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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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aufgrund irgendeines Wunders wirklich die Kontrolle über den Palast erlangen, dann haben wir etwas vollbracht, was noch keiner Rebellion vor uns gelungen ist. Für meine Männer geht es nicht nur um Reichtümer. Es geht nicht einmal ums Überleben. Wir wollen etwas Großes tun, etwas, das den Skaa Hoffnung gibt. Aber ich erwarte nicht, dass ihr das versteht.«
    Kelsier warf Yeden einen besänftigenden Blick zu. Der Mann schnaubte kurz und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
Hat er Allomantie benutzt?,
fragte sich Vin. Sie hatte schon öfter gesehen, wie Auftraggeber und Banden miteinander umgingen, und für sie hatte es den Anschein, dass Yeden eher unter Kelsiers Macht stand als umgekehrt.
    Kelsier wandte sich wieder an Hamm und Weher. »Hier geht es um mehr als nur um den Beweis des eigenen Wagemuts. Wenn es uns gelingt, das Atium zu stehlen, wird das ein schwerer Schlag gegen die finanzielle Basis des Obersten Herrschers sein. Er ist von dem Geld abhängig, das ihm das Atium verschafft - ohne es kann er seine Armeen nicht mehr bezahlen.
    Selbst wenn er unserer Falle entwischt - oder falls wir uns entscheiden sollten, die Stadt während seiner Abwesenheit einzunehmen, damit wir uns nicht mit ihm auseinandersetzen müssen -, wird er finanziell ruiniert sein. Es wird ihm nicht mehr möglich sein, Soldaten einmarschieren zu lassen, damit sie Yeden die Stadt wieder wegnehmen. Wenn alles gutgeht, wird Luthadel im Chaos versinken, und der Adel wird zu schwach sein, um gegen die Rebellen zu kämpfen. Der Oberste Herrscher kann dann in seiner Verwirrung keine genügend große Armee mehr aufstellen.«
    »Und die Kolosse?«, fragte Hamm leise.
    Kelsier hielt inne. »Wenn er diese Kreaturen auf seine eigene Stadt marschieren lässt, wäre die daraus resultierende Vernichtung noch gefährlicher für ihn als die finanzielle Instabilität. In dem Chaos werden auch einige der Provinzadligen rebellieren und sich als König ausrufen, und der Oberste Herrscher wird nicht genügend Truppen haben, um sie wieder in Reih und Glied zu zwingen. Yedens Rebellen werden in der Lage sein, Luthadel zu halten, und wir, meine Freunde, werden sehr, sehr reich sein. Jeder bekommt das, was er haben will.«
    »Du vergisst das Stahlministerium«, fuhr Keuler ihn an, der beinahe vergessen hinten im Raum gesessen hatte. »Die Inquisitoren werden es nicht zulassen, dass wir ihre hübsche Theokratie ins Chaos stürzen.«
    Kelsier wandte sich an den knorrigen Mann. »Wir müssen einen Weg finden, mit dem Ministerium fertigzuwerden. Ich habe schon Pläne dafür. Wie dem auch sei, es sind Schwierigkeiten wie diese, mit denen wir - als Bande - fertigwerden müssen. Zuerst sollten wir die Garnison von Luthadel ausschalten, denn wir können nichts erreichen, solange die Polizei in den Straßen marschiert. Dann müssen wir einen geeigneten Weg finden, die Stadt ins Chaos zu stürzen, und schließlich ist es notwendig, die Obligatoren von unserer Spur abzubringen.
    Aber wenn wir es richtig machen, könnten wir den Obersten Herrscher dazu zwingen, die Palastwache - und vielleicht sogar die Inquisitoren - in die Stadt auszusenden, um dort die Ordnung wiederherzustellen. Dann liegt der Palast schutzlos da, und Yeden hat die Möglichkeit zuzuschlagen. Danach ist es egal, was mit dem Ministerium oder der Garnison geschieht, denn der Oberste Herrscher wird nicht mehr die finanziellen Mittel haben, um sein Reich zu kontrollieren.«
    »Ich weiß nicht, Kell«, meinte Weher und schüttelte den Kopf. Seine kecke Art war verschwunden; er schien ernsthaft über den Plan nachzudenken. »Der Oberste Herrscher hat das Atium doch irgendwoher bekommen. Was ist, wenn er einfach nach weiterem Atium schürft?«
    Hamm nickte. »Niemand weiß, wo sich die Atiummine befindet.«
    »Das würde ich so nicht sagen«, meinte Kelsier mit einem Grinsen.
    Weher und Hamm warfen einander einen raschen Blick zu. »Du weißt es?«, fragte Hamm.
    »Natürlich«, antwortete Kelsier. »Ich habe ein ganzes Jahr meines Lebens damit verbracht, in dieser Mine zu arbeiten.«
    »Die Gruben?«, fragte Hamm überrascht.
    Kelsier nickte. »Aus diesem Grund sorgt der Oberste Herrscher dafür, dass niemand die Arbeit dort überlebt, denn er kann es sich nicht leisten, dass dieses Geheimnis an die Öffentlichkeit gelangt. Das ist nicht nur eine Strafkolonie, nicht bloß ein Höllenloch, in das die Skaa zum Sterben geschickt werden. Es ist eine Mine.«
    »Natürlich ...«, sagte Weher.
    Kelsier richtete sich

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