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Kinder des Mars

Kinder des Mars

Titel: Kinder des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skylar Hamill
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Dollar gekostet hat. Die früheren Rechnungen zeigen niedrigere Beträge, doch das ist mit der Inflation zu erklären, oder vielleicht auch mit einem niedrigeren Lieferumfang. Die Zahlen weisen allerdings eher auf natürliche Preissteigerung hin, wie wir sie in den letzten Jahren erlebt haben, als auf variierende Mengen.«
    »Also in etwa wie im Krankenhaus: Es werden schon seit Jahrzehnten Spritzen, Verbandsmaterial und Medikamente eingekauft, doch die gleiche Anzahl Kanülen ist heute teurer als vor zehn Jahren.«
    »Genau«, bestätigte Jack.
    »Und? Sorry, mir fehlt wohl der Schlaf, ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst.«
    »100.000 Dollar sind eine Menge Geld.«
    »Kommt darauf an, wofür«, meinte Luke. »In der Medizin ist das oft nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Und dein Vater war Banker. Da ist eine solche Summe nicht ungewöhnlich.«
    »Bei Aktien an der Börse nicht. Bei Immobilien auch nicht. Aber was hat er regelmäßig und offenbar schwarz verkauft? Die Unterlagen waren in einem Safe hinter dem Badezimmerspiegel und XY0815 ist ein Code. Oder kennst du ein Produkt mit diesem Namen?« Jack kam eine Idee. »Möglicherweise ein Medikament?«
    Luke überlegte. »Nein«, sagte er dann. »Nie gehört.«
    »Es muss ein Code sein. Stellt sich die Frage: Für was?«
    »Drogen?« schlug Luke vor. »Etwas ganz Neues, oder ein Medikament in der Testphase?«
    »Seit dreißig Jahren?« meinte Jack ungläubig.
    »Richtig, das kann nicht stimmen. Bist du sicher, dass es immer das gleiche Produkt war?«
    »Nein«, gestand Jack. Der Code konnte für sonstwas stehen, für eines oder für verschiedene Dinge oder Dienstleistungen, die niemand beim Namen nennen wollte.
    »Egal«, lenkte Luke ein, »es kann auch etwas Altes sein. Anerkennungsverfahren für Heilmittel können sich über Jahre hinziehen. Medikamente sind letztlich nichts anderes als Drogen, besonders, wenn sie nicht offiziell als Medizin genehmigt sind. Haschisch gibt es in manchen Ländern auf Rezept, während es bei uns heute genau wie vor dreißig Jahren als Droge gilt.«
    »Meine Gedanken gingen in eine ähnliche Richtung«, sagte Jack. »Es muss irgendetwas sein, dessen Handel vertuscht werden soll.«
    »Das kann alles Mögliche sein, Uran zum Beispiel oder Sprengstoff – oder Gift. Bleiben wir mal bei den Drogen. Stellt man darüber Rechnungen aus?«
    »Normalerweise nicht.« Jack stockte. »Zumindest glaube ich das. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Stellt man über illegale Sachen Rechnungen aus?«
    »Und wenn es nichts Illegales war?« warf Luke ein.
    »Warum hat er es dann versteckt?«
    »Gute Frage. Als Druckmittel? Oder Beweismittel?«
    »Er soll seine Geschäftspartner erpresst haben?« fragte Jack ungläubig. »Dann war er nicht der, für den wir ihn gehalten haben.«
    »Kann ich mir auch nicht vorstellen. Er war sehr anständig. Allerdings kannte ich ihn kaum. Doch du hast von ihm immer als Ehrenmann gesprochen, dem Aufrichtigkeit wichtig war, und dass er dich in diesem Sinne erzogen hat, ist nicht zu leugnen. Ich glaube nicht, dass dein Vater krumme Dinger gedreht hat. Fang du bloß nicht damit an!... Mist.«
    Im Hintergrund hörte Jack ein nervtötendes PIEP PIEP PIEP.
    »Mein Pieper«, erklärte Luke. »Ich muss los. Falls mir was einfällt, melde ich mich.«
    »OK.«
    »Ruf wieder an, wenn du was Neues hast.«
    »Mach ich.«
    Jack legte auf, holte sich einen zweiten Becher Kaffee und einen Blaubeermuffin dazu. Als nächstes rief er Andrew Phelps an. Er hatte einige Fragen an ihn bezüglich der versteckten Papiere und Vivian Vinter, doch Phelps konnte ihm nicht weiterhelfen.
    »Sie wussten also nichts von dem Safe oder von Nebengeschäften meines Vaters?« hakte Jack noch einmal nach.
    »Nein«, bestätigte der ehemalige persönliche Assistent erneut. »Tut mir leid, Sir.«
    »Sparen Sie sich das 'Sir' – oder nicht, denn wir haben noch gar nicht darüber gesprochen, aber ich könnte Ihre Hilfe gebrauchen. Zumindest in nächster Zeit, bis alles geklärt ist, und das wird eine Weile dauern.«
    »Sehr gerne.«
    »Wenn Sie andere Verpflichtungen haben...« warf Jack ein.
    »Ihr werter Herr Vater starb so plötzlich und unter tragischen Umständen...«
    »Schon gut. Sie behalten einfach Ihren alten Job. Sie regeln alles und informieren mich. Ihr erster Auftrag ist, für eine vollständige Renovierung des Appartements zu sorgen. So schnell wie möglich.«
    »Sofort, Sir«, sagte Phelps.
    »Vielen Dank. Ich melde mich bei

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