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Kinder des Holocaust

Kinder des Holocaust

Titel: Kinder des Holocaust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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viel für uns, und nun hat er uns auch noch vor neuen atomaren Verwüstungen bewahrt und uns das Leben gerettet. Deshalb sage ich, Gott segne Hoppy und seine Begabung. Ich glaube, wir sollten Gott dafür dankbar sein, daß wir unter uns eine Besonderheit wie
    ihn haben.«
    »Richtig«, stimmte Cas Stone zu.
    »Ich bin auch dieser Meinung«, sagte Stroud bedächtig. »Aber ich bin nichtsdestotrotz der Auffassung, wir sollten Hoppy zu verstehen geben, daß von nun an ...« Er zögerte. »Ich bin der Ansicht, wenn wir jemanden umbringen müssen, dann sollte es wie im Fall Austurius geschehen, nämlich im rechtmäßigen Rahmen und auf Beschluß unserer Jury. Ich meine, Hoppy war selbstverständlich im Recht, er mußte auch schnell handeln, und all das ... Aber die Jury ist das rechtmäßige Gremium, das solche Entscheidungen zu fällen hat. Und bei unserem Earl hier liegt dann gegebenenfalls die Vollstreckung. Ich finde, in Zukunft sollten wir darauf achten, daß alles seine Ordnung hat. Bluthgeld muß man natürlich davon ausnehmen, weil er diese Magie und so was anwenden konnte, dadurch war alles anders.« Einen Mann, der so eine Macht zur Verfügung hat, kann man mit herkömmlichen Mitteln nicht zur Strecke bringen, erkannte er. Man nehme beispielsweise einmal Hoppy ... man stelle sich vor, jemand wollte ihn umbringen. Das wäre nahezu unmöglich.
    Ihm schauderte.
    »Was ist los, Orion?« fragte Cas Stone in scharfem Ton.
    »Nichts«, entgegnete Orion Stroud. »Ich denke nur darüber nach, durch was für eine Art von Belohnung wir Hoppy unsere Dankbarkeit am deutlichsten beweisen könnten. Das ist ein wirklich großes Problem, weil wir so sehr in seiner Schuld stehen.«
    Die Versammlung verfiel in allgemeines Gemurmel, als die Anwesenden untereinander zu diskutieren anfingen, wie man Hoppy am besten belohnen könnte.

    »Fühlst du dich wohl?« fragte George Keller, der ihr fahles, verkrampftes Gesicht bemerkt hatte, seine Frau. Er legte seine Hand auf ihre Schulter, aber sie entzog sich ihm.
    »Nur müde«, antwortete sie. »Als die Explosionen losgingen, bin ich zwei Kilometer oder so nur gerannt, glaube ich. Ich wollte schnell zu Hoppys Haus.«
    »Woher wußtest du denn«, fragte er nach, »daß Hoppy dazu in der Lage war, etwas zu unternehmen?«
    »Ach, das wissen wir doch alle seit jeher«, sagte sie. »Alle hier wissen doch, daß nur er irgendwelche Gaben hat, die annähernd den Kräften ähneln, die Bluthgeld hatte. Daher kamen wir sofort auf den ...« Sie berichtigte sich. »Ich dachte sofort an ihn, sobald die Explosionen auftraten.« Sie blickte ihren Mann an.
    »Wer war denn bei dir?« wollte er wissen.
    »Barnes. Wir haben unter den Eichen an der Landstraße zur Bear Valley Ranch Pfifferlinge gesucht.«
    »Ich muß zugeben, ich persönlich fürchte mich vor Hoppy«, sagte George Keller. »Sieh nur, er ist nicht mal anwesend. Er bringt uns ziemlich viel Geringschätzung entgegen. Er kommt jeden Abend zu spät. Verstehst du, was ich meine? Spürst du's nicht auch? Und man merkt's immer deutlicher, vielleicht in dem Maße, wie er seine Fähigkeiten vervollkommnet.«
    »Kann sein«, sagte Bonny gedämpft.
    »Was glaubst du, was nun wird«, fragte George, »nachdem wir Bluthgeld umgebracht haben? Wir sind jetzt besser dran, viel sicherer. Damit ist jedem eine Last von der Seele genommen. Man sollte es Dangerfield mitteilen, dann kann er die ganze Welt davon unterrichten.«
    »Das könnte Hoppy erledigen«, sagte Bonny in geistesabwesendem Tonfall. »Er kann alles. So gut wie alles.«
    An seinem Platz, von dem aus er den Vorsitz ausübte, hämmerte Orion Stroud erneut auf die Tischplatte, um für Ruhe zu sorgen. »Wer möchte der Abordnung angehören, die Hoppy in seinem Haus besucht und mit ihm über die Belohnung verhandelt und ihn von den beabsichtigten Ehrungen in Kenntnis setzt?« Er schaute rundum. »Freiwillige vor!«
    »Ich gehe«, gab Andrew Gill bekannt.
    »Ich auch«, rief Fred Quinn.
    »Ich komme auch mit«, sagte Bonny.
    »Bist du wohlauf genug für so was?« fragte George sie.
    »Sicher.« Sie nickte teilnahmslos. »Es geht mir wieder recht gut. Abgesehen von dem Kratzer an meinem Kopf, bin ich in
    Ordnung.« Unwillkürlich berührte sie den Verband.
    »Wie wär's mit Ihnen, Mrs. Tallman?« erkundigte sich Stroud.
    »Ja, gut, ich gehe mit«, gab Mrs. Tallman ihr Einverständnis, aber ihre Stimme zitterte.
    »Sind Sie beunruhigt?« fragte Stroud.
    »Ja«, bekannte sie.
    »Weshalb?«
    Mrs. Tallman

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