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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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versucht, durch seine Kupferwolke hindurch etwas zu spüren.«
    »Aber ... warum dann ...?«, stotterte Vin.
    »Es muss etwas mit Stärke zu tun haben, wie du gesagt hast. Die Inquisitoren können stärker drücken und ziehen als jeder andere Nebelgeborene. Vielleicht sind sie so stark, dass sie andere Metalle überwinden können.«
    »Aber ich bin kein Inquisitor, Kelsier.«
    »Du bist allerdings stark«, wandte er ein. »Stärker, als du sein dürftest. Heute Nacht hast du eine Nebelgeborene getötet!«
    »Ich hatte Glück«, sagte Vin und errötete. »Ich habe sie ausgetrickst.«
    »In der Allomantie geht es
nur
um Tricks, Vin. Nein, an dir ist etwas Besonderes. Das habe ich schon am ersten Tag bemerkt, als du meine Versuche vereitelt hast, deine Gefühle zu beeinflussen.«
    »Das kann nicht sein, Kelsier. Vielleicht habe ich mit Bronze bloß mehr Übung als du ... Ich weiß nicht, ich ...«
    »Vin«, meinte Kelsier, »du bist immer noch zu bescheiden. Darin bist du sehr gut. Vielleicht kannst du deshalb durch Kupferwolken sehen ... ich weiß es nicht. Aber du solltest mehr Stolz haben, Mädchen! Wenn ich dir irgendetwas beibringen kann, dann ist es Selbstzufriedenheit.«
    Vin lächelte.
    »Komm«, sagte er, während er aufstand und ihr die Hand reichte. »Sazed wird die ganze Nacht hindurch schimpfen, wenn er deine Wunde an der Wange nicht zu Ende vernähen kann, und Hamm will unbedingt etwas über deinen Kampf erfahren. Es war übrigens gut, dass du Schans Leichnam in der Festung Wager zurückgelassen hast. Wenn das Haus Elariel hört, dass sie auf dem Gelände der Wager gefunden wurde ...«
    Vin ließ es zu, dass er ihr beim Aufstehen half, aber sie warf einen besorgten Blick zu der Falltür. »Ich weiß nicht, ob ich schon wieder hinuntergehen will, Kelsier. Wie soll ich den Männern gegenübertreten?«
    Kelsier lachte. »Mach dir darüber keine Sorgen. Wenn du nicht manchmal etwas Dummes sagen würdest, dann würdest du nicht in unsere Gruppe passen. Komm jetzt.«
    Vin zögerte zunächst, doch dann folgte sie ihm in die Wärme der Küche.
    *
    »Elant, wie kannst du in Zeiten wie diesen lesen?«, fragte Jastes.
    Elant schaute von seinem Buch auf. »Es beruhigt mich.«
    Jastes hob eine Braue. Der junge Lekal saß ungeduldig in der Kutsche und trommelte mit den Fingern auf der Armlehne. Die Vorhänge waren vor die Fenster gezogen, teils um das Licht von Elants Leselaterne zu verdecken, teils um den Nebel fernzuhalten. Auch wenn Elant es niemals zugeben würde, machten ihn die wirbelnden Nebelschwaden ein wenig nervös. Adlige sollten vor solchen Dingen eigentlich keine Angst haben, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass dieser dichte, trübe Dunst ihm unheimlich war.
    »Dein Vater wird schäumen, wenn du zurückkommst«, bemerkte Jastes, der noch immer auf die Lehne klopfte.
    Elant zuckte die Achseln, aber diese Worte machten ihn ein wenig nervös - nicht wegen der Erwähnung seines Vaters, sondern wegen dem, was heute Nacht geschehen war. Anscheinend hatten einige Allomanten Elants Treffen mit seinen Freunden ausspioniert. Welche Informationen besaßen sie über ihn? Kannten sie die Bücher, die er las?
    Glücklicherweise war einer von ihnen gestolpert und durch Elants Dachfenster gestürzt. Danach hatten Verwirrung und Chaos eingesetzt; Soldaten und Ballgäste waren in Panik umhergeirrt. Elants erster Gedanke hatte seinen Büchern gegolten - vor allem den gefährlichen, die ihn in ernsthafte Schwierigkeiten bringen konnten, wenn die Obligatoren sie bei ihm fanden.
    Also hatte er sie in dem allgemeinen Aufruhr allesamt in einen Sack gesteckt und war Jastes zum Seiteneingang des Palastes hinuntergefolgt. Es war zwar vielleicht übertrieben gewesen, sich eine Kutsche zu besorgen und darin das Palastgelände heimlich zu verlassen, aber es war lächerlich einfach gewesen. Bei den vielen Kutschen, die vom Gelände des Hauses Wager flüchteten, hatte niemand bemerkt, dass in einer von ihnen Elant persönlich saß, begleitet von Jastes.
    Inzwischen hat sich die Aufregung bestimmt schon wieder gelegt,
sagte Elant zu sich selbst.
Den Leuten wird jetzt klar sein, dass das Haus Wager sie nicht angreifen will und keine Gefahr für sie darstellt. Es waren nur ein paar Spione, die etwas zu unvorsichtig waren.
    Eigentlich hätte er schon längst wieder zu Hause sein sollen. Doch seine Abwesenheit im Palast gab ihm die Möglichkeit, nach einer anderen Gruppe von Spionen zu sehen. Und diese hatte Elant selbst

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