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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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meisten Leute - sowohl Unterweltler als auch gewöhnliche Skaa -, denen Vin je begegnet war.
    Langsam richteten sich alle Augen auf Kelsier, der sich wieder gegen den Tresen gelehnt hatte. »Die Skaa-Rebellion hat uns durch ihren Anführer Yeden zur Übernahme einer sehr speziellen Aufgabe angeheuert.«
    »Worum geht es dabei?«, fragte Hamm. »Um Raub? Oder Mord?«
    »Ein wenig von beidem«, erklärte Kelsier, »und gleichzeitig um nichts davon. Meine Herren, das ist kein gewöhnlicher Auftrag. Er ist anders als alle, die die Bande je ausgeführt hat.
    Wir werden Yeden dabei helfen, das Letzte Reich zu Fall zu bringen.« Schweigen.
    »Wie bitte?«, meinte Hamm schließlich.
    »Du hast mich richtig verstanden, Hamm«, bestätigte Kelsier. »Das ist die große Sache, die ich in der letzten Zeit geplant habe - die Vernichtung des Letzten Reiches. Oder wenigstens des Regierungszentrums. Yeden hat uns angeheuert, damit wir ihn mit einer Armee versorgen und ihm eine Möglichkeit verschaffen, die Kontrolle über diese Stadt zu erlangen.«
    Hamm lehnte sich zurück und tauschte einen raschen Blick mit Weher aus. Beide Männer wandten sich an Docksohn, der feierlich nickte. Im Raum blieb es still, doch dann wurde das Schweigen unterbrochen, als Yeden bedauernd auflachte.
    »Ich hätte dem niemals zustimmen dürfen«, sagte er und schüttelte dabei den Kopf. »Jetzt, wo du es ausgesprochen hast, erkenne ich, wie lächerlich das Ganze klingt.«
    »Vertrau mir, Yeden«, meinte Kelsier. »Diese Männer sind es gewohnt, Pläne durchzuführen, die auf den ersten Blick lächerlich wirken.«
    »Das mag sein, Kell«, sagte Weher. »Aber in diesem Fall stimme ich mit unserem misstrauischen Freund überein. Das Letzte Reich umzustürzen ... daran arbeiten die Skaa-Rebellen doch schon seit tausend Jahren! Wieso glaubst du, dass wir Erfolg haben könnten, wo alle anderen gescheitert sind?«
    Kelsier lächelte. »Wir werden erfolgreich sein, weil wir eine Vision haben, Weher. Genau das hat der Rebellion immer gefehlt.«
    »Wie bitte?«, meinte Yeden beleidigt.
    »Es stimmt leider«, sagte Kelsier. »Die Rebellion verdammt Leute wie uns wegen unserer Gier, doch trotz ihrer hohen moralischen Ansprüche - die ich übrigens respektiere - bringt sie nie wirklich etwas zustande. Yeden, deine Männer verstecken sich im Wald und im Gebirge und denken darüber nach, wie sie sich eines Tages erheben und einen siegreichen Krieg gegen das Letzte Reich führen werden. Aber ihr habt keinen blassen Schimmer, wie man einen richtigen Plan schmiedet und ausführt.«
    Yeden machte ein mürrisches Gesicht. »Und
du
hast keinen blassen Schimmer, wovon du redest.«
    »Ach nein?«, gab Kelsier leichthin zurück. »Was hat denn eure Rebellion während ihres tausendjährigen Kampfes bisher erreicht? Wo sind eure Erfolge und eure Siege? Zählst du etwa das Massaker von Tougier vor dreihundert Jahren dazu, als siebentausend Skaa abgeschlachtet wurden? Oder vielleicht die gelegentlichen Überfälle eines Kanalbootes oder die Entführung eines kleineren Adligen?«
    Yeden wurde rot. »Mehr können wir mit den Leuten, die wir haben, nicht erreichen. Verurteile nicht meine Männer wegen ihrer Fehlschläge. Daran ist der große Rest der Skaa schuld. Wir können sie einfach nicht dazu bringen, uns zu unterstützen. Sie sind ein Jahrtausend unterdrückt worden und haben keine Kraft mehr. Es ist schon schwer genug, einen unter Tausend zu finden, der uns zuhört, von der Bereitschaft zur Rebellion ganz zu schweigen!«
    »Frieden, Yeden«, sagte Kelsier und hob die Hand. »Ich versuche nicht, deinen Mut in Zweifel zu ziehen. Vergiss nicht, dass wir auf derselben Seite stehen. Du bist zu mir gekommen, weil du Schwierigkeiten hattest, Leute für deine Armee zu rekrutieren.«
    »Ich bedauere meine Entscheidung immer mehr, Dieb«, entgegnete Yeden.
    »Nun, du hast uns bereits bezahlt«, meinte Kelsier. »Also ist es jetzt etwas spät, um einen Rückzieher zu machen. Wir werden dir eine Armee zusammenstellen. Die Männer hier sind die fähigsten, klügsten und geschicktesten Allomanten in der Stadt. Du wirst es sehen.«
    Es wurde wieder still im Raum. Vin saß an ihrem Tisch und beobachtete die Vorgänge mit einem Stirnrunzeln.
Was spielst du für ein Spiel, Kelsier?
Seine Worte über die Niederwerfung des Letzten Reiches waren offensichtlich ein Ablenkungsmanöver. Sie vermutete, dass er die Skaa-Rebellion verraten würde. Aber warum hielt er diese Scharade noch aufrecht, wo er

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