Kinder der Apokalypse
Entscheidungen. Er wollte herausfinden, was mit Tiger los war, aber er musste vorsichtig zu Werke gehen. Tiger zu finden bedeutete, den Bau der Cats zu finden, und alle Stämme waren sehr territorial. Wenn die Ghosts uneingeladen ins Revier der Cats kamen, selbst aus einem, wie sie dachten, guten Grund, konnten sie mit einem unfreundlichen Empfang rechnen. Dennoch, das größere Problem bestand darin herauszufinden, wo sich das Territorium der Cats überhaupt befand. Er wusste, dass es in einem verlassenen Apartmenthaus irgendwo nördlich von Midtown lag, aber nicht genau wo. Er würde Cheneys Hilfe brauchen.
Aus dem gleichen Grund musste er dafür sorgen, dass Owl und Squirrel, die zurückbleiben würden, genügend gegen alles geschützt waren, das sie in seiner Abwesenheit bedrohen konnte. Da Cheney bei ihnen sein würde, würde er diese Aufgabe wohl Bear übertragen.
Er hatte die Stahltür beinahe erreicht, als ihm bewusst wurde, dass jemand ihm folgte. Er schnellte herum und sah Panther dicht hinter sich.
»Warte mal, Vogelmann«, sagte der andere Junge. Der Ausdruck auf seinem dunklen Gesicht zeugte von Ungeduld und Ärger. »Rede mit mir. Was hast du vor? Willst du nach den Pussykätzchen suchen?«
»Ich habe dir doch gesagt, du sollst oben warten.«
Panther schnaubte. »Du bist nicht mein Boss, Vogelmann. Also gut, sag es mir. Was ist dein Plan? Cats jagen?«
Hawk starrte ihn wütend an. »Cheney kann sie finden.«
»Wie soll er das denn anstellen? Muss er dazu nicht ihre Witterung aufnehmen? Und wie das, bitteschön? Hast du etwa ein Kleidungsstück von ihnen oder so?«
Hawk starrte ihn nur an. Das hatte er selbstverständlich nicht.
»Ich hab dir doch schon gesagt, das geht uns alles nichts an.«
Hawk holte tief Luft. »Nicht bei allem, was wir auf dieser Welt tun, geht es um uns, Panther. Manchmal müssen wir auch aus anderen Gründen handeln. Manchmal müssen wir uns selbst vergessen und anderen helfen. Was ist der Sinn des Ganzen, wenn wir das nicht tun?«
»Der Sinn, Mann, ist, dass wir am Leben bleiben! Glaubst du etwa nicht, dass wir das tun sollten?«
»Doch, sicher. Ich halte es nur nicht für den einzigen Sinn.«
»Ha! Für mich ist es das!«
Sie standen sich nun sehr dicht gegenüber, nur Sekunden von einem Kampf entfernt. Das war noch nie zuvor geschehen, obwohl Hawk schon lange Zeit annahm, dass Panther genau das wollte. Wenn sie kämpften und Panther siegte, hätte er sich etwas bewiesen, obwohl Hawk nicht genau wusste, was.
Er richtete sich auf. »Also gut, mach, was du willst. Das ist dein gutes Recht. Aber es zählt nicht, was du denkst. Ich habe das Pleneten für Persia, und ich werde sie finden und es ihr geben. Sie ist nur ein kleines Mädchen, und sie braucht Hilfe. Wenn du ihr nicht helfen willst, dann lass es bleiben. Bleib hier und pass auf Owl und Squirrel auf, und ich nehme Bear mit.«
»He, niemand hat gesagt, ich käme nicht mit«, sagte Panther schnell. Er war plötzlich sehr ernst geworden.
»So hat es sich aber angehört.« Hawk wollte die Sache nicht auf sich beruhen lassen. »Du sagtest, die Cats gingen uns nichts an. Du sagtest, dich interessiert nur, am Leben zu bleiben. Also gut. Tu, was du tun musst, und ich mache das Gleiche.«
»Ich gehe nur nicht gern Risiken ein, wenn es nicht nötig ist. Es ist da draußen auch so schon gefährlich genug.« Panther seufzte. »Und außerdem brauchst du nicht Cheney, sondern mich. Ich weiß, wo sie sind.«
Hawk runzelte die Stirn. »Du weißt, wo die Cats leben? Du weißt, wie wir sie finden können? Woher?«
»Hab sie verfolgt. Was glaubst du denn? Du gibst vielleicht etwas auf diesen Territorien-Mist, aber mich interessiert das nicht. Mir hat nie gefallen, wie sie mit uns geredet haben, also habe ich eines Tages vor ein paar Monaten auf eine Gelegenheit gewartet und sie verfolgt. Hab ihr kleines Versteck gefunden. Es ist nicht weit entfernt von dem Haus, zu dem wir vor ein paar Tagen wegen der Reinigungstabletten gegangen sind.«
Hawk spürte, wie er eine Gänsehaut bekam, als Panther das Lagerhaus mit den dunklen Ecken und der deutlich wahrnehmbaren Präsenz des Bösen erwähnte. »Sie werden dich gesehen haben. Sie sind bestimmt umgezogen.«
Panther grinste breit und schüttelte den Kopf. »Mhm-mhm. Niemand sieht mich, wenn ich das nicht will. Sie sind immer noch, wo sie waren. Ich zeige es dir.«
Hawk zögerte. Das würde ihnen viel Zeit sparen. Es bedeutete auch, dass er Cheney bei Owl und Squirrel lassen
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