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Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Sein Körper war von vorn bis hinten gepanzert, und selbst mit seinen großen Zähnen und seiner gewaltigen Kraft hatte der Hund ihm nicht viel Schaden zufügen können.
    Man muss eine Schwäche bei seinem Feind finden und ihn dort mehrmals angreifen, hatte ihre Mutter oft gesagt.
    Seine Augen, dachte sie plötzlich. Seine Augen sehen verwundbar aus. Aber sie konnte sich nicht sicher sein und diese Theorie überprüfen, und wenn sie sich irrte, war das ihr sicherer Tod.
    Sie versuchte, sich zu bewegen, und konnte es nicht. Sie zitterte vor Angst.
    Aber der Tausendfüßler wollte Cheney noch einmal angreifen, der zuckend an der hinteren Wand lag und immer noch versuchte, auf die Beine zu kommen, das dunkle Fell von Blut verfilzt, und Sparrow hatte keine Zeit für Angst. Sie glitt zur Seite, zur anderen Wand, weg von Owl und Squirrel, und versuchte, die Aufmerksamkeit des Geschöpfs auf sich zu lenken. Sie bemerkte, wie die Panzerung des Insekts sich an den Segmenträndern überlagerte und eine Reihe von Platten bildete. Die Platten sollten es vor einem Angriff von vorn schützen. Aber Sparrow konnte vielleicht hinter sie oder an die Seite gelangen und den Schlagstock zwischen die Platten und in die weiche Innenseite des Geschöpfs rammen. Es schien nicht annähernd genug, aber es war alles, was ihr einfiel.
    Sie war nicht so groß und stark wie ihre Mutter. Sie war nicht so erfahren. Sie war erst dreizehn Jahre alt. Aber sie war die Tochter ihrer Mutter, und sie hatte geschworen, sich so zu verhalten, dass ihre Mutter stolz auf sie sein würde.
    Sie holte tief Luft und griff den Tausendfüßler hinter seinem Kopf an, beide Hände am Schlagstock, den Zeigefinger direkt auf dem Auslöser. Der Tausendfüßler sah sie kommen und fuhr zu ihr herum, und die Lücke in der Panzerung, wo sie angreifen wollte, schloss sich wieder. Die schrecklichen Kiefer klafften auf, und die Fühler des Geschöpfs bewegten sich wie Tentakel. Sparrow stach mit dem Stock verzweifelt nach seinem Kopf, versuchte, die Augen zu erwischen, aber die Fühler stießen den Schlagstock beiseite. Dennoch hatte der Stock eine gewisse Wirkung, und der riesige Körper des Insekts schauderte, als der elektrische Strom ihn traf. Sparrow schlug erneut zu, aber sie fand keine Öffnung zwischen den Platten und wurde schließlich von den Beinen beiseitegestoßen, die Arme und das Gesicht voller Schnittwunden und blutend.
    Sofort folgte ihr der Tausendfüßler, und sie wusste, dass sie so gut wie tot war.
    Aber dann war plötzlich Cheney da. Es war ihm gelungen, wieder aufzustehen, und nun griff er von der anderen Seite an, wild an den Beinen des Geschöpfs zerrend, reißend und knurrend, als hätte er vollkommen den Verstand verloren. Der Angriff überraschte den Tausendfüßler, und er wandte sich dem neuen Gegner zu und schnappte nach ihm. Dabei klafften die Platten auf Sparrows Seite weit auseinander. Sie erkannte ihre Chance, kam hoch und stieß den Schlagstock tief in eine Öffnung direkt hinter dem Kopf, den Stock auf volle Kraft eingestellt, den Auslöser gedrückt. Der Tausendfüßler zuckte, als hätte ihn eine riesige Hand geschlagen, und Sparrow konnte elektrische Blitze sehen, die in den Platten zuckten, und roch widerlichen Brandgestank. Cheney lag wieder am Boden, seine Kraft war verschwunden, der Rücken an der Mauer. Aber der Tausendfüßler hatte keine Zeit mehr für Cheney. Er hatte das Interesse an allem anderen verloren, er wollte nur noch den Schlagstock loswerden, der weiter zwischen seinen Körpersektionen steckte.
    Sparrow wartete nicht ab. Während das Geschöpf auf dem Boden um sich schlug und versuchte, den Stock loszuwerden, griff sie nach dem zweiten, der neben Owl an der Wand gestanden hatte, und schaltete ihn ein. Es war diesmal gefährlich, da der Körper des Tausendfüßlers so wild zuckte und sein Nervensystem offenbar die Beherrschung verloren hatte. Ein falscher Schritt, und sie würde unter ihm festsitzen. Aber sie ließ sich nicht abschrecken, sie ignorierte die wild zappelnden Beine und fand eine Öffnung in der Mitte des gepanzerten Leibs, wo sie den Stock bis zu ihren Händen zwischen die schützenden Platten des Panzers rammte. Der Tausendfüßler reagierte sofort und wand sich gequält durch den gesamten Raum. Schließlich zuckte er mehrmals heftig und bog sich gegen die Wand, schauerte noch einmal und erstarrte.
    Sparrow stand in der Mitte des Raums, ein Tosen in ihren Ohren, das sie nicht erklären konnte, umgeben vom

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