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Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition)

Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition)

Titel: Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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einem Haufen harter Arbeit: Auswerten von Informationen, Aussortieren von Möglichkeiten. Alles nach Schema F. Wenn selbst das nicht zum Täter führt, bleibt nur noch Kommissar Zufall. Die richtige Person erzählt einem die richtigen Dinge, man ist zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, oder – wie in diesem Fall – der Typ, mit dem man sprechen möchte, trottet in aller Seelenruhe auf seine Wohnungstür zu, hat die Hände praktisch schon ausgestreckt und fleht: Verhafte mich.
    Das war meine Erfahrung. Während Tom Gregory aufs Revier gebracht wurde, saßen Laura und ich in einem Büro im fünften Stock des Gebäudes, in einer inoffiziellen Nachbesprechung bei unserem Vorgesetzten, DCI Shaun Young, und berieten uns, ob es zwischen den Fällen eine Verbindung geben könnte.
    Schon ein Tatort vom Kaliber Vicki Gibson reichte aus, um uns tagelang zu beschäftigen, und jetzt hatten wir zwei davon. Normalerweise hätten wir den zweiten abgegeben. Angesichts einer möglichen Verbindung behielten wir jedoch vorsichtshalber auf beiden die Hand drauf, für den Augenblick jedenfalls.
    Aber, aber, aber.
    »Ich spüre da Zweifel?«, bemerkte Young.
    Das war an mich gerichtet. Ich lehnte mich etwas zurück und rutschte mit der Ferse des einen Fußes auf dem Veloursteppich vor und zurück.
    »Ja, ich zweifle da in der Tat, Sir. Ich trage mein Herz auf der Zunge, wie es so meine Art ist. Ich mache kein Geheimnis daraus.«
    »Das ist kaum zu übersehen. Hören Sie doch mit diesem Herumgerutsche auf.«
    »Natürlich, Sir.«
    Ich machte eine zustimmende Geste, aber Young kannte mich inzwischen gut genug. Obwohl er kurz vor der Pensionierung stand, hatte er sich seinen durchtrainierten, muskulösen Körper und seine strenge Miene bewahrt, unterstrichen von schwarz gefärbtem Haar. Er war gefürchtet. Aber hinter seiner zur Schau gestellten schroffen, unversöhnlichen Art verbarg sich ein weniger offenkundiger Teil seiner Persönlichkeit, dem meine unterschwellige Aufmüpfigkeit zu gefallen schien.
    »Ich bin immer noch nicht überzeugt davon, dass die beiden Morde etwas miteinander zu tun haben.« Laura, die etwas manierlicher neben mir saß, schüttelte den Kopf, während ich hinzusetzte: »Auch wenn meine Kollegin offensichtlich anderer Meinung ist.«
    »Sie hängen doch ganz offensichtlich zusammen. Ich verstehe nicht, wie du auf die Idee kommst, dass es nicht so ist.«
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, dass ich nicht überzeugt bin.«
    »Herrgott – du bringst einen manchmal zur Verzweiflung. Sonst klammerst du dich doch auch immer an Statistiken und Wahrscheinlichkeiten. Warum jetzt nicht? Wie wahrscheinlich ist es, dass zwei Morde, bei denen Gewalteinwirkung durch stumpfe Gegenstände eine Rolle spielt, in unmittelbarer Nähe und in derselben Nacht passieren?«
    »Die Wahrscheinlichkeit liegt im Augenblick bei eins. Weil es passiert ist. Insgesamt betrachtet, kann ich …«
    »Und die dann auch noch zwei verschiedene Täter haben.«
    »Pass auf.« Ich hatte Zeit gehabt, darüber nachzudenken. »Alle Hinweise im Fall Gibson deuten darauf hin, dass Tom Gregory der Täter ist. Ohne das zweite, bisher noch nicht identifizierte Opfer wären wir immer noch hundertprozentig davon überzeugt. Richtig?«
    »Ja, aber …«
    »Gut. Da es aber weit weniger wahrscheinlich zu sein scheint, dass Gregory das zweite Opfer umgebracht hat, gehe ich davon aus, dass die beiden Fälle nicht zusammengehören.«
    »Weil du den ersten Mord kopfgesteuert schon gelöst hast. Und ein Irrtum vermutlich völlig ausgeschlossen ist.«
    »Nein, natürlich könnte ich mich irren. Aber warum sollte Tom Gregory beide Morde begangen haben? Das ergibt keinen Sinn. Wie denn nun – er verspürte noch genügend Restärger und hat ihn an dem Obdachlosen ausgelassen? Oder hat er sich für die Hauptsache schon mal aufgewärmt?«
    »Du nimmst also an, dass es Gregory ist.«
    »Eigentlich nicht. Ich glaube, dass es jeder sein könnte. Nimm ›jeder‹ statt ›Gregory‹. Es ergibt sonst keinen Sinn.«
    Laura seufzte. »Es gibt nicht immer einen Sinn, Hicks.«
    »Doch, den gibt es.« Jetzt setzte ich mich korrekt hin. »Wirklich.«
    Weil es tatsächlich wichtig war. Es gab immer einen Sinn irgendwie. Vielleicht nicht immer einen zufriedenstellenden, aber immer irgendwie. Und Tatsache ist, dass Leute nicht rein zufällig mit stumpfen Gegenständen Amok laufen. Wenn sie so etwas im Sinn haben, dann verwenden sie Schusswaffen. Und selbst wenn es

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