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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Zahlen?«
    »Überfälle der Inquisitoren und jeweils das dazugehörige Datum«, erklärte Hamm. »Du wirst feststellen, dass Vins Bandenhaus auch aufgeführt ist.«
    Kelsier nickte. »Wie, um alles in der Welt, konnte es Marsch gelingen, eine solche Karte zu stehlen?«
    »Er hat sie nicht gestohlen«, meinte Docksohn, während er schrieb. »Bei der Karte steckte eine Nachricht. Anscheinend hat der Hochprälan sie ihm gegeben. Man ist wohl sehr beeindruckt von Marsch und will, dass er einen Überblick über die Stadt erhält und weitere Standorte für Besänftigungsstationen vorschlägt. Offenbar macht sich das Ministerium Gedanken über den Krieg der Häuser, denn es will einige zusätzliche Besänftiger aussenden, damit die Lage nicht außer Kontrolle gerät.«
    »Wir sollen die Karte in dem reparierten Tischbein zurückschicken«, sagte Sazed. »Sobald wir heute Abend fertig sind, werde ich sie so schnell wie möglich kopieren.«
    Und sie in deinem Gedächtnis speichern und damit zum gemeinsamen Wissen jedes Bewahrers machen,
dachte Kelsier.
Bald kommt der Tag, an dem du nicht mehr speicherst, sondern dein Wissen weitergibst, Saze. Ich hoffe, dein Volk steht bereit.
    Kelsier drehte sich um und betrachtete die Karte. Sie war beeindruckend, wie Weher bereits gesagt hatte. Marsch musste ein ungeheuer großes Risiko eingegangen sein, indem er sie verschickt hatte. Vielleicht war es eine Dummheit von ihm gewesen, aber die Informationen, die sie enthielt ...
    Wir müssen sie rasch zurückschicken,
dachte Kelsier.
Schon morgen früh, wenn möglich.
    »Was ist das?«, fragte Vin ruhig, während sie sich über die große Karte beugte. Sie trug das Kleid einer Adligen; es war hübsch und kaum weniger elegant als ein Ballkleid.
    Kelsier lächelte. Er erinnerte sich an die Zeit, als Vin in Kleidern schrecklich unbeholfen gewirkt hatte, doch inzwischen schien sie diese zu mögen. Allerdings bewegte sie sich noch nicht ganz so wie eine adlige Dame. Sie war anmutig, aber es war die flinke Anmut eines Raubtiers und nicht die gelassene Eleganz einer höfischen Dame. Doch die Kleider standen ihr inzwischen, und das hatte nichts mit dem Schnitt zu tun.
    Ah, Mare,
dachte Kelsier.
Du wolltest immer eine Tochter haben, der du hättest beibringen können, wie man sich auf der schmalen Trennlinie zwischen Adelsfrau und Diebin bewegt.
Sie hätten sich gemocht, denn sie beide hatten dieselbe Art von Ungezwungenheit. Wenn seine Frau noch leben würde, dann hätte sie Vin viele Dinge über die Adelsdamen beibringen können, die sogar Sazed nicht bekannt waren.
    Natürlich würde ich das alles hier nicht tun, wenn Mare noch lebte.
    »Seht nur!«, sagte Vin. »Ein Inquisitoren-Datum ist neu - es ist das Datum von gestern!«
    Docksohn warf Kelsier einen raschen Blick zu.
    Wir hätten es ihr sowieso irgendwann sagen müssen ...
»Das war Therons Bande«, erklärte Kelsier. »Ein Inquisitor hat sie gestern Abend vernichtet.«
    Vin erbleichte.
    »Sollte ich diesen Namen kennen?«, fragte Hamm.
    »Therons Bande war ein Teil der Mannschaft, die versucht hat, zusammen mit Camon das Ministerium zu betrügen«, teilte Vin ihm mit. »Das bedeutet, dass sie mir jetzt möglicherweise auf der Spur sind.«
    Der Inquisitor hat sie in jener Nacht erkannt, als wir in den Palast eingedrungen sind. Er wollte wissen, wer ihr Vater ist. Es ist ein großes Glück, dass diese unmenschlichen Geschöpfe den Adel nervös machen - ansonsten könnten wir Vin nicht auf die Bälle schicken.
    »Therons Mannschaft«, sagte Vin. »War es ... wie beim letzten Mal?«
    Docksohn nickte. »Keine Überlebenden.«
    Es entstand eine unangenehme Stille, und Vin wirkte krank.
    Armes Mädchen,
dachte Kelsier. Aber es blieb ihnen nichts anderes übrig, als weiterzumachen. »In Ordnung. Wie setzen wir diese Karte am besten ein?«
    »In ihr stehen einige Bemerkungen über die Verteidigungssysteme der Häuser«, sagte Hamm. »Das wird uns sehr nützen.«
    »Allerdings scheint es kein Muster der inquisitorischen Aktivitäten zu geben«, meinte Weher. »Vermutlich gehen sie einfach dorthin, wohin ihre Informationen sie führen.«
    »Wir sollten in der Nähe der Besänftigungsstationen nicht zu aktiv werden«, gab Dox zu bedenken und senkte seine Feder. »Zum Glück liegt Keulers Laden nicht in der Nähe einer dieser Stationen. Die meisten befinden sich in den Elendsvierteln.«
    »Wir müssen mehr tun, als nur diese Stationen zu meiden«, sagte Kelsier. »Wir müssen uns darauf vorbereiten,

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