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Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
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Schrott.“
    „Ihr macht Scherze, oder? Nichts passiert? Wenn ihr beinahe in die Luft gejagt wurdet, dann ist sehr wohl etwas passiert! Das bedeutet, wenn ich es richtig verstehe, dass sich jemand Zutritt zu Jorges Fuhrpark verschaffen konnte und genau das Auto manipuliert hat, mit dem ihr schließlich gefahren seid! Ist euch das klar? Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die anderen Fahrzeuge genauso präpariert sein könnten und vielleicht hochgehen.“ Bei dem Gedanken, dass seine Tochter in Lebensgefahr sein könnte, wurde Abdallah übel. „Wir müssen Samira sofort anrufen!“
    „Halt! Ihr versetzt mir das Mädchen nicht in Panik. In ihrem Zustand kann sie keine allzu große Aufregung gebrauchen.“
    Janan musterte Raffaele nach dieser Anweisung fragend. „Was, bitteschön, meinst du denn damit?“
    Raffaeles Blick flog zwischen Abdallah und Janan hin und her. „Huups, ihr wisst es noch gar nicht? Das ist mir jetzt ein wenig unangenehm.“
    „Was wissen wir nicht? Raffaele, würdest du bitte aufhören, in Rätseln zu sprechen?“
    Janan schien am Ende ihrer Nerven zu sein und das Letzte, das Raffaele wollte, war, die Frau in irgendeiner Form zu quälen. Also ließ er die Katze doch lieber aus dem Sack. „Samira ist schwanger. Wahrscheinlich wollte sie es euch bei eurem Treffen in Sousse mitteilen. Tut mir echt leid, wenn ich die Überraschung verdorben habe.“ Raffaele sah ein klein wenig schuldbewusst aus. Allerdings hatte die Mitteilung eine ungeahnte Wirkung.
    Janans Augen leuchteten auf. „Meine Tochter bekommt ein Baby? Das ist die erste gute Nachricht seit Langem! Raffaele, du glaubst nicht, wie sehr mich das freut!“ Janan erhob sich fast schon enthusiastisch von dem Diwan, auf dem sie gesessen hatte. „So, und jetzt wird sofort etwas unternommen! Luca und Saif, bitte versucht, eine Funkverbindung zu Samira herzustellen. Ich muss wissen, dass es ihr gut geht. Raffaele, du unterbreitest uns deinen Plan, denn ich kenne dich lange genug, um zu wissen, dass du bereits Vorsorge getroffen hast, was wir tun sollen.“
    Luca und Saif sprangen sofort von ihren Kissen auf. Wenn Janan mitspielte, dann würde auch Abdallah problemlos zustimmen. Außerdem wollten sie sich so schnell wie möglich Gewissheit verschaffen, dass in Tunis noch alles ruhig verlief. „Abdallah, das Büro ist noch dort wo es immer war, nicht wahr? Ist es in Ordnung, wenn wir an deiner Technik herumbasteln?“
    Abdallah bejahte. „Natürlich, tut, was ihr tun müsst. Das war sowieso Habibs Reich, er konnte damit umgehen, ich eher nicht.“
    Die beiden Männer hasteten die Treppe nach oben, während Raffaele im Wohnzimmer vorsichtig damit begann, Abdallah seine Idee schmackhaft zu machen, ihn und seine ganze Familie nach Bologna auf ein altes, hervorragend restauriertes Schloss zu bringen, das den Kindern der Dunkelheit gehörten. Dort wären sie bestens aufgehoben, die Kämpfer der Fürsten könnten rasch zur Stelle sein. Das Schloss war riesig und hatte etwas von einer Festung, in der sie alle sicher sein könnten, solange dieser Wahnsinnige frei herumlief. Janan war sofort begeistert von der Idee, dort gemeinsam mit ihrer Tochter zu sein, und auch Abdallah konnte sich der Logik des Planes schwerlich entziehen. Wichtig war aber vorrangig, dass Luca und Saif jetzt schnellstmöglich Samira erreichen und sie und ihre Familie warnen konnten.
    Raffaele hoffte inständig, dass zwischenzeitlich nicht schon die nächste Katastrophe über sie hereingebrochen war.

24.
     
     
    „Christo, kannst du mich verstehen?“ Ares klang ruhig und besonnen, denn genau diesen Eindruck musste er jetzt auch vermitteln. In den nächsten Stunden durfte ihnen kein Fehler unterlaufen. Luca und Saif steckten mitten in der Wüste, Angel konnte nicht aus Venedig weg, ohne die neue Frau an Lucas Seite schutzlos zurückzulassen, und Sergej war seit vorgestern auf dem Rückweg von Rom nach Russland, was bedeutete, dass auch er in sicherer Entfernung war. Alles, aber auch alles war so abgelaufen, wie sein Vater es vorhergesagt hatte. Wenn dieser Schnarcher in Istanbul sich jetzt noch melden würde, könnte alles perfekt sein.
    „Glasklar, Herr!“
    „Na endlich, wieso dauert das so lange? Wie sieht es bei euch aus?“
    „Alles wie befohlen, Herr. Wir warten nur noch auf Euer Si gnal.“
    „Gut. Lass mich die anderen kurz anfunken und dann gebe ich Bescheid. Bleib dieses Mal gefälligst an deinem Platz.“
    „Natürlich, Herr.“ Christo legte mit säuerlicher

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