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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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ihren Plan geben können.
    Weher nickte. »Ich für meinen Teil freue mich auf eine Veränderung. Es hat alles viel Spaß gemacht und war sehr erfüllend und angenehm, aber manchmal ist die Arbeit mit Kelsier ein wenig auslaugend.«
    Vin runzelte die Stirn. »Bleibst du etwa nicht in seiner Mannschaft?«
    »Das hängt von seinem nächsten Auftrag ab«, sagte Weher. »Wir sind nicht wie die anderen Banden, die du kennst. Wir arbeiten, weil wir es wollen, und nicht, weil man es uns befiehlt. Es zahlt sich für uns aus, wenn wir unsere Aufträge sehr genau auswählen. Wir gehen große Risiken ein und erhalten dafür hohe Belohnungen.«
    Hamm lächelte, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schien sich um den Schmutz nicht zu scheren. »Es gibt mir zu denken, wie wir aus dem gegenwärtigen Auftrag herausgegangen sind. Hohes Risiko und nur sehr geringe Belohnung.«
    »Eigentlich gar keine«, bemerkte Weher. »Jetzt werden wir nie an das Atium herankommen. Kelsiers Worte über die Hilfe für die Skaa waren ja schön und gut, aber ich hatte wenigstens gehofft, dass wir uns ein wenig aus dem Staatsschatz bedienen können.«
    »Stimmt«, meinte Docksohn und schaute von seinen Notizen auf. »Aber war es die Mühe nicht trotzdem wert? Die Arbeit, die wir geleistet haben, und die Dinge, die wir erreicht haben?«
    Weher und Hamm schwiegen und nickten schließlich. »Und aus diesem Grund sind wir dabeigeblieben«, fuhr Docksohn fort. »Kell hat es selbst gesagt. Er hat uns ausgesucht, weil er wusste, dass wir ganz besondere Wege gehen, wenn wir ein bestimmtes hohes Ziel erreichen wollen. Ihr seid gute Männer - sogar du, Weher. Hör endlich auf, mich so finster anzusehen.«
    Vin lächelte über dieses vertraute Geplänkel. Die Männer trauerten um Marsch, aber sie sahen trotzdem in die Zukunft. In dieser Hinsicht waren sie wirklich wie alle anderen Skaa.
    »Der Krieg der Häuser ...«, sagte Hamm gelassen und lächelte in sich hinein. »Was glaubt ihr, wieviele Adlige sind dabei gestorben?«
    »Hunderte - mindestens«, antwortete Docksohn, ohne aufzuschauen. »Sie alle sind durch gierige Adelshände ums Leben gekommen.«
    »Ich gebe zu, dass ich meine Bedenken hatte, was diese ganze Sache angeht«, sagte Weher. »Aber die Störung des Handels und die große Verwirrung in der Verwaltung - ja, du hast Recht, Docksohn. Das war es wert.«
    »Allerdings!«, stimmte Hamm ihm zu und ahmte dabei Wehers pedantischen Tonfall nach.
    Ich werde sie vermissen,
dachte Vin wehmütig.
Vielleicht nimmt Kelsier mich bei seinem nächsten Auftrag mit.
    Auf der Treppe klapperte es plötzlich, und Vin wich reflexartig in die Schatten zurück. Die grobe Tür wurde geöffnet, und eine vertraute, schwarz gekleidete Gestalt trat ein. Kelsier trug seinen Nebelmantel über dem Arm, und sein Gesicht sah unglaublich erschöpft aus.
    »Kelsier!«, rief Vin und trat einen Schritt vor.
    »Hallo allerseits«, sagte er mit müder Stimme.
    Ich kenne diese Müdigkeit,
dachte Vin.
Weißblechentzug. Wo ist er gewesen?
    »Du bist spät dran, Kell«, sagte Docksohn, der noch immer nicht von seinen Büchern aufgeblickt hatte. »Ich strebe nach nichts anderem als Beständigkeit«, erwiderte Kelsier, warf seinen Mantel auf den Boden, reckte sich und nahm Platz. »Wo sind Keuler und Spuki?«
    »Keuler schläft im hinteren Raum«, erklärte Docksohn. »Und Spuki begleitet Renoux. Wir waren der Meinung, du willst unser bestes Zinnauge als Wächter für ihn haben.«
    »Gute Idee«, sagte Kelsier. Er stieß einen tiefen Seufzer aus und schloss die Augen, während er sich gegen die Wand lehnte.
    »Mein Lieber, du siehst schrecklich aus«, bemerkte Weher.
    »Es ist nicht so schlimm, wie es den Anschein hat. Ich habe auf dem Rückweg sogar ein paar Stunden geschlafen.«
    »Aber wo warst du?«, fragte Hamm. »Wir hatten schon befürchtet, dass du da draußen etwas ... na ja, etwas Dummes machst.«
    »Wir hatten es sogar für eine ausgemachte Sache gehalten, dass du irgendeinen Unsinn unternimmst«, fügte Weher hinzu. »Wir haben uns nur noch gefragt, wie schlimm dieser Unsinn sein mag. Worum handelt es sich denn? Hast du den Prälan ermordet? Oder ein Dutzend Adlige abgeschlachtet? Hast du dem Obersten Herrscher den Mantel von den Schultern gestohlen?«
    »Ich habe die Gruben von Hathsin zerstört«, sagte Kelsier gelassen.
    Verblüfftes Schweigen breitete sich im Raum aus.
    »Wisst ihr«, sagte Weher schließlich, »eigentlich hätten wir ja inzwischen lernen sollen, ihn

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