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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Sazed.
    »Nein, das hast du nicht«, erwiderte Vin. »Der Teil, den ich habe, endet in der Nacht, bevor sie die Höhle betreten.«
    »Das ist das Ende, Herrin. Damit schließt das Tagebuch.«
    »Was?«, fragte sie erstaunt. »Aber ...«
    Sazed warf einen Blick auf die übrigen Bediensteten. »Ich glaube, das sollten wir unter vier Augen besprechen.« Er gab ihnen noch einige Anweisungen, deutete auf die Liste und nickte dann Vin zu, damit sie ihm durch den Hintereingang zur Küche und in die Seitengärten folgte.
    Vin stand zunächst verblüfft da, dann eilte sie hinter ihm her. »Es kann doch nicht einfach so enden, Saze. Nun wissen wir gar nicht, was passiert ist.«
    »Ich glaube, wir können es uns vorstellen«, meinte Sazed, während er den Pfad entlangschritt. Die östlichen Gärten waren nicht so üppig wie die, welche Vin regelmäßig aufsuchte; sie bestanden hauptsächlich aus braunem Gras und spärlichem Buschwerk.
    »Was können wir uns vorstellen?«, fragte Vin.
    »Der Oberste Herrscher wird getan haben, was zur Rettung der Welt notwendig war, denn wir sind noch hier.«
    »Vermutlich«, gab Vin zu. »Aber dann hat er die Macht für sich selbst genutzt. Genau das muss geschehen sein. Er konnte der Versuchung nicht widerstehen, diese Macht zu seinen eigenen Zwecken einzusetzen. Aber warum gibt es keine weiteren Eintragungen? Warum hat er seine Erfolge nicht beschrieben?«
    »Vielleicht hat ihn die Macht zu sehr verändert«, sagte Sazed. »Oder er hat es nicht mehr als nötig erachtet, die weiteren Ereignisse aufzuzeichnen. Er hatte sein Ziel erreicht und war überdies unsterblich geworden. Wenn man ewig lebt, ist es sinnlos, für die Nachwelt ein Tagebuch zu führen.«
    »Es ist nur ...« Enttäuscht knirschte Vin mit den Zähnen. »Es ist ein sehr unbefriedigendes Ende der Geschichte, Sazed.«
    Er lächelte belustigt. »Seid vorsichtig, Herrin. Wenn Euch das Lesen irgendwann zu viel Spaß macht, werdet Ihr noch zur Gelehrten.«
    Vin schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn alle Bücher, die ich lese, so enden wie dieses!«
    »Wenn es für Euch tröstlich ist«, sagte Sazed, »dann möchte ich Euch sagen, dass Ihr nicht die Einzige seid, die vom Inhalt des Tagebuchs enttäuscht ist. Es enthält nicht viel, was Meister Kelsier nützlich sein könnte, und es steht nichts über das Elfte Metall darin. Ich fühle mich etwas schuldig, denn ich bin der Einzige, der aus diesem Buch einen Vorteil zu ziehen vermag.«
    »Es stand aber auch nicht viel über die Religion von Terris darin.«
    »Nicht viel«, stimmte Sazed ihr zu. »Aber ›nicht viel‹ ist leider weitaus mehr, als wir bisher wussten. Ich befürchte nur, dass ich kaum Gelegenheit haben werde, diese Informationen weiterzugeben. Ich habe ein übersetztes Exemplar des Tagebuchs an einen Ort geschickt, den meine Brüder und Schwestern Bewahrer kennen - es wäre eine Schande, wenn dieses Wissen mit mir stürbe.«
    »Das wird es nicht«, sagte Vin.
    »Oh, ist meine Herrin jüngst zur Optimistin geworden?«
    »Ist mein Terriser jüngst ein wenig vorlaut geworden?«, gab Vin zurück.
    »Ich glaube, das ist er immer schon gewesen«, meinte Sazed und lächelte schwach. »Das ist einer der Züge, die ihn zu einem schlechten Haushofmeister machen - zumindest in den Augen der meisten seiner Herren.«
    »Dann sind sie Narren«, meinte Vin aufrichtig.
    »Derselben Meinung neige ich ebenfalls zu, Herrin«, erwiderte Sazed. »Wir sollten zum Haus zurückkehren, denn ich glaube, es wäre nicht gut, wenn man uns beim Heraufziehen der Nebel draußen im Garten sieht.«
    »Ich würde so gern wieder in sie hineinlaufen.«
    »Viele der Bediensteten wissen nicht, dass Ihr eine Nebelgeborene seid, Herrin«, sagte Sazed. »Ich glaube, es wäre gut, wenn Ihr dieses Geheimnis für Euch behaltet.«
    »Ich weiß«, seufzte Vin. »Komm, wir gehen zurück.«
    »Das ist weise.«
    Sie spazierten eine Zeit lang schweigend nebeneinander her und genossen die spröde Schönheit des östlichen Gartens. Das Gras war sorgfältig geschnitten, und die Büsche hier und da verliehen der Fläche hübsche Akzente. Der südliche Garten war viel spektakulärer mit seinem Bach, den Bäumen und exotischen Pflanzen. Doch der östliche strömte eine ganz eigene Ruhe aus - es war die Gelassenheit des Einfachen.
    »Sazed?«, fragte Vin leise.
    »Ja, Herrin?«
    »Es wird sich alles verändern, nicht wahr?«
    »Was genau meint Ihr damit?«
    »Alles«, sagte Vin. »Selbst wenn wir in einem Jahr noch nicht gestorben

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