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Kinder des Mars

Kinder des Mars

Titel: Kinder des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skylar Hamill
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mein Vater. Falls es so war. Mist. War es das? Hat er meine Mutter dreißig Jahre lang betrogen? Und dafür bezahlt? Nein, unmöglich. Das kann nicht sein. Da musste etwas anderes...
    »Sie sind doch Jack Fuller?« fragte Vivian Vinter und riss ihn damit aus seinen Gedanken.
    »Ähm, ja. Ja, ich bin der Sohn von George Fuller. Deswegen wollte ich mit Ihnen sprechen.«
    »Kommen Sie herein.«
    Vivian machte eine einladende Geste, bot Jack aber nicht die Hand zum Gruß an. Er fand das etwas unhöflich und konnte nicht verstehen, warum. Sie machte ihm auch auffallend viel Platz, als er durch die Tür und an ihr vorbei ging. Sie benahm sich, als hätte sie Angst, ihm zu nahe zu kommen, als stehe er unter Strom und könnte ihr einen Schlag verpassen. Jack selbst verspürte keine Berührungsängste, überhaupt fühlte er sich nicht einmal unwohl, dabei begab er sich möglicherweise gerade in die Höhle des Löwen. Oder besser gesagt, der Löwin.
    Er folgte ihrer Einladung, ohne den Blick von ihr abzuwenden, während hinter ihm Logan und Billie in die entgegengesetzte Richtung verschwanden, sichtlich unbeeindruckt von Vivians Anblick. Sie waren offenbar daran gewöhnt.
    Das Büro war teuer eingerichtet, wie Jack es nicht anders von einem Geschäftspartner seines Vaters erwartete. Wie er befürchtet hatte, war Diskretion das oberste Gebot. Vivian Vinter mochte eine außergewöhnliche Schönheit sein, doch was ihre Arbeit betraf, so verhielt sie sich wie alle anderen, die mit George Fuller zu tun gehabt hatten. Jack hatte versucht, aus den Beerdigungsgästen etwas herauszuholen, war aber nur auf Schweigen gestoßen. Alles was er bekam, waren Mitleidsbekundungen.
    »Bedaure, ich kann Ihnen keine Auskünfte geben.«
    »Mein Vater ist tot, haben Sie mich nicht verstanden?«
    »Ich habe Sie sehr wohl verstanden. Mein Beileid«, sagte Vivian schlicht. »Dennoch kann ich Ihnen nicht weiter helfen. Ihr Vater ist gestorben, und mit ihm unsere geschäftliche Verbindung. Sie mögen sein einziges Kind sein, doch dieses Geschäft lässt sich nicht an Erben übertragen. Sie sollten gehen.«
    Ihre kühle Fassade zeigte keine Risse. Ihr Gesicht blieb ohne Regung, perfekt, makellos. Jack fragte sich, ob das echtes Desinteresse war oder nur die Maske einer professionellen Geschäftsfrau.
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich den Deal fortführen will«, widersprach Jack. »Ich will nur wissen, was es war. Ich habe in einem geheimen Safe Unterlagen gefunden...«
    »Vernichten Sie sie«, unterbrach sie ihn.
    »Wie bitte?«
    »Was auch immer Sie gefunden haben, vernichten Sie es, wenn Sie wissen, was gut für Sie ist.«
    Jack horchte auf. Er lehnte sich nach vorn. »Es stimmt also? Deswegen ist mein Vater ermordet worden? Was wissen Sie darüber?« Seine Augen bohrten sich in ihre, versuchten, darin etwas zu lesen, eine Antwort zu finden. Vergeblich.
    »Bedauerlicherweise gar nichts.« Vivian Vinter erwiderte ungerührt seinen starren Blick, ohne etwas preiszugeben.
    »Wieso soll ich dann mögliche Beweise vernichten?«
    »Sie könnten in Gefahr sein.«
    Jack traute seinen Ohren nicht. »Warum? Wollen Sie mich auch töten?«
    »Unsinn. Ich habe nichts mit George Fullers Tod zu tun.« Sie seufzte. »Sie sind doch ein kluger Kopf. Sie studieren am MIT und an der Harvard University.«
    »Woher wissen Sie das?« fragte Jack überrascht.
    »Unwichtig.« Vivian ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. »Zählen Sie eins und eins zusammen. Ihr Vater wurde ermordet. Er hat etwas versteckt. Glauben Sie allen Ernstes, dass es gut für Ihre Gesundheit ist, wenn Sie bekanntgeben, dass Sie das Versteckte gefunden haben? Erzählen Sie es niemandem. Vergessen Sie es. Vergessen Sie alles. Mich eingeschlossen. Ich kann Ihnen nicht weiterhelfen. Schließen Sie die Akte.«
    »Die Akte? Welche Akte?« Jack war verwirrt. Er konnte sich an keine Akte erinnern, nur an einen Haufen Rechnungen. Sprach sie von diesen?
    »Die, die Sie selbst angelegt haben, wenn auch nur in Ihrem Kopf«, erklärte Vivian Vinter. »Auf ihr steht: 'Der Fall George Fuller'. Aber einen solchen Fall gibt es nicht, also machen Sie keinen daraus. Schließen Sie die Akte.«
    Jack verstand, dass sie ihm nicht helfen wollte, doch so leicht gab er nicht auf. »Das kann ich nicht. Mein Vater wurde ermordet. Ich mache daraus keinen Fall, es ist einer. Die Polizei ermittelt.«
    »Dann überlassen Sie das der Polizei«, riet Vivian.
    »Das kann ich nicht«, wiederholte Jack.
    »Das müssen Sie. Leben Sie

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