Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
schnellten zu der eingestürzten Wand herum und holten die Schlagstöcke heraus. Sie blieben einen Moment lang reglos stehen und lauschten. Nichts geschah, keine Bewegung, keine Geräusche. Die Sekunden vergingen, und der Keller schien stickig und warm zu werden. Hawk wusste schließlich, dass er etwas tun musste und begann, auf das Loch zuzugehen, um nachzuschauen.
    Candle packte ihn sofort am Arm und hielt ihn zurück. »Geh da nicht rein.«
    Hawk sah sie überrascht an. »Was ist?«
    Sie schüttelte den Kopf. Ihr Gesicht war blass und abgehärmt, ihre Augen verängstigt und weit aufgerissen. Sie konnte sich kaum dazu bringen zu antworten. »Wir müssen hier raus. Wir müssen sofort weg.«
    So, wie sie es sagte, war deutlich, dass es keinen Raum für Widerspruch gab. Hawk sah die anderen an. »Geht sofort wieder rauf.«
    »Einen Moment!« Panther stand direkt vor ihm, und er war wütend. »Wir sind den ganzen Weg durch die Stadt gekommen, um jetzt den Schwanz einzuziehen und abzuhauen? Du willst die Tabletten einfach hierlassen?«
    »Geh wieder die Treppe rauf«, wiederholte Hawk.
    »Vergiss es«, fauchte Panther und drehte sich um.
    Während die anderen ungläubig zusahen, ging er auf die Rückseite des Raums zu den tiefen Schatten und ignorierte die Blicke der anderen und Candles warnendes Zischen. Hawk setzte dazu an, ihm zu folgen, dann blieb er stehen, als ihm klar wurde, dass er nichts würde unternehmen können, ohne einen Streit zu riskieren, der mehr schaden als nützen würde. Er wusste nicht, was er sonst tun sollte, daher richtete er den dünnen Strahl seiner Taschenlampe auf die in die Schatten gehende Gestalt, um ihr wenigstens den Weg zu beleuchten. Panther erreichte die Kistenstapel und ging an ihnen vorbei, weder zögernd noch eilig.
    Dann verschwand er aus ihrem Blickfeld.
    Hawk hielt den Atem an und wartete. Er warf einen schneilen Blick nach links. In dem schwarzen Loch in der eingestürzten Wand war alles ruhig. Aber im Schatten des Raums schien sich etwas Riesiges zusammenzuziehen.
    Dann erschien Panther wieder zwischen den Kisten, mit einer Schachtel der kostbaren Tabletten, den Schlagstock locker in der Ellbogenbeuge. Er durchquerte den Raum bis zu der Stelle, wo die anderen warteten, ging ohne stehen zu bleiben an ihnen vorbei und zur Treppe.
    »Kommt schon, Leute«, sagte er höhnisch.
    Niemand widersprach. Sie verließen den Keller mit hektischen Blicken über die Schultern, gingen zur vorderen Wand des Gebäudes, wo Fixit wartete, und stiegen dann wieder durch ein Fenster nach draußen. Draußen blieben sie unbehaglich auf der Straße stehen und starrten einander an.
    »Was ist passiert?«, fragte Fixit verstört und sah von einem Gesicht zum anderen.
    »Gut, dass du mich mitgenommen hast, um die schwierigen Dinge zu erledigen«, verkündete Panther und warf Hawk einen bedeutungsvollen Blick zu. »Gut, jemanden zu haben, der sich nicht vor der Dunkelheit fürchtet. Gut, jemanden zu haben, der sich dem Schwarzen Mann stellt, wenn er aus seinem Loch kommt.«
    Hawk reagierte nicht, obwohl er Panther gerne gesagt hätte, er solle besser nicht auf diese Weise gegen seine Anordnungen verstoßen. Stattdessen bedeutete er den Ghosts, die Flügelformation einzunehmen, und sie machten sich auf den Heimweg, wieder zur Stadtmitte. Candle marschierte neben Hawk und starrte geradeaus. Ihr junges Gesicht war angespannt und hart, ihr Körper starr. Hawk ließ sie in Ruhe. Sie wusste, was er dachte. Er dachte, dass sie dort hinten nur knapp davongekommen waren, auch wenn Panther das nicht glaubte. Er dachte, dass sie Glück gehabt hatten. Er dachte an die tote Echse und an das Nest von Krächzern und an die Möglichkeit, dass es etwas Neues und Gefährliches in der Stadt gab.
    Aber er dachte auch an ihre Vision der vergangenen Nacht, dass dieses Etwas nach ihnen suchte. Ein Etwas, das sie umbringen wollte – und er befürchtete, dass die Außenwelt ihrem unterirdischen Heim vielleicht gerade auf eine Weise näher kam, die keiner von ihnen erwartet oder sich gewünscht hatte.
    Er dachte, dass sie lieber bereit sein sollten, wenn es geschah.

13
    Hawk dachte immer noch über den Vorfall im Lagerhauskeller nach, als sie wieder am Pioneer Square eintrafen. Es wurde bereits dunkel, und er konnte es sich nicht leisten, zu spät zu Tessa zu kommen, also machte er sich beinahe sofort wieder auf den Weg. Owl sah seine Miene, als er durch die Küche kam und sich ein Stück Brot nahm, das sie gebacken hatte, sagte

Weitere Kostenlose Bücher