Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
Vom Netzwerk:
Schwerter und zeigten damit auf ihn, die Enden der Klingen gekreuzt. Ihnen folgten die Krieger, dann die Wächter, als letzte traten die anwesenden Fürsten vor und präsentieren Raffaele ihre Waffen.
    „So sei es denn, wieder einmal stellen wir uns einem Feind, der u nsere Existenz bedroht! Lasst uns aufbrechen und lasst uns siegen!“
    Nur wenig später verließ ein Konvoi von über zwanzig großen Fahrzeugen, von denen allein zwei nur mit Waffen beladen waren , Arcos de la Frontera und näherte sich der alten Wehrburg in den Bergen. Zehn weitere donnerten aus Carmona herbei und brachten Domingos Krieger zu ihnen. Es hatte begonnen!
    Während unten im Tal die letzten Sonnenstrahlen über das Land krochen, näherten sie sich langsam der Burg, in der Al exandre sich verschanzt hatte. Es war wichtig, nicht zu nah heranzufahren, da sie sich sonst in Schussweite seiner Waffen begaben. Also nutzten sie die Deckung diverser Felsen, Bäume und einer zerklüfteten Bergwand, die sich an der einen Seite der Burg erhob. Die Krieger wussten, was zu tun war, brachten Maschinengewehre und Granatwerfer in Position, kontrollierten Gewehre, Pistolen und die anderen Waffen, die sich in ihren Wagen befanden.
    Stefano verjagte sie eine Weile von dem Transporter, in dem der Sprengstoff gelagert war, diskutierte dann mit Sergej und war urplötzlich spurlos verschwunden, was allerdings niemanden verwunderte. Stefanos Alleingänge waren nun wahrlich nichts Neues mehr, für keinen von ihnen. Bedacht darauf, in Deckung zu bleiben, versuchten sie, sich einen Überblick zu verschaffen und zu erkunden, was sich auf den Mauern der Burg tat. Zu ihrer großen Überraschung aber lag die Burg, bis auf wenige Fenster, aus denen Lichtschein drang, in völliger Stille und Dunkelheit. Ihnen wäre es lieber gewesen, wenn Alexandres Männer sich gezeigt hätten. Ein unsichtbarer Feind war niemals ein gutes Zeichen, oder etwa doch? Sie alle waren bereit, jeden Moment zuzuschlagen, doch was würde das für die Gefangenen bedeuten? Alexandre hatte sie sicher alle genau dort, wo er sie haben wollte. Das war ihnen durchaus bewusst, ihm ging es ganz bestimmt vor allem darum, die Hüter auszulöschen. Was für eine Hinterhälti gkeit konnte er geplant haben, um dies umzusetzen? Bis an die Zähne bewaffnet und nur allzu bereit, ihm die Rechnung für all seine Untaten zu präsentieren, warteten die Kinder der Dunkelheit auf irgendein Zeichen, um loszuschlagen – in der Hoffnung, den richtigen Augenblick abzupassen.

5 4.
     
     
    Leise huschte Ares durch die leeren Gänge. Rodrigo und seine Vertrauten würden in diesen Minuten ihre Stellungen auf den Dächern einnehmen. Er musste schnell sein und die Frauen sollten rasch reagieren, sie durften weder Fragen stellen noch zögern. Ein Zaudern konnte jetzt ihrer aller Tod bedeuten. Ares wusste das und es beunruhigte ihn enorm, insbesondere in Bezug auf Selda und ihre Spontanaktionen. Geräuschlos drückte er die Tür auf, die zu den Gefangenen führte.
    Sechs angespannte, fragende Augenpaare blickten ihm entg egen, teilweise noch immer gezeichnet von der Qual, die sie heute erleiden mussten. Samira steckte in einer Leihgabe Andros: einer langen, weiten meeresblauen Toga, die sie tragen konnte, ohne dass ihre noch immer hochempfindliche Haut erneut gereizt wurde. Die anderen hatten von Rodrigo und seinen Männern schwarze Pullover und Shirts erhalten, die sie in der Dunkelheit weniger auffällig aussehen ließen, falls doch jemand einen Blick in den Innenhof werfen würde. Sie waren aufgeregt und voller Furcht, aber sie waren bereit.
    Ares bedeutete ihnen, still zu sein. Keinen Ton durften sie jetzt von sich geben. In die Überwachungskameras hatte er eine Dauerschleife der schlafenden Frauen eingespeist, doch sein Vater war kein Idiot. Selbst wenn er derzeit wie besessen die Kameras an den Zufahrtsstraßen zur Burg kontrollierte, spätestens beim dritten oder vierten Blick auf den Monitor mit den Fürstentöchtern würde ihm der Schwindel auffallen.
    „Kein Wort mehr ab jetzt! Sobald wir den Tunnel erreichen, geht ihr hinein und dann lauft ihr – egal was dort drin kreucht und fleucht, ihr lauft, habt ihr mich verstanden? Wer von euch ist am kräftigsten?“ Sabine meldete sich, wenn auch zögerlich. „Sehr gut!“ Ares trat neben sie und drückte ihr eine Taschenlampe in die Hand und wandte sich an Richards Tochter. „Du gehst als erste, Audrey. Sabine geht als letzte. Nimm die zweite Lampe, macht sie erst an,

Weitere Kostenlose Bücher