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Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
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widersprechen, aber er hat recht. Das dürfte die einzige Sprache sein, die dieser Bastard versteht. Wenn er uns angreift, was total dämlich wäre, dann werden er und seine Leute ein richtig großes Problem b ekommen.“ Er lud sich die nächsten zwei Gewehre auf die Arme und folgte Saif auf dem Fuße.
    Abdallah warf einen sorgenvollen Blick auf Raffaele, der an den Türrahmen gelehnt die Szene verfolgt hatte. „Diese Jugend, keinen Sinn mehr für wahre Werte.“
    Raffaele schüttelte nachdenklich den Kopf. „Falsch, sie denken einfach etwas zielorientierter als wir, insbesondere diese beiden. Sie sind nicht umsonst das, was sie nun einmal sind. Sei froh, dass Sergej jetzt gerade nicht dabei war. Gegen ihn sind Luca und Saif die reinsten Lämmer.“
    Abdallah kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Schätze, du hast recht, alter Freund. Dann sollen unsere Hüter einmal mehr unter Beweis stellen, warum man sie so fürchtet.“
     
    Saif und Luca standen im Abstand von etwa zwanzig Metern auf der Mauer. Zwischen ihnen hatten sich vier von Abdallahs Mä nnern und zu ihrer jeweils anderen Seite nochmals zwei Mann postiert. Sie alle waren mit Maschinengewehren und diversen Pistolen ausgestattet.
    Das Einzige, was Luca nervös machte, war die Tatsache, dass jetzt jeden Augenblick die Sonne aufgehen würde. Dann wären die Männer auf sich selbst gestellt, die Wächter vertrugen Sonne gut, er und Saif aber waren dann dazu verdammt, sich zurückz uziehen oder zu sterben. Wenn er diese Möglichkeiten in Betracht zog, waren beide nahezu gleich miserabel. Noch aber tat sich nichts hinter den tief verdunkelten Scheiben der panzerartigen Fahrzeuge.
    Saif war genervt. „Was plant der Idiot denn da? Will er uns aushungern? Er selbst kann doch auch keine Sekunde in die pralle Sonne, ohne zu verbrennen?“
    Luca war genauso ratlos wie er. „Ich habe keinen Schimmer, was das soll. Rein kommen sie nicht und dass tagsüber keiner von uns hinauswill, sollte er eigentlich verstanden haben, warum also diese abstruse Belagerung?“
    Erste goldene Strahlen berührten den Wüstensand und färbten ihn in warmem Orange. Wütend legte Luca sich die Pumpgun über die Schulter. „Das war es leider für uns, Leute. Sollte sich etwas rühren, dann ruft, aber wir müssen jetzt leider rein. Alles klar soweit bei euch?“ Die Männer nickten. „Natürlich, wir kommen hier schon zurecht. Viel mehr, als uns hier einfach nur anzustarren, kann er ja nicht tun.“
    Plötzlich, wie aus heiterem Himmel, streifte Luca ein eiskalter Hauch. Er hatte das Gefühl, als würde ihm eine kalte Hand den Rücken hinunterfahren. Er schüttelte sich und dann schoss sein Blick hinüber zu den Geländewagen. Am dritten Wagen von rechts war die Scheibe einen kleinen Spalt nach unten gelassen worden und Lucas scharfe Augen erspähten die Umrisse eines Gesichtes. Er riss eine Waffe hoch und zielte auf das Auto, doch er schoss nicht. Er fühlte zu viele Menschen in den Autos. Al exandre hatte, sicherlich wohl wissend, dass die Vampire die Sonne nicht würden ertragen können, Menschen hier herausgeschleppt! Zwar spürte Luca den Angreifer jetzt, obwohl dieser seinen Schutzschild aufgebaut hatte, doch die Gefahr, dort jemanden zu töten, der eventuell nicht einmal aus eigenem Willen hier war, ließ ihn zögern.
    „Hey, Luca, was ist los?“ Saifs Blick hetzte etwas nervös zw ischen Luca und den sich bedrohlich nähernden Sonnenstrahlen hin und her.
    „Ich spüre ihn. Er ist es wirklich! Aber ich fühle auch wahnsi nnige Angst – und die geht nicht von ihm aus. Er hat dort drin Menschen, ich kann nicht sagen, ob er sie gezwungen hat, oder ob sie überhaupt eine Ahnung haben, wo sie hier hineingeraten sind. Allerdings scheinen sie zu wissen, wer wir sind, sie machen sich fast in die Hosen vor Angst. Verdammt, ich kann doch nicht einfach schießen!“
    „Kannst du in seine Gedanken eindringen? Mann, tu was, es wird langsam etwas ungemütlich hier.“
    „Habe ich schon versucht, aber dagegen wehrt er sich erfolgreich. Er ist stark, vergiss nicht, Xerxes’ Blut ist das älteste, was es gibt. Aber eines kann ich dir jetzt schon sagen: Die Ratte kommt nicht aus ihrem Bau. Er wollte, dass wir wissen, dass er es ist, aber er wird jetzt nicht angreifen. Ich komme einfach nicht dahinter, was der Auftritt hier soll. Los, wir gehen, mir wird etwas warm ums Herz.“ Luca sprang mit einem eleganten Satz die etwa sieben Meter hinab in den Hof und Saif folgte ihm mit der gleichen

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