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Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
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als käme sie aus einer tiefen, dunklen Gruft erklang. „Allein wahrscheinlich nicht, aber ihr müsst ja auch nicht allein kämpfen, für den Fall, dass ihr es ehrlich meint. Soweit ich fühlen kann, tut ihr das.“
    Die Männer erschraken nicht schlecht. Doch noch mehr wurden sie von Furcht ergriffen, als aus dem Dunkel der Bäume eine riesige schwarze Gestalt hervortrat. Der Vampir hob den Kopf und aus einer blonden Haarflut leuchteten den Männern Augen aus Eis entgegen. Rodrigo musste nicht lange überlegen. Er wusste sofort, dass er einem der sagenumwobenen Hüter gege nüberstand.
    Sergej hatte den Kopf leicht schief gelegt und sah die Gruppe lauernd an, doch er fühlte nur ihre Furcht, sie waren ehrlich und sie waren verstört.
    Rodrigo nahm seinen ganzen Mut zusammen. „Du bist einer der Hüter der Dunkelheit, nicht wahr? Wir haben viel von euch gehört. Es ist uns eine Ehre, nun einem von euch leibhaftig gegenüberzustehen.“
    Sergej war mittlerweile vollkommen von der Aufrichtigkeit der Menschen, die vor ihm standen, überzeugt. Er schwächte seine furchteinflößende Aura ab und legte sich das Schwert, welches er zuerst drohend in der Hand gehalten hatte, lässig über die Schultern. „Tja, Leute, wenn ihr Hüter sehen wollt, dann kommt jetzt mit. Ich hätte da ein paar für euch. Folgt mir, dann könnt ihr euern Herrn rächen – und auf dem Weg erzählt ihr mir bitte, was dort drinnen los war, das würde mich jetzt nämlich schon interessieren.“

5 7.
     
     
    „Ich wünsche, dass meine Anweisungen auf das Genaueste b efolgt werden! Wir dürfen uns keinen Fehler leisten. Und noch eines, ich verlange absolute Ergebenheit! Sollte mir noch ein einziges Mal zu Ohren kommen, dass sich jemand hier nicht sicher ist, wem er nun Treue schuldet, dann darf ich versichern, wird das Folgen haben.“ Alexandres Blick glitt über die auf dem Freigelände hinter der Burg angetretenen Truppen.
    Urplötzlich fing einer der Männer vor Schmerzen an zu schre ien, wand sich unter unbeschreiblichen Qualen, bis ihm das Blut aus Nase und Ohren quoll und er zusammenbrach. Die Angst stand jedem Einzelnen sofort ins Gesicht geschrieben. Wieder einmal hatte Alexandre eine eindrucksvolle Demonstration seiner Kraft geliefert. Noch einmal ließ er seinen Blick über die eingeschüchterten Männer schweifen. „Der Tod meines Sohnes ändert nichts, hört ihr, nichts!“
    „Er ändert vieles.“ Es war eine fast unhörbar geflüsterte B emerkung aus der großen Menge und doch hatte Alexandre sie gehört. Er sog wütend die Luft ein, in seine Augen trat ein unbeschreiblicher Ausdruck: eine Mischung aus Hass, Zorn und Wahnsinn.
    Ehe sie begreifen konnten, wie ihnen geschah, sandte der Her rscher eine mentale Woge aus Schmerz über die Truppen. Der Ton, den er dabei erzeugte, verursachte bestialisches Leid in den Köpfen der Männer, die verzweifelt versuchten, sich die Ohren zuzuhalten. Doch das brachte keine Linderung. Erst, als er sich ruckartig aufrichtete und mit seiner geistigen Folter aufhörte, entspannten sie sich langsam. Keiner war nun mehr versucht, sich ihm zu widersetzen. Er hatte sein Ziel erreicht und sich ihre sklavische Ergebenheit gesichert.
    „Alles wird genau so ablaufen, wie es seit Langem geplant und vereinbart war. Ab heute tritt Christo an die Stelle meines Sohnes. Ihr seid ihm nun den Gehorsam schuldig, den ihr Ares geschworen habt. Hat das ein jeder verstanden?“ Alexandre wartete die Antwort nicht mehr ab. Er wusste, dass der Widerstand der Männer gebrochen war. „Jetzt sofort je fünfundzwanzig Mann auf die drei vorderen Mauerabschnitte! Stellt die Waffen auf, stellt die Kessel mit dem Öl auf und ebenso das Petroleum. Los, macht schon, jede Sekunde zählt! Ich will diese Hunde brennen sehen!“

5 8.
     
     
    Luca richtete sich überrascht hinter dem Felsblock auf, der ihm Deckung geboten hatte. Saif, Craigh und Angel reagierten nicht minder verwundert. Aus dem Dunkel der Nacht trat Sergej, von dem sie gar nicht mitbekommen hatten, dass er weggewesen war, gefolgt von einer Gruppe Menschen. Instinktiv hüllten sich die Hüter in die ihnen eigene, furchteinflößende Aura.
    Sergej aber stapfte, die unsicher wirkenden Kämpfer in ihren schwarzen Monturen im Rücken, auf die vier zu. „Schon in Ordnung Jungs, ihr könnt euch entspannen. Die Männer sind auf unserer Seite. Ich habe sie überprüft, sie werden mit uns kämpfen.“
    Da Luca und die anderen Hüter sahen, dass sie den Kämpfern

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