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Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
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Wahrheit sagen sollen, dann wäre es nie so weit gekommen! Ich liebe dich doch, wie sollte ich dir da böse sein?“
    Vorsichtig nahm sie ihren Kopf von seiner warmen Brust. „Du hasst mich nicht?“
    Jetzt musste Luca doch tatsächlich lachen. „Nein, wie könnte ich mein Leben hassen?“
    „Leute, ich bin ja ungern wieder die Spaßbremse, aber plaudern und uns freuen können wir, wenn wir das Dreckschwein da oben ausgelöscht haben. Die Frauen sind hier, er hat nichts mehr in der Hand, mit dem er uns erpressen kann. Ich würde dem Sack jetzt gern die Haut in Streifen abziehen. Los, bringt die Mädels in Sicherheit und ... Raffaele, ich denke, Samira braucht deine heilkundigen Hände dringend.“ Sergej stand vor ihnen und sah erwartungsvoll in die Runde.
    „Er hat recht, bitte kommt mit, meine Damen!“, bat Raffaele. „Luca, du und die Hüter, ihr koordiniert ab sofort den Angriff. Seid vorsichtig, er ist verdammt gefährlich!“ Raffaele und Abdallah brachten die Frauen in den Schutz der Bäume und zu den Wagen, wo sie zuerst die noch immer bewusstlose Selda auf eine Rückbank betteten und sie mit einer weichen Decke einhüllten. Zusätzlich versetzte Raffaele sie mit der Kraft seiner Gedanken in einen ruhigen Tiefschlaf. Mehr konnte er für die verzweifelte kleine Türkin im Augenblick nicht tun.

5 9.
     
     
    „Hey, Kumpel, wie kommen wir am besten in die Burg? Die Mauern sehen verdammt stabil aus.“ Craighs Blick wanderte, nach möglichen Schwachstellen suchend, über die dicken Wälle.
    Rodrigo zog eine zweifelnde Grimasse. „Das ist schwer, sie sehen nicht nur stabil aus, sie sind es auch. Wir könnten versuchen, über die kleine Pforte, durch die wir geflohen sind, reinzukommen. Aber dann haben wir Alexandre im Nacken und die Truppen direkt vor uns.“
    „Klingt nicht gerade erstrebenswert. Mist, verdammter, ich komme mir vor wie bei der Belagerung von Babylon.“
    Rodrigo sah Angel mit großen Augen an. „Warst du etwa dort?“
    Der Hüter grinste breit. „Nein, aber es klingt gut, oder?“
    Zuerst war es nur ein dumpfes Grollen, das vage an ihre Ohren drang. Doch dann wurde es lauter, bedrohlicher und schließlich bebte die Erde unter ihren Füßen so sehr, dass sie um ein Haar strauchelten. Mehrere aufeinanderfolgende Explosionen erschütterten den Berg, auf dem die Burg stand, und eine Fontäne aus Staub und Steinen stieg hinter der Burg in den Nachthimmel.
    „Ja, er hat es geschafft, dieser vollkommen verrückte, wilde Hund hat es tatsächlich geschafft!“ Sergej brüllte seine Freude in die Nacht.
    „Was? Wer?“ Luca war dann doch ein wenig verwirrt ob der sichtlichen Freude seines Freundes.
    Der schenkte ihm ein breites, zufriedenes Lächeln. „Er hat Al exandres Truppen in die Luft gejagt – oder zumindest einen guten Teil davon!“
    „Ich frag dich noch mal, und bitte lass mich nicht dumm ste rben: Wer?“
    „Na, wer schon? So was tut nur einer. Er hat die alte Höhle u nter dem rückwärtigen Teil der Burg gesprengt.“ Sergej wies nach oben und aller Blicke richteten sich auf die seitliche Burgmauer, auf der nach der Explosion ein Inferno ausgebrochen war. Ärgerliche und verzweifelte Schreie erklangen, Gestalten hasteten über die Mauern und im Innern hörte man wütend gebrüllte Befehle. Doch das eindrucksvollste, das man sehen konnte, war der riesige dunkle Vampir, der mit der Leichtigkeit eines Balletttänzers über die Mauer rannte, dabei mit fast schon spielerischer Leichtigkeit Köpfe abtrennte, Körper über die Brüstung warf, schließlich mit einem unfassbaren Sprung etwa fünfzehn Meter überwand und an der Kette mit dem Seil und der Kurbel für die Zugbrücke landete. Er hob sein Schwert und ließ es mit unbeschreiblicher Wucht auf die Ketten donnern.
    Funken stoben durch die Nacht und schon nach dem dritten Schlag begann die Zugbrücke zu ächzen, sie quietschte erbärmlich und dann gaben die Ketten sich der Kraft des wie ein Berserker auf sie eindreschenden Vampirs geschlagen. Donnernd senkte sich die Brücke und gab den Weg ins Innere der Burg ungeschützt frei.
    Die fünf Hüter konnten ihren Blick kaum von der Mauer lösen. Dort hob sich die Silhouette dessen, der soeben im Alleingang das alte Gemäuer das Fürchten gelehrt hatte, gegen das Licht des Mondes ab.
    „Stefano! Du bist irre! Genial, unglaublich, aber vollkommen irre!“ Luca brüllte vor Begeisterung so laut er konnte in die Richtung des mit erhobenen Armen auf der Mauer winkenden Stefano. Dann

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