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Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition)

Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition)

Titel: Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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schaffen. Ihre Ex-Freundin ist tot, und Sie sind bereits vorher gewalttätig gegen sie geworden, so dass Sie gut beraten sind, mir nicht vorzuhalten, ich würde mir das alles aus den Fingern saugen. Ich weiß nämlich, dass ich das nicht tue.«
    »Ich habe sie nicht umgebracht.«
    »Die Situation scheint Sie nicht sehr zu erschüttern.«
    »Warum auch? Wir waren doch schon lange getrennt. Ich hatte sie schon vergessen – wirklich. Ich wünschte, ich hätte sie gar nicht erst kennengelernt.«
    »Und dass sie tot wäre?«
    »Nein.« Aber dann zuckte er mit den Schultern. »Sie ist mir scheißegal, wenn es das ist, was Sie hören wollen. Warum auch nicht? Sagen Sie mir, warum sie mir nicht egal sein sollte. Das können Sie nämlich nicht. Sie war ein dreckiges, verlogenes Miststück. Irgendwann musste ihr so was ja mal passieren.«
    » Irgendwann musste ihr so was ja mal passieren«, wiederholte ich. »Das ist klasse, Tom. Sie wissen, dass all das vor Gericht gegen Sie verwendet werden kann. Weiter so, dann können wir uns den Prozess schenken. Ich zieh dann einfach meine Knarre und knall Sie jetzt über den Haufen.«
    »Ich meinte, dort, wo sie lebte.« Er wirkte jetzt etwas zerknirschter, vermutlich aber nur, weil er begriffen hatte, was er gerade gesagt hatte. »Eine grauenhafte Gegend, in der nur Scheißtypen und Junkies rumhängen. Die dann auch noch Lügengeschichten über andere Leute erzählen. Das hat sie getan. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie in Schwierigkeiten kommen würde.«
    »So, wie sie mit Ihnen Schwierigkeiten bekommen hat?«
    »Ich habe nichts gemacht.« Er fasste an den Tisch. »Liegt irgendetwas gegen mich vor?«
    »Nein.«
    »Also ist auch nichts passiert.«
    Laura neben mir holte tief Luft. Ich spürte, dass sie langsam die Geduld verlor, was nicht oft passierte. Aber ich konnte sie verstehen. Gregory saß da mit seinem dreckigen Grinsen im Gesicht. Es ist nie passiert. Im Grunde ihres Herzens sind Typen wie Tom Gregory immer noch Kinder. Wenn ihnen die Leviten gelesen werden, reagieren sie mit Empörung und Unverständnis und beteuern: Ich war es nicht. Bei diesen Leuten ist immer jemand anderer schuld. Geschieht es im Verborgenen und gibt es keine Beweise, ist alles in bester Ordnung.
    Ich beschloss, noch ein paar Giftpfeile gegen ihn abzuschießen.
    »Super Logik, Tom. Aber wissen Sie was? Wir haben die Anrufprotokolle und Zeugenaussagen. Ganz zu schweigen von den Vorstrafen, die Sie haben. Leicht reizbar, wie?«
    Er starrte mich an. »Kommt vor.«
    »Kommt vor.«
    Die Anzeigen in Sachen Vicki Gibson hatten zu nichts geführt, andere aber wohl. Er hatte drei Vorstrafen wegen Körperverletzung und zwei wegen anderer Gewalttaten. Die üblichen Kneipenprügeleien und eine Anklage wegen Sachbeschädigung. Alle wurden mit Bewährungs- und Geldstrafen geahndet.
    »Wir rasten gerne mal aus, wenn wir ein paar intus haben, stimmt’s?«
    »Kommt vor.«
    »Ein Fall fürs Anti-Aggressionstraining.« Ich schüttelte den Kopf. »Ihr seid schon ein lustiges Völkchen.«
    »Lustig?«
    »Genau. Immer sagt ihr, dass ihr euch nur schwer beherrschen könnt. Dann seht ihr rot und könnt nichts dagegen tun. All dieser Mist. Aber hier bei mir rasten Sie nicht aus. Hier haben Sie sich unter Kontrolle, stimmt’s?«
    »Vielleicht zähle ich ja bis zehn.«
    »Kann sein, dass Sie das können. Aber ich glaube das nicht. Die Wahrheit ist, dass Leute wie Sie feige sind. Hab ich recht? Aus irgendeinem Grund verliert ihr immer nur dann die Beherrschung, wenn ihr ungestraft davonkommt. Ist doch lustig, oder? Bringt mich echt zum Lachen.«
    Tom Gregory sah mich einfach nur an. Ich starrte zurück und ließ die Stille wirken. Ihn auf die Palme zu bringen bereitete mir ein größeres Vergnügen, als möglicherweise zulässig war. Aber ich war wütend. Zum Teil wegen der Dinge, die er auf dem Kerbholz hatte, weil er so ein Scheißkerl war, und zum Teil auch, weil er sich so aufführte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich insgeheim den leisen Verdacht hegte, dass er die Wahrheit sagte, dass er sie nicht getötet hatte – und diese Möglichkeit ärgerte mich.
    Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück.
    »Ich habe sie nicht umgebracht«, sagte er. »Ich war bei …«
    »Klar! Das sagten Sie schon. Seien Sie bloß still.«
    Gregory hatte den Polizisten, die ihn aufs Revier gebracht hatten, schon zu Protokoll gegeben, wo er sich am Abend davor herumgetrieben hatte. Uns hatte er alles noch einmal erzählt, nachdem wir

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