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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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weil sie nicht gelernt haben, an welchem Ende sie das Schwert anfassen müssen.«
    Kelsier hielt inne und sah Hamm an. »Ich schlage aber vor, dass du dir Männer suchst, die wegen dem, was sie tun mussten, wütend auf das Letzte Reich sind. Ich vertraue niemandem, dessen Loyalität nur bis zu den Kastlingen in seiner Tasche reicht.«
    Hamm nickte, und Yeden war beruhigt. Kelsier drehte sich um und schrieb
Hamm: Ausbildung
und
Weher: Rekrutierung
unter
Truppen
an die Tafel.
    »Mich würde interessieren, wie du die Waffen zu besorgen gedenkst«, sagte Weher. »Wie willst du es schaffen, zehntausend Mann zu bewaffnen, ohne den Obersten Herrscher misstrauisch zu machen? Er hat den Waffenfluss
sehr
genau im Blick.«
    »Wir könnten die Waffen selbst herstellen«, schlug Keuler vor. »Ich habe so viel Holz vorrätig, dass wir jeden Tag eine oder zwei Kriegslanzen fertigbekommen können. Vermutlich sind auch noch ein paar Pfeile drin.«
    »Ich schätze dein Angebot, Keuler«, sagte Kelsier. »Und ich glaube, das ist eine gute Idee. Wir brauchen aber mehr als nur hölzerne Lanzen. Wir benötigen Schwerter, Schilde und Rüstungen - und zwar schnell, damit wir unverzüglich mit der Ausbildung anfangen können.«
    »Und wie willst du das bewerkstelligen?«, fragte Weher.
    »Die Großen Häuser kommen an Waffen heran«, erläuterte Kelsier. »Sie haben keine Schwierigkeiten, ihre persönlichen Streitkräfte auszurüsten.«
    »Du willst sie bestehlen?«
    Kelsier schüttelte den Kopf. »Nein. Ausnahmsweise werden wir einmal ganz gesetzestreu sein. Wir werden die Waffen kaufen. Besser gesagt, ein uns wohlgesonnener Adliger wird sie für uns besorgen.«
    Keuler lachte verächtlich. »Ein Adliger, der auf der Seite der Skaa steht? So jemanden gibt es nicht.«
    »Doch«, sagte Kelsier leichthin. »Er hat es vor kurzer Zeit schon einmal getan. Er steht nämlich schon für uns bereit.«
    Nun war im Raum nichts mehr zu hören außer dem Knistern des Kaminfeuers. Vin wand sich in ihrem Sessel hin und her und schaute die Männer nacheinander an. Sie schienen entsetzt zu sein.
    »Wer ist es?«, wollte Hamm wissen.
    »Sein Name lautet Graf Renoux«, antwortete Kelsier. »Er ist vor ein paar Tagen in diese Gegend zurückgekehrt. Er residiert in Fellise, denn er hat nicht genug Einfluss, um sich hier in Luthadel niederzulassen. Außerdem ist es meiner Meinung nach weise, wenn Renoux' Aktivitäten nicht gerade unter der Nase des Obersten Herrschers stattfinden.«
    Vin hielt den Kopf schräg. Fellise war eine kleine Stadt, die ungefähr eine Stunde von Luthadel entfernt lag; sie war beinahe so etwas wie ein Vorort. Reen und sie hatten dort gearbeitet, bevor sie in die Hauptstadt gegangen waren. Wie war es Kelsier gelungen, diesen Grafen Renoux auf seine Seite zu ziehen? Hatte er den Mann bestochen oder betrogen?
    »Ich kenne Renoux«, sagte Weher langsam. »Er ist ein Graf aus dem Westen und hat große Macht im Fernsten Dominium.«
    Kelsier nickte. »Graf Renoux hat vor kurzem beschlossen, den Versuch zu wagen, dass seine Familie in den Hochadel erhoben wird. Offiziell ist er in den Süden gekommen, um seine Handelsbeziehungen auszubauen. Er hofft, dass er durch den Transport von Waffen aus dem Süden in den Norden genug Geld verdient und gute Beziehungen knüpft, so dass er sich am Ende des Jahrzehnts in Luthadel eine eigene Festung erbauen kann.«
    Wieder wurde es still im Raum.
    »Aber diese Waffen werden statt in den Norden zu uns gebracht werden«, folgerte Weher nachdenklich.
    Kelsier nickte. »Für alle Fälle werden wir natürlich die Frachtpapiere fälschen.«
    »Die Familie eines Grafen für uns arbeiten zu lassen, ist ein sehr gefährliches Täuschungsmanöver, Kell«, wandte Hamm ein.
    »Aber Kelsier, du
hasst
doch die Adligen«, meinte Weher verwirrt.
    »Der hier ist anders«, meinte Kelsier und grinste verschlagen.
    Die Mannschaft sah Kelsier fragend an. Es gefiel den Männern nicht, mit einem Adligen zusammenzuarbeiten, das bemerkte Vin sofort. Vermutlich war es ihnen unheimlich, dass Renoux so mächtig war.
    Plötzlich lachte Weher auf. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und trank noch einen Schluck Wein. »Du gesegneter Wahnsinniger! Du hast ihn umgebracht, nicht wahr? Renoux - du hast ihn getötet und durch einen Strohmann ersetzt.«
    Kelsiers Grinsen wurde noch breiter.
    Yeden fluchte, doch Hamm lächelte nur.
»Jetzt
ergibt alles einen Sinn. Zumindest dann, wenn du wirklich Kelsier der Verwegene bist.«
    »Renoux wird

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