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Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition)

Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition)

Titel: Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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davonkommen, nicht nach dem, was er getan hatte.
    Ich würde ihn nicht laufenlassen. Und so zog ich zum zweiten Mal in meiner Berufslaufbahn – und das zweite Mal in einer Woche – die Pistole aus dem Holster und ging los.
    Während ich um das Auto herumging, hielt ich den Blick auf die Haustür gerichtet, ohne die Umgebung aus den Augen zu verlieren, um nicht die kleinste Bewegung in den Fenstern oder auf der Zufahrt zu übersehen. Dann eilte ich den Weg entlang, geduckt, die Pistole mit beiden Händen gefasst, im Winkel von 45 Grad vor mir, zum Zielen bereit.
    Mein Herz raste, und ich bemühte mich, langsam zu atmen, um ruhig zu bleiben. Doch als sich die Tür geräuschlos öffnete, begann mein Herz wieder zu rasen.
    Da ist jemand.
    Wenn er nicht einfach nur vergessen hatte, sie abzuschließen.
    Ich spähte hinein, das Haus wirkte stumm und leer. In der Diele war niemand, und auch oben auf dem Treppenabsatz war kein Mensch zu sehen.
    Ich trat ein und sicherte sofort die Küche links von mir. Als ich das letzte Mal hier gewesen war, war der Boden übersät gewesen von verkrusteten Blutflecken. In der Zwischenzeit hatte jemand das Blut weggewischt, aber ein schwacher Geruch hing noch immer in der Luft. Ein paar Fliegen saßen auf den Fliesen und bewegten sich langsam im Kreis, als wären sie dort festgenagelt.
    Von Wilkinson keine Spur.
    Ich sicherte auch das übrige Erdgeschoss, überprüfte das Wohnzimmer und dann die Küche im hinteren Teil des Hauses. Durch die Fenster erhaschte ich einen verhangenen Blick in den Garten hinaus, genug, um mir zu zeigen, dass er an allen Seiten umzäunt war. Niemand zu sehen. Trotzdem probierte ich die Hintertür, doch sie war verschlossen.
    Ich ging zurück ins Treppenhaus und suchte noch einmal den ersten Absatz ab. Kein Mensch zu sehen. Ich lauschte angestrengt, aber es blieb still.
    Er war nicht hier.
    Manchmal weiß man es einfach. Stille ist anders, wenn ein Ort menschenleer ist. Wahrscheinlich war er schon hier gewesen, denn die Haustür war offen, und ich hatte ihn verpasst.
    Aus der Ferne drang Sirenengeheul zu mir.
    Trotzdem hob ich die Waffe und ging langsam die Stufen hinauf, die unter meinen Füßen leicht knarrten. Als ich oben angekommen war, ließ ich die Pistole in die Horizontale sinken und drehte mich um, um den kleinen Gang zu überblicken. Drei Türen gingen von ihm ab: zwei standen auf, eine war geschlossen. Die beiden offenen führten in ein Bad und in ein großes Schlafzimmer, in beiden war niemand. Mit noch größerer Vorsicht näherte ich mich der geschlossenen Tür, hielt mich, so gut es ging, auf einer Seite, für alle Fälle. Dann löste ich eine Hand von der Waffe, um den Türgriff zu betätigen, machte sie auf …
    Und da war Wilkinson.
    Er stand mit dem Rücken zu mir, den Kopf nach vorn gebeugt, so dass ich nur den Hals und den unteren Ansatz des Stoppelschnitts mit dem schweißfeuchten schwarzen Haar sehen konnte.
    Er trug eine Armeeuniform mit allen militärischen Insignien – einen gestärkten, straff anliegenden dunkelgrünen Anzug mit roten Quasten an den Schultern. Der General . Er wirkte außerordentlich breit. Die Arme lagen an den Seiten in einem leichten Abstand von den Hüften an. In der rechten Hand hielt er eine Pistole.
    Ich ging hinter dem Türrahmen in Deckung und hielt meine eigene Waffe auf seinen Rücken gerichtet.
    »Tony.«
    Ich sprach leise, um ihn nicht aufzuschrecken, aber er gab nicht zu erkennen, ob er mich gehört hatte. Er bewegte nicht den kleinsten Muskel, was mich möglicherweise veranlasst hätte, auf der Stelle das Feuer auf ihn zu eröffnen.
    Ich sah mich im Raum um.
    Es war ein Kinderzimmer – jedenfalls im Ansatz ein solches. Die Wände waren in einem kindlichen Himmelblau gestrichen, brauchten aber noch einen zweiten Anstrich, und in einer Ecke stand eine halbfertige Wiege. Auf der gegenüberliegenden Seite stand ein Schreibtisch mit einem Monitor darauf an der Wand. Ganz hinten, jenseits von Wilkinson, waren die cremefarbenen Vorhänge geschlossen, fingen die Morgensonne ein und tauchten den Raum in ein mildes Licht. Wenn er die Augen geöffnet hatte, mochte es ihm scheinen, als blicke er in den Himmel.
    »Tony, nehmen Sie die Waffe runter.«
    Wieder keine Antwort. Ich drückte mich so dicht wie möglich an den Türrahmen, ohne mein Ziel aus den Augen zu lassen. Trotz seiner Reglosigkeit, oder vielleicht gerade deswegen, lag eine Spannung in der Luft. Das Gefühl, dass es jeden Moment knallen konnte.
    Ich

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