Kinder Des Nebels
ernst. Es gibt eine unausgesprochene Übereinkunft, niemals einen Nebelgeborenen zur Ermordung eines Adligen einzusetzen. Noch ein paar solcher Schläge, und sie werden einander wie verängstigte Tiere an die Kehle gehen.«
Er drehte sich um und setzte
Weher: Planung
und
Kelsier: Allgemeine Verwirrung
unter
Große Häuser.
»Wir brauchen auf alle Fälle Informationen über die Lokalpolitik, damit wir herausfinden, welche Häuser sich miteinander verbündet haben«, führ Kelsier fort. »Das bedeutet, dass wir einen Spion bei ihnen einschleusen müssen.«
»Ist das wirklich notwendig?«, fragte Yeden, dem diese Vorstellung offenbar unangenehm war.
Hamm nickte. »Das ist der Standard bei jeder Arbeit, die wir in Luthadel durchführen. Wenn man Informationen braucht, dann holt man sie sich am besten von den Mächtigen bei Hofe. Es zahlt sich immer aus, mit offenen Ohren in ihren Kreisen zu weilen.«
»Das sollte nicht schwierig sein«, meinte Weher. »Wir gesellen einfach deinen Schauspieler zu den betreffenden Parteien.«
Kelsier schüttelte den Kopf. »Leider wird Graf Renoux nicht in der Lage sein, persönlich nach Luthadel zu kommen.«
Yeden runzelte die Stirn. »Warum nicht? Hält dein Schauspieler einer eingehenden Begutachtung etwa nicht stand?«
»Er sieht aus wie Renoux«, entgegnete Kelsier.
»Genauso
wie der Graf, um korrekt zu sein. Wir können ihn aber nicht in die Nähe eines Inquisitors bringen ...«
»Ah«, sagte Weher und tauschte mit Hamm einen raschen Blick aus. »Er ist also einer von
denen.
Nun gut.«
»Wie bitte?«, fragte Yeden. »Was meint er damit?«
»Das willst du nicht wirklich wissen.«
»Ach, nein?«
Weher schüttelte den Kopf. »Du weißt doch noch, wie aufgebracht du vorhin warst, als Kelsier sagte, er habe den Grafen Renoux durch einen Schauspieler ersetzt. Nun, das hier ist ein Dutzendmal schlimmer. Vertrau mir, je weniger du weißt, desto wohler fühlst du dich.«
Yeden sah Kelsier an, der wieder einmal breit grinste. Yeden erblasste und lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Vermutlich hast du Recht.«
Vin runzelte die Stirn und sah die anderen im Raum verstohlen an. Sie alle schienen zu wissen, wovon Kelsier sprach. Sie würde sich diesen Grafen Renoux beizeiten einmal genauer ansehen.
»Wie dem auch sei«, meinte Kelsier. »Wir müssen jemand bei den offiziellen Stellen einschleusen. Daher wird Dox Renoux' Neffen und Erben spielen; er ist der Kronprinz der Familie, der seit kurzem hoch in Renoux' Gunst steht.«
»Einen Augenblick, Kelsier«, wandte Docksohn ein. »Davon hast du mir bisher noch nichts gesagt.«
Kelsier zuckte die Achseln. »Wir brauchen jemanden, der die Adligen an der Nase herumführt. Ich bin der Meinung, dass du genau der Richtige für diese Rolle bist.«
»Das kann ich nicht tun«, wehrte sich Docksohn. »Ich bin bei der Eiser-Sache vor ein paar Monaten verbrannt worden.«
Kelsier zog die Stirn kraus.
»Was ist das denn jetzt schon wieder?«, fragte Yeden. »Will ich wissen, worüber ihr da redet?«
»Er meint damit, dass er unter der Beobachtung des Ministeriums steht«, erklärte Weher. »Er hat vorgegeben, ein Adliger zu sein, und man hat ihn durchschaut.«
Docksohn nickte. »Bei einer Gelegenheit hat mich der Oberste Herrscher höchstpersönlich gesehen, und er hat ein gusseisernes Gedächtnis. Selbst wenn es mir gelingen sollte, ihm nicht unter die Augen zu treten, wird mich früher oder später jemand erkennen.«
»Also ...«, meinte Yeden.
»Also brauchen wir jemand anderen, der Renoux' Erben spielt«, sagte Kelsier.
»Sieh mich nicht so an«, verteidigte sich Yeden in böser Vorahnung.
»Vertrau mir«, riet Kelsier ihm. »An dich hat dabei keiner gedacht. Auch Keuler ist aus dem Rennen. Er ist als örtlicher Skaa-Handwerker viel zu bekannt.«
»Ich komme ebenfalls nicht infrage«, sagte Weher. »Ich habe beim Adel schon mehrere Tarnidentitäten. Von denen könnte ich zwar vielleicht eine benutzen, aber ich könnte niemals zu größeren Bällen oder Festlichkeiten gehen. Es wäre einfach zu peinlich, wenn mich dort jemand unter einer meiner anderen Identitäten erkennen würde.«
Nachdenklich runzelte Kelsier die Stirn.
»Ich könnte es machen«, erbot sich Hamm. »Aber wie du weißt, bin ich kein guter Schauspieler.«
»Wie wäre es mit meinem Neffen?«, schlug Keuler vor und nickte in Richtung des jungen Mannes neben ihm. Kelsier sah den Jungen eingehend an. »Wie heißt du, mein Sohn?«
»Lestiborner.«
Kelsier hob eine
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