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Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
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wandte er sich den anderen Hütern und den ungeduldig wartenden Kriegern zu. „Lassen wir Stefanos Einladung Taten folgen! Löschen wir diesen Massenmörder ein für alle Mal aus! Craigh, Angel und ich klettern über die Türme, von dort erwartet uns jetzt niemand mehr. Sergej, du und Saif führt die Krieger durch das Tor. Zeig ihnen, wozu ein wütender Wikinger fähig ist, Thors Sohn!“
    Während Luca, Angel und Craigh wie die Echsen in unglaubl icher Geschwindigkeit an der Außenmauer hinaufkletterten, stürmten Saif und Sergej mit erhobenen Schwertern in der einen und geladenen Maschinengewehren in der anderen Hand über die Zugbrücke. Allein der Anblick der beiden einschüchternden Hüter lähmte bereits die ersten Verteidiger, die ihnen entgegenliefen. Ihre Waffen hinterließen eine Schneise des Todes, machten den Weg frei für die ihnen folgenden Krieger Domingos und Massimos , die sich, kaum in der Burg angelangt, fächerförmig aufteilten und sich exakt an die bewährte Angriffsstrategie der Kinder der Dunkelheit hielten.
    Wie ein tödlicher Keil drangen sie auf die sich recht tapfer wehrenden Kämpfer von Alexandre ein. Saif, erfahren im Kampf mit von alten Feldherren geführten Truppen, wurde ein wenig unruhig. Das alles lief zu glatt, als böte man ihnen die Männer als Schlachtopfer dar, um ein ganz anderes Ziel erreichen zu können. Er hieb um sich, trennte Köpfe ab oder durchstach einfach nur die Körper der Angreifer. Schnell war ihm ebenso wie Sergej klar, dass es nur Menschen, zwar kräftig und mit Vampirblut zusätzlich gestärkt, dennoch aber einfach nur Menschen waren, die ihnen entgegentraten. Selbst die erfahrenen Krieger zeigten Zeichen von Verunsicherung. Wo war Alexandre, was hatte er vor? Es schien undenkbar, dass er einfach reihenweise seine Truppen in den sicheren Tod schickte, ohne irgendeine Teufelei damit zu bezwecken.
    In der Zwischenzeit hatten Luca und die beiden Hüter die Ma uer erklommen und hievten sich über die Schießscharten hinweg auf den oberen Wall. Suchend wanderten ihre Augen über das Geschehen im Hof. Als Luca begriff, was vor sich ging, war es beinahe zu spät. Seine scharfen Augen erblickten die Kessel an den zwei Wehrtürmen an beiden Seiten der Mauer just in dem Moment, als sie von flinken Händen umgekippt wurden. „Vorsicht, beiseite! Siedendes Öl! Lauft, weg von den Mauern!“
    Nun war klar, warum immer wieder neue Kämpfer nachdrän gten und so die Hüter und die Krieger in der Nähe der Mauer hielten. Zwar fielen sie zu Dutzenden, doch sie hatten ihren Zweck erfüllt. Sie hätten ahnen können, dass Alexandre auf archaische Vernichtungswaffen zurückgreifen würde, vor allem dann, wenn sie sehr effektiv im Kampf gegen Vampire waren. Als die Kessel endgültig kippten, war es für einige von ihnen bereits zu spät. Das heiße Öl rauschte durch die Luft, ehe sich die der Mauer am nächsten Stehenden in Sicherheit bringen konnten. Entsetzt mussten die drei Hüter auf der Mauer mit ansehen, wie mindestens zwanzig Krieger bei lebendigem Leibe verbrannten. Gegen das kochende, todbringende Öl waren ihre Kräfte machtlos.
    Nur mit einem geradezu unglaublich reaktionsschnellen Sprung gelang es Saif, sich in Sicherheit zu bringen. Sergej drohte keine Gefahr mehr, er stand bereits zu nah am Haupthaus, um in Berü hrung mit dem flüssigen Tod zu kommen. In Sekundenbruchteilen waren die drei Hüter bei denen, die das Öl in die Tiefe geschickt hatten. Aber der Tod, den die Hüter brachten, war mehr Erlösung für die acht Männer als Strafe. Ein jeder von ihnen hatte Verbrennungen davongetragen und die Haut an ihren Händen hing in Fetzen. Luca und Craigh machten kurzen Prozess. Im Anschluss prüften sie, ob noch weitere tödliche Gefahren auf der Burgmauer lauerten.
    Sie fanden nach kurzer Suche lange Becken mit Benzin und ahnten, was dies hätte auslösen können. Sie hatten nur die Wahl, das Benzin auszugießen, doch auch dann stellte es eine Gefahr dar. Feuer gegen Vampire war etwas, das schon seit ewig langer Zeit seinen Zweck aufs Schrecklichste erfüllte. Wütend, dass sie nicht vorab an diese Möglichkeit gedacht hatten – insbesondere, da Stefano ja sogar noch darüber gesprochen hatte –, schlug Luca mit der bloßen Faust auf eine der Zinnen, die unter seiner Hand zerbröckelte. Der Umlauf auf den Mauern war jetzt zwar gesichert, doch das brachte den Kriegern ihr Leben nicht wieder zurück. Allerdings hatte dies bewirkt, dass sie die Hüter endgültig

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