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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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doch schon bezahlt worden war?
    Kelsier wandte sich an Weher und Hamm. »In Ordnung, meine Herren. Welcher Meinung seid ihr?«
    Die beiden Männer tauschten einen raschen Blick aus. Schließlich sagte Weher: »Beim Obersten Herrscher, ich habe noch nie eine Herausforderung abgelehnt. Aber ich habe Zweifel, Kell. Bist du sicher, dass wir es schaffen können?«
    »Vollkommen«, sagte Kelsier. »Frühere Versuche, den Obersten Herrscher zu stürzen, sind an mangelnder Organisation und Planung gescheitert. Wir sind Diebe, meine Herren - und zwar außerordentlich gute. Wir können das Unstehlbare stehlen und den Untäuschbaren täuschen. Wir wissen, wie wir an ein unglaublich großes Ziel herangehen und es in kleine Bruchstücke unterteilen müssen, damit wir uns nacheinander jedem einzelnen Stück widmen können. Wir wissen, wie wir das bekommen, was wir haben wollen. Und dieses Wissen macht uns bestens geeignet für die vor uns liegende Aufgabe.«
    Weher runzelte die Stirn. »Und ... wieviel zahlt man uns für die Erreichung des Unmöglichen?«
    »Dreißigtausend Kastlinge«, sagte Yeden. »Die Hälfte jetzt, die andere Hälfte, wenn ihr die Armee zusammengestellt habt.«
    »Dreißigtausend?«, fragte Hamm. »Für eine so gewaltige Operation? Das deckt doch kaum unsere Auslagen. Wir brauchen einen Spion im Adel, der Gerüchten nachspürt, wir brauchen etliche sichere Schlupfwinkel, von einem ausreichend großen Ort für die Unterbringung einer ganzen Armee erst gar nicht zu reden ...«
    »Du kannst jetzt nicht mehr feilschen, Dieb«, fuhr Yeden ihn an. »Für solche wie
dich
mögen dreißigtausend nicht viel sein, aber wir mussten Jahrzehnte dafür sparen. Wir können nicht mehr bezahlen, weil wir nicht mehr haben.«
    »Es ist eine gute Arbeit, meine Herren«, bemerkte Docksohn, der nun zum ersten Mal in das Gespräch eingriff.
    »Ja, ja, das ist alles ganz wunderbar«, meinte Weher. »Ich halte mich ja eigentlich für einen netten Knaben. Aber das Ganze scheint mir doch ein wenig zu uneigennützig zu sein. Man könnte es auch dämlich nennen.«
    »Nun«, meinte Kelsier, »vielleicht ist für uns alle noch ein wenig mehr drin ...«
    Vin hob den Blick, und Weher grinste zufrieden.
    »Der Staatsschatz des Obersten Herrschers«, erläuterte Kelsier. »Der Plan sieht bisher vor, Yeden mit einer Armee zu versorgen und ihm die Gelegenheit zu verschaffen, die Stadt zu erobern. Sobald er den Palast eingenommen hat, wird er den Staatsschatz in seine Gewalt bringen und ihn zur Machtsicherung einsetzen. Und im Mittelpunkt dieses Schatzes steht ...«
    »... das Atium des Obersten Herrschers«, sagte Weher.
    Kelsier nickte. »Unser Abkommen mit Yeden verspricht uns die Hälfte der Atiumreserven, die wir im Palast finden, egal, wie groß sie sein mögen.«
    Atium! Vin hatte schon von diesem Metall gehört, es aber noch nie gesehen. Es war unglaublich selten und wurde angeblich nur von den Adligen benutzt.
    Hamm grinste. »Also, das ist wirklich eine verführerisch hohe Belohnung.«
    »Der Atiumvorrat soll gewaltig sein«, fuhr Kelsier fort. »Der Oberste Herrscher verkauft das Metall nur in kleinen Mengen und verlangt dafür von den Adligen riesige Summen. Er muss einfach einen großen Vorrat haben, damit er den Markt kontrollieren kann und auch genügend für Notfälle hat.«
    »Stimmt ...«, meinte Weher nachdenklich. »Aber willst du eine solche Sache wirklich so schnell nach ... nach dem wagen, was passiert ist, als wir beim letzten Mal versucht haben, in den Palast zu gelangen?«
    »Diesmal werden wir es anders machen«, sagte Kelsier. »Meine Herren, ich will offen zu euch sein. Es ist keine leichte Arbeit, aber wir können es schaffen. Der Plan ist einfach. Wir müssen einen Weg finden, die Garnison von Luthadel außer Gefecht zu setzen. Das Gebiet muss ohne Polizeikräfte sein. Und dann stürzen wir die Stadt ins Chaos.«
    »Dazu haben wir ein Dutzend Möglichkeiten«, sagte Docksohn. »Aber darüber reden wir später.«
    Kelsier nickte. »Und inmitten dieses Chaos wird Yeden seine Armee nach Luthadel führen, den Palast stürmen und den Obersten Herrscher einkerkern. Während Yeden die Stadt sichert, nehmen wir das Atium an uns. Die eine Hälfte geben wir ihm und verschwinden mit der anderen Hälfte. Danach muss er allein sehen, wie er mit der Lage fertig wird.«
    »Das klingt ziemlich gefährlich für dich, Yeden«, bemerkte Hamm und sah den Rebellenführer an.
    Dieser zuckte die Achseln. »Vielleicht. Aber wenn wir

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