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Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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folgten.
    Sie standen im Foyer, einer beeindruckenden Vorhalle mit hoher Decke und alten Möbeln, die in dem weit offenen Bereich in kleinen Gruppen standen. Aus den meisten Möbeln reckten sich Federn hervor, und Polstermaterial quoll heraus. Das Leder und die Stoffe waren aufgeplatzt. Sie konnten die Geräusche vorbeihuschender Nagetiere hören, und kleine Gestalten schossen plötzlich in ihr Blickfeld und waren dann auch schon wieder verschwunden.
    »Spielzeug für die Miezekatzen«, flüsterte Panther grinsend, aber niemand erwiderte sein Lächeln.
    Die Stille war ausgeprägt und durchdringend, irgendwie beunruhigend. Hawk sah sich nervös um, suchte nach dem Eingang, der ihn ins Nachbarhaus bringen würde, fand aber nichts. Sie verteilten sich, spähten Flure entlang und Treppen hinauf. Wenn die Häuser tatsächlich miteinander verbunden waren, hätte sich dieser Eingang überall befinden können.
    Fixit zupfte an Hawks Ärmel. »Katzen klettern«, sagte er leise und warf einen Blick auf die breite Treppe, die nach oben führte. Hawk hatte von draußen die Stockwerke gezählt, und es gab mindestens siebzehn oder achtzehn – erheblich mehr als im Nebengebäude. Der Gedanke, so hoch zu steigen, ohne eine Vorstellung zu haben, worauf er sich einließ, erschreckte ihn. Er ließ die relative Sicherheit der offenen Straßen nicht gerne hinter sich. Er dachte darüber nach, was er tun sollte, und dann versammelte er die anderen um sich.
    »Panther und ich gehen rauf. Ihr wartet hier. Gebt uns Deckung. Sorgt dafür, dass wir hier nicht in der Falle sitzen. Wir werden bald zurück sein.«
    Er wandte sich gerade ab, als plötzlich Candles Knie nachgaben. Sie fiel vornüber, die Hände an den Kopf gepresst. Sie stöhnte leise, kniff die Augen zu und begann, angestrengt und harsch zu atmen. Hawk wusste sofort, was los war, und kniete sich vor sie. Er packte ihre schmalen Schultern.
    »Was siehst du?«, flüsterte er. Er konnte spüren, wie die anderen näher kamen.
    »Blut überall«, hauchte sie.
    »Das genügt mir«, sagte Panther sofort. »Mir gefällt auch nicht, wie sich dieser Ort anfühlt. Lasst uns hier verschwinden.« Er setzte dazu an zu gehen, aber Hawk und die anderen blieben, wo sie waren. Panther fuhr herum. »Hörst du überhaupt zu, Mann? Hörst du ihr zu? Hörst du dir selbst zu?«
    Hawk ignorierte ihn. Er streichelte Candles blonden Kopf und wiegte sie sanft. »Schon gut, Kleines, es ist alles gut. Sag mir, wo ist das Blut? Und wessen Blut ist es?«
    Das kleine Mädchen schüttelte den Kopf, dann öffnete sie die Augen und sah Hawk an. »Hier. Es ist hier. Aber ich kann nicht sagen, wessen Blut es ist.«
    Hawk wurde kalt, und für einen Augenblick dachte er daran zu tun, was Panther wollte, und einfach zu gehen, ohne die Sache weiter zu untersuchen. Er zwang sich, sich nicht im Foyer nach dem umzusehen, was vielleicht Candles Vision ausgelöst hatte.
    »Siehst du noch etwas anderes?«, fragte er leise und sah ihr direkt in die Augen, um ihr zu zeigen, dass er keine Angst hatte.
    Wieder schüttelte sie den Kopf. »Tut mir leid, Hawk.«
    »Nein, das ist schon in Ordnung. Dir braucht nichts leidzutun.«
    Er stand wieder auf, zog sie hoch, hielt sie immer noch fest und wartete, bis sie sicher genug stand, um sie loslassen zu können. »Ich gehe trotzdem nach oben. Ich werde es alleine tun. Niemand braucht mitzukommen; ich will sehen, was da oben los ist. Ich schaue mich schnell um, und ihr könnt hier warten. Ich komme sofort zurück. Wenn etwas passiert, verschwindet.«
    »Nein!«, sagte Candle sofort und packte sein Handgelenk. »Geh da nicht rauf, Hawk! Geh nicht.«
    »Candle, lass los«, sagte er entschlossen und löste sich von ihr, schob sie in Bears Arme. »Ich werde vorsichtig sein.«
    Mit gesenktem Kopf und geschlossenen Augen begann sie sich hin und her zu wiegen. »Geh nicht, geh nicht«, sagte sie immer wieder.
    Die anderen schwiegen, aber ihre Blicke sagten das Gleiche. Er wandte sich rasch ab und begann, die Treppe hinaufzugehen.
    »Ach, Mann«, hörte er Panther sagen. »Nun warte doch.«
    Dann war der andere Junge neben ihm, einen verärgerten Ausdruck auf dem dunklen Gesicht. »Kann dich doch nicht alleine gehen lassen. Wenn du da oben umkommst, was glaubst du wohl, wem sie die Schuld geben? Komm, bringen wir es hinter uns.«
    Hawk nickte, und zusammen begannen sie die Treppe hinaufzugehen.
    * **
    Sie brauchten eine Weile bis zum obersten Stockwerk. Hawk war zu dem Schluss gekommen, es sei

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