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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Bergen oder Höhlen versteckt hielten und zu regelmäßigen Überfällen ausrückten. Sogar Yedens Rebellion würde sich nicht auf die eigene Kraft verlassen. Sie zählte auf das Chaos eines Krieges der Häuser, verbunden mit einer strategischen Fehlentscheidung, was den Einsatz der Garnison von Luthadel anging. Falls es zu einer langen Schlacht kommen sollte, würde Kelsier sie verlieren. Der Oberste Herrscher und das Stahlministerium konnten buchstäblich über Millionen von Soldaten gebieten, falls es nötig sein sollte.
    Natürlich war da noch sein anderer Plan. Kelsier sprach nicht darüber; er wagte kaum, an ihn zu denken. Vermutlich würde er keine Gelegenheit haben, ihn in die Tat umzusetzen, doch falls es möglich sein sollte ...
    Kurz vor dem Rußlabyrinth traf er auf den Boden. Er zog den Nebelmantel eng um sich und ging die Straße mit selbstsicheren Schritten hinunter. Sein Kontaktmann saß im Eingang eines geschlossenen Ladens und zog ruhig an einer Pfeife. Kelsier hob eine Braue. Tabak war ein teurer Luxus. Entweder war Hoid ein Verschwender, oder er war wirklich so erfolgreich, wie Docksohn behauptet hatte.
    Gelassen steckte Hoid die Pfeife weg und stand auf. Doch das machte ihn nicht viel größer. Der dürre, kahlköpfige Mann verneigte sich tief in der nebeligen Nacht. »Seid gegrüßt, mein Graf.«
    Kelsier blieb vor dem Mann stehen; er hielt die Arme unter seinem Nebelumhang verborgen. Es wäre nicht gut, wenn dieser Informant erkannte, dass der »Adlige« ohne Namen, mit dem er sich traf, die Wunden von Hathsin auf den Armen trug.
    »Du bist mir empfohlen worden«, sagte Kelsier und ahmte dabei den überheblichen Tonfall des Adels nach.
    »Ich bin einer der Besten, mein Herr.«
    Jeder, der so lange wie du überlebt hat, muss gut sein,
dachte Kelsier. Den Grafen gefiel die Vorstellung nicht, dass jemand ihre Geheimnisse kannte. Üblicherweise lebten Informanten nicht sehr lange.
    »Ich muss unbedingt etwas in Erfahrung bringen, Informant«, sagte Kelsier. »Aber vorher musst du mir schwören, dass du niemandem von diesem Treffen erzählst.«
    »Natürlich nicht, Herr«, beteuerte Hoid. Vermutlich würde er dieses Versprechen brechen, noch bevor die Nacht vorbei war - ein weiterer Grund, warum Informanten nicht sehr lange lebten. »Doch da wäre noch die Frage der Bezahlung ...«
    »Du wirst dein Geld bekommen, Skaa!«, fuhr Kelsier ihn an.
    »Natürlich, Herr«, sagte Hoid und verneigte sich schnell. »Wenn ich mich recht erinnere, verlangt Ihr Informationen über das Haus Renoux.«
    »Ja. Was ist über es bekannt? Mit welchen Häusern ist es verbündet? Ich muss das wissen.«
    »Es gibt nicht viel, was man über das Haus Renoux wissen müsste, Herr«, sagte Hoid. »Graf Renoux hält sich noch nicht lange in dieser Gegend auf, und er ist ein vorsichtiger Mann. Im Augenblick macht er sich weder Freunde noch Feinde. Er kauft große Mengen an Waffen und Rüstungen, aber er erwirbt sie von vielen verschiedenen Häusern und Kaufleuten und schmeichelt sich so bei allen ein. Das ist eine kluge Taktik. Er mag so vielleicht zu viele Handelsgüter aufhäufen, aber zu viele Freunde kann es nicht geben, oder?«
    Kelsier schnaubte. »Ich sehe nicht ein, warum ich dich dafür bezahlen sollte.«
    »Er hat viel zu viele Handelsgüter, Herr«, erwiderte Hoid rasch. »Ihr könntet einen schönen Gewinn machen, wenn Ihr wisst, dass Renoux unbedingt Transportgelegenheiten benötigt.«
    »Ich bin kein Kaufmann, Skaa«, teilte Kelsier ihm mit. »Ich bin nicht an Gewinn und auch nicht am Transportwesen interessiert!«
Jetzt hat er etwas, worüber er nachdenken kann. Er wird glauben, dass ich aus einem der Großen Häuser komme - aber wenn er das nicht schon an meinem Nebelmantel gesehen hat, dann ist er sein Geld nicht wert.
    »Selbstverständlich, Herr«, sagte Hoid rasch. »Da gibt es natürlich noch mehr ...«
    Jetzt werden wir es gleich erfahren. Weiß der Mann auf der Straße, dass das Haus Renoux in die Gerüchte um eine Rebellion verstrickt ist?
Falls jemand dieses Geheimnis herausgefunden hatte, dann war Kelsiers Mannschaft in ernster Gefahr.
    Hoid hüstelte leise und streckte die Hand aus.
    »Unerträglicher Kerl!«, fuhr Kelsier ihn an und warf Hoid eine Geldbörse vor die Füße.
    »Ja, Herr«, sagte Hoid, fiel auf die Knie und tastete umher. »Ich bitte um Entschuldigung, Herr. Mein Augenlicht ist schwach. Ich kann kaum die eigene Hand vor Augen sehen.«
    Wie gerissen, dachte Kelsier, als Hoid die

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