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Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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gab, wie groß war dann schon der Sprung, auch an Elfen zu glauben?
    »Und? Die Herrin hat darum gebeten, dass ich das alles mache? Sie glaubt, ich bin die Richtige für diese Suche? Es gibt niemanden, der besser geeignet ist?«
    Ailie lächelte traurig. »Es gibt niemanden mehr.«
    Angel holte tief Luft und atmete dann wieder aus. »Sind alle Ritter des Wortes tot?«
    Der Schemen ließ ihre Hände los, faltete die Kinderarme und schlang sie um ihren Oberkörper. »Wirst du gehen?«
    Angel ließ sich Zeit mit der Antwort. Sie hatte das Gefühl, dass ihr die Welt entglitt – die Welt ihrer Kindheit, die einzige, die sie je gekannt hatte –, und das bewirkte, dass sie sich beraubt und leer fühlte. Alles, was sie vom Leben wusste, abgesehen von dem, was sie tat – das Retten von Kindern, die Verteidigung der Lager –, war schon lange verschwunden. Und nun nahm man ihr auch noch das wenige, das ihr geblieben war. Das war schwer zu akzeptieren, und sie wusste nicht, ob sie es konnte.
    »Was ist mit den Leuten, die ich führe?«, fragte sie. »Diese Kinder und ihre Beschützer? Sie verlassen sich auf mich.«
    »Du wirst sie vielleicht an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit wiedersehen.« Ailies Lächeln war ein Aufflackern von Licht. »Aber sie sind zu langsam für dich, und ihr Weg führt sie anderswohin. Du musst ihnen sagen, sie sollen nach Norden zum Columbia ziehen, zu den Cascade-Bergen. Jemand wird sie dort aufsuchen, wenn die Zeit gekommen ist.«
    Angel entging nicht, wie ausweichend Ailies Antwort war. Du wirst sie vielleicht wiedersehen. Jemand wird sie aufsuchen. Aber nicht unbedingt sie selbst, denn vielleicht würde sie nicht mehr am Leben sein, um das zu tun. Die Verheißung schrecklicher Gefahren lag in den Worten des Schemens – ein stilles Versprechen, dass Kämpfe und Auseinandersetzungen auf Angel warteten, die zu ihrem Tod führen konnten. Sie war ohnehin davon ausgegangen, denn sie war eine Ritterin des Wortes, und es lag in ihrem Wesen, in ihrem Naturell. Aber Ailies Antworten ließen keine Zweifel mehr.
    Sie seufzte und nickte. »Muy bien. Wie finde ich diese Elfen? Wohin muss ich gehen?«
    »Ich bringe dich hin«, antwortete Ailie.
    »Du willst mit mir kommen?«
    »Ich werde deine Führerin und dein Gewissen sein.«
    Angel blinzelte. »Mein Gewissen?«
    Jetzt ließ sich der Schemen mit seiner Antwort lange Zeit. »Es könnte sein, dass du dein eigenes Gewissen verlegst. Es könnte sein, dass du ein neues brauchst. Es könnte sein, dass das, was dir auf einer solchen Reise zustößt, es erforderlich macht.«
    Angel gefiel nicht, wie sich das anhörte. Der Schemen wollte ihr also sagen, dass ihr Gewissen zum Problem werden könnte. Diese Worte wären nicht gefallen, wenn die Herrin nicht etwas Entsprechendes gesagt hätte. Ailie handelte unter dem Befehl, Angel auf das vorzubereiten, was vor ihr lag, damit sie hinterher nicht behaupten konnte, nicht gewarnt worden zu sein. Und diese Andeutungen waren nicht gerade ermutigend; sie legten nahe, dass die künftigen Ereignisse sie nicht unverändert lassen würden.
    Sie schüttelte den Kopf. »Was weißt du schon vom Gewissen? Warum sollte ich dir zuhören?«
    »Manchmal kann man die eigene Stimme nicht klar hören und braucht eine andere, um verstanden zu werden«, erwiderte Ailie. »Ich bin diese zweite Stimme, ich werde da sein, wenn du mich brauchst, aber ich werde keine Entscheidungen für dich treffen. Das musst du selbst tun.«
    Angel nickte bedächtig und verstand die Weisheit dieser Antwort. Man schickte sie alleine aus, und vielleicht würde sie auch die meiste Zeit allein bleiben. Es war nicht gut, niemanden zu haben, mit dem man reden konnte. Wenn man bedachte, was sie tun sollte, war es nur vernünftig, dass die Herrin ihr jemanden mit auf den Weg gab, dem sie Fragen stellen und bei dem sie Rat suchen konnte. Ein Schemen, ein Feengeschöpf, stellte da sicher keine schlechte Wahl dar.
    »Deine Anleitung und dein Rat werden mir willkommen sein, amiguita mia« ,sagte sie zu Ailie. »Du und ich, wir werden für diese Elfen tun, was in unserer Macht steht. Wir reisen dorthin, wo sie leben, und bringen sie dorthin, wo sie ihren Elfenstein finden können. Aber –« sie hob einen Finger. »Wenn wir fertig sind, werde ich wieder zu diesen Kindern und ihren Beschützern zurückkehren, und wir bringen auch sie in Sicherheit. Einverstanden?«
    »Sobald der Loden gefunden ist, sagt die Herrin, steht es dir frei zu tun und zu lassen, was

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