Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Rücken.
    »Kelsier!«, rief Hamm durch den Lärm der Menge.
    »Flieh!«, brüllte Kelsier zurück. »Renoux ist tot.«
    Hamm warf einen raschen Blick auf Renoux' Leiche und nickte. Er wandte sich an seine Männer und gab ihnen Befehle.
    »Überlebender«, sagte eine raue Stimme.
    Kelsier wirbelte herum. Der Inquisitor kam auf ihn zu; er ging mit der geschmeidigen Kraft des Weißblechs und war umgeben von einem Dunst aus Atium-Schatten.
    »Überlebender von Hathsin«, sagte er. »Du hast mir einen Kampf versprochen. Muss ich etwa noch mehr Skaa töten?«
    Kelsier fachte seine Metalle an. »Ich habe nie behauptet, dass wir schon fertig sind.« Dann lächelte er. Er war besorgt und erschöpft, aber auch erregt. In seinem ganzen Leben hatte es stets jenen Teil von ihm gegeben, der standhaft sein und kämpfen wollte.
    Er hatte schon immer in Erfahrung bringen wollen, ob er einen Inquisitor besiegen konnte.
    *
    Vin versuchte verzweifelt, in der Menge etwas zu erkennen.
    »Was ist los?«, fragte Docksohn.
    »Ich glaube, ich habe Elant gesehen!«
    »Hier? Meinst du nicht auch, dass das ein wenig lächerlich klingt?«
    Vin errötete.
Vermutlich.
»Ich will trotzdem versuchen, einen besseren Blick zu bekommen.« Sie hielt sich an der Hauswand in der Seitenstraße fest und kletterte hoch.
    »Sei vorsichtig«, warnte Dox sie. »Wenn dich der Inquisitor bemerkt ...«
    Vin nickte und setzte ihren Weg nach oben fort. Sobald sie hoch genug gekommen war, suchte sie den kleinen Platz nach Personen ab, die ihr bekannt waren. Wie Docksohn es gesagt hatte: Elant war nirgendwo zu sehen. Einer der Karren - derjenige, dessen Käfig der Inquisitor abgerissen hatte - lag auf der Seite. Pferde liefen umher; sie waren eingekesselt von den Kämpfenden und den zuschauenden Skaa.
    »Was siehst du?«, rief Dox nach oben.
    »Es hat Renoux erwischt!«, antwortete Vin. Sie blinzelte und verbrannte Zinn. »Es sieht so aus, als würde eine Axt in seinem Rücken stecken.«
    »Das kann tödlich für ihn sein, muss es aber nicht«, meinte Docksohn kryptisch. »Ich weiß nicht viel über Kandras.«
    Kandras?
    »Was ist mit den Gefangenen?«, wollte Dox wissen. »Sie sind alle frei«, meinte Vin. »Die Käfige sind leer. Dox, da unten sind
eine Menge
Skaa!« Es hatte den Anschein, als wären alle Zuschauer vom Brunnenplatz zu dieser Stelle gekommen. Dicht gedrängt standen sie zusammen, und Vin sah Tausende in den Straßen, die in alle Richtungen von dem kleinen Platz wegführten.
    »Hamm ist in Freiheit!«, rief sie. »Ich sehe ihn nirgendwo, weder tot noch lebendig. Spuki ist auch verschwunden.«
    »Und Kell?«, fragte Docksohn drängend.
    Vin zögerte und sagte schließlich: »Er kämpft noch immer mit dem Inquisitor.«
    *
    Kelsier fachte sein Weißblech an und schlug auf den Inquisitor ein, wobei er es sorgsam vermied, den Metallstäben zu nahe zu kommen, die aus den Augen der Kreatur ragten. Sie taumelte, und Kelsier rammte ihr die Faust in die Magengrube. Der Inquisitor knurrte, versetzte Kelsier einen Schlag ins Gesicht und schickte ihn damit zu Boden.
    Kelsier schüttelte den Kopf.
Was ist nötig, um dieses Ding umzubringen?,
dachte er, während er sich auf die Beine kämpfte und zurückwich.
    Der Inquisitor machte einige Schritte auf ihn zu. Ein paar Soldaten suchten in der Menge nach Hamm und seinen Männern, doch die meisten standen ganz still da. Der Kampf zwischen zwei mächtigen Allomanten war etwas, über das viel geflüstert wurde, das aber noch niemand leibhaftig beobachtet hatte. Die Soldaten und Einwohner sahen dem Kampf ehrfürchtig und verblüfft zu.
    Er ist stärker als ich,
musste Kelsier eingestehen und beäugte den Inquisitor wachsam.
Aber Stärke ist nicht alles.
    Kelsier streckte seine inneren Fühler nach Metallquellen aus und riss sie von ihren Eigentümern los: Metallverschlüsse, dünne Stahlschwerter, Geldbörsen, Dolche. Das alles schleuderte er dem Inquisitor entgegen, wobei er vorsichtig zwischen Stahldrücken und Eisenziehen abwechselte, und er verbrannte weiterhin sein Atium, so dass jeder Gegenstand, den er einsetzte, in den Augen des Inquisitors eine große Zahl von Atium-Schatten warf.
    Der Inquisitor fluchte leise, während er die Metallgegenstände abwehrte. Kelsier benutzte dessen eigenes Ziehen dazu, gleichzeitig an jedem einzelnen Geschoss zu zerren, so dass sie um die Kreatur herumpeitschten. Der Inquisitor drückte gegen alle, und Kelsier ließ sie los. Sobald der Inquisitor seine Kraft nicht mehr einsetzte,

Weitere Kostenlose Bücher