks stand.
    »Ho, Krendig«, rief Barak.
    »Ho, Barak«, antwortete der Mann im Lederkittel.
    »Wie geht die Arbeit voran?« fragte Barak.
    »Langsam in dieser Jahreszeit«, sagte Krendig. »Es ist keine gute Zeit, um mit Holz zu arbeiten. Meine Handwerker formen die Beschläge und sägen die Bretter, aber viel mehr können wir vor dem Frühling nicht tun.«
    Barak nickte, ging hinüber und legte die Hand auf das frische Holz eines Schiffsbugs, der aus dem Schnee ragte. »Krendig baut dies für mich«, sagte er, den Bug tätschelnd. »Es wird das beste Schiff werden, das es gibt.«
    »Wenn deine Ruderer stark genug sind, es zu bewegen«, sagte Krendig. »Es wird sehr groß, Barak, und sehr schwer.«
    »Dann werde ich es mit großen Männern bemannen«, sagte Barak, noch immer auf das Schiffsgerippe starrend.
    Garion hörte fröhliches Rufen von einem Hügel oberhalb der Schiffswerft und sah sich um. Einige junge Leute glitten auf glatten Planken den Hügel herunter. Es war offensichtlich, daß Barak und die anderen den größten Teil des Nachmittags damit verbringen würden, über das Schiff zu reden. Das mochte alles sehr interessant sein, aber Garion hatte schon lange Zeit nicht mehr mit jemandem in seinem Alter gesprochen. Er stahl sich zum Fuß des Hügels davon und sah zu.
    Ein blondes Mädchen zog vor allem seine Aufmerksamkeit auf sich. In gewisser Weise erinnerte

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