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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Erfrischendes.«
    »Aber ...«
    »Es geht doch nur um Geld, Jastes.«
    »Für einige von uns ist Geld nicht ganz unwichtig, Elant.«
    »Aber es ist für niemanden so wichtig wie für Valette. Dieses arme Mädchen ... die ganze Zeit muss sie an ihr betrügerisches Spiel gedacht haben.«
    Jastes saß einen Moment lang schweigend da, dann schüttelte er den Kopf. »Elant, wahrscheinlich bist du der einzige Mensch auf der Welt, der erleichtert ist, dass jemand versucht, ihn zu bestehlen. Muss ich dich daran erinnern, dass das Mädchen dich die ganze Zeit belogen hat? Vielleicht magst du sie inzwischen, aber ich bezweifle, dass ihre Gefühle dir gegenüber echt sind.«
    »Du könntest Recht haben«, gab Elant zu. »Aber ... ich weiß nicht, Jastes. Es ist mir, als würde ich dieses Mädchen wirklich
kennen.
Ihre Gefühle ... sie waren zu echt und aufrichtig, um gespielt zu sein.«
    »Das bezweifle ich«, meinte Jastes.
    »Wir haben nicht genügend Informationen über sie, um sie jetzt schon abzuurteilen. Feit glaubt, sie ist eine Diebin, aber es könnte noch andere Gründe geben, warum eine Bande wie diese jemanden auf einen Ball schickt. Vielleicht ist sie nur eine Informantin. Oder sie ist tatsächlich eine Diebin - aber die ganze Zeit hindurch hat niemand versucht, mich auszurauben. Sie hat viel Zeit damit verbracht, sich unter die anderen Adligen zu mischen. Warum sollte sie das tun, wenn ich ihr Ziel bin? Eigentlich hat sie sogar relativ
wenig
Zeit mit mir verbracht, und sie hat mich nie um Geschenke gebeten.«
    Er hielt inne - und stellte sich sein Zusammentreffen mit Valette als angenehmen Zufall vor, der ihrer beider Leben schrecklich durcheinandergewirbelt hatte. Er lächelte und schüttelte den Kopf. »Nein, Jastes. An der Sache ist mehr, als wir sehen. Irgendetwas an ihr ergibt immer noch keinen Sinn.«
    »Vielleicht, El«, meinte Jastes kaum überzeugt.
    Elant setzte sich auf, als ihm plötzlich ein Gedanke kam. Es war ein Gedanke, der Valettes Motive in den Hintergrund treten ließ. »Jastes, sie ist eine Skaa!«
    »Na und?«
    »Sie hat mich zum Narren gehalten - uns beide! Sie hat fast vollkommen die Adlige gespielt.«
    »Die unerfahrene Adlige - vielleicht.«
    »Ich habe mit einer richtigen Skaa-Diebin gesprochen!«, rief Elant. »Was hätte ich sie nicht alles fragen können!«
    »Fragen? Was denn?«
    »Nach ihrem Leben als Skaa«, meinte Elant. »Aber darum geht es eigentlich gar nicht. Jastes, sie hat uns zum Narren gehalten. Wenn wir nicht den Unterschied zwischen einer Adligen und einer Skaa erkennen können, dann bedeutet das, dass die Skaa gar nicht so anders sind als wir. Und wenn sie nicht anders sind, welches Recht haben wir dann, sie so zu behandeln, wie wir es tun?«
    Jastes zuckte die Achseln. »Elant, ich glaube, das ist jetzt nicht wichtig. Wir befinden uns mitten in einem Krieg der Häuser.«
    Elant nickte geistesabwesend.
Ich war heute Abend so hart zu ihr. Zu hart?
    Sie hatte glauben sollen, dass er nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte. Ein Teil von ihm hatte das ernst gemeint, denn seine Bedenken hatten ihn davon überzeugt, dass er ihr nicht vertrauen konnte. Das war für den Augenblick auch richtig gewesen. Er hatte geglaubt, es wäre das Beste, wenn sie ihre Beziehungen bis zum Ende des Krieges abbrachen.
    Aber wenn sie wirklich keine Adlige ist, dann gibt es für sie keinen Grund zur Abreise.
    »Elant?«, fragte Jastes. »Hörst du mir überhaupt zu?«
    Elant schaute auf. »Ich glaube, ich habe heute Abend etwas falsch gemacht. Ich wollte Valette aus Luthadel heraus haben. Aber jetzt glaube ich, dass ich ihr grundlos wehgetan habe.«
    »Verdammt noch mal, Elant!«, schimpfte Jastes. »Unser heutiges Treffen wurde von Allomanten belauscht! Begreifst du denn nicht, was hätte passieren können? Was wäre, wenn sie beschlossen hätten, uns zu töten, anstatt uns nur auszuspionieren?«
    »Ah ja, das stimmt«, gestand Elant ein. »Es ist vielleicht doch gut, wenn Valette abreist. Jeder in meiner Nähe wird zukünftig in Gefahr sein.«
    Jastes schwieg, während sein Ärger immer größer wurde, doch schließlich lachte er. »Du bist ein hoffnungsloser Fall.«
    »Ich gebe mein Bestes«, sagte Elant. »Ehrlich gesagt gibt es aber tatsächlich keinen Anlass zur Sorge. Die Spione haben sich selbst verraten und sind in dem Chaos vermutlich vertrieben oder sogar gefangen genommen worden. Nun kennen wir einige der Geheimnisse, die Valette vor uns verbirgt und sind ihr auch in dieser Hinsicht

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