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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Braue. »Das ist ziemlich lang. Hast du denn keinen Spitznamen?«
    »Bisser noch nüt.«
    »Daran müssten wir arbeiten«, sagte Kelsier. »Redest du immer in dieser Gossensprache aus dem Osten?«
    Der Junge zuckte die Achseln. Es machte ihn offenbar nervös, plötzlich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. »Woar halt do, ols i jung woar.«
    Kelsier warf Docksohn einen raschen Blick zu; dieser schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist, Kell.«
    »Einverstanden.« Kelsier wandte sich an Vin und lächelte. »Also bleibst nur noch du übrig. Wie gut kannst du eine Adlige spielen?«
    Vin wurde ziemlich blass. »Mein Bruder hat mir ein bisschen darüber beigebracht. Aber ich habe noch nie wirklich versucht ...«
    »Du wirst es hervorragend machen«, sagte Kelsier und schrieb
Vin: Unterwanderung
unter
Große Häuser.
»In Ordnung. Yeden, du solltest dir schon einmal Gedanken darüber machen, wie du die Kontrolle über das Reich behalten wirst, wenn das alles hier vorbei ist.«
    Yeden nickte. Vin tat der Mann ein wenig leid, denn diese ganze Planung - und deren Ungeheuerlichkeiten - schienen ihn förmlich zu überwältigen. Dennoch war es schwer, Mitgefühl für ihn zu empfinden, wenn sie bedachte, welchen Teil Kelsier
ihr
bei diesem Unternehmen soeben zugedacht hatte.
    Eine Adlige spielen?,
dachte sie.
Das könnte doch sicherlich jemand anders besser machen ...
    Weher hatte seine Aufmerksamkeit noch immer auf Yeden und dessen offensichtliches Unbehagen gerichtet. »Sieh nicht so ernst drein, Junge«, meinte er. »Vermutlich wirst du die Stadt nie regieren müssen. Es ist wahrscheinlicher, dass wir alle vorher erwischt und hingerichtet werden.«
    Yeden lächelte schwach. »Und wenn nicht? Was würde euch davon abhalten, mich einfach zu erstechen und selbst die Regierung zu übernehmen?«
    Weher rollte mit den Augen. »Wir sind Diebe, lieber Mann, und keine Politiker. Eine ganze Nation ist als Diebesgut viel zu unhandlich, und deshalb werden wir unsere Zeit damit nicht verschwenden. Sobald wir unser Atium haben, sind wir glücklich.«
    »Und reich«, fügte Hamm hinzu.
    »Diese beiden Worte sind gleichbedeutend, Hammond«, sagte Weher.
    »Außerdem übergeben wir dir gar nicht das ganze Reich, Yeden«, bemerkte Kelsier. »Es wird hoffentlich zerfallen, sobald Luthadel destabilisiert ist. Du wirst nur diese Stadt und vielleicht noch ein großes Stück des Zentralen Dominiums in deiner Gewalt haben - vorausgesetzt, du kannst die örtliche Armee gut genug bestechen, damit sie dir hilft.«
    »Und ... der Oberste Herrscher?«, fragte Yeden.
    Kelsier lächelte. »Ich habe noch immer vor, mich persönlich um ihn zu kümmern. Dazu muss ich aber zuerst herausfinden, wie das Elfte Metall funktioniert.«
    »Und wenn du das nicht schaffst?«
    Kelsier schrieb
Yeden: Vorbereitung und Herrschaft
unter
Skaa-Rebellion
an die Tafel und sagte dabei: »Nun, dann werden wir eine Möglichkeit finden, ihn aus der Stadt herauszulocken. Vielleicht können wir ihn dazu bringen, gemeinsam mit seiner Armee zu den Gruben zu ziehen und diese persönlich zu sichern.«
    »Und dann?«, fragte Yeden.
    »Dann musst du dir überlegen, wie du mit ihm fertig wirst«, antwortete Kelsier. »Du hast uns nicht angeheuert, um den Obersten Herrscher zu töten, Yeden - das ist nur eine freiwillige Leistung, die ich erbringen werde, falls es mir möglich ist.«
    »Darüber würde ich mir keine allzu großen Gedanken machen, Yeden«, fügte Hamm hinzu. »Ohne seine Schätze und seine Armeen kann er nicht viel ausrichten. Er ist zwar ein mächtiger Allomant, aber keineswegs allmächtig.«
    Weher lächelte. »Aber wenn man es recht bedenkt, könnte sich eine feindlich gesonnene, entthronte Gottheit als unangenehmer Nachbar erweisen. Vermutlich wirst du dir doch überlegen müssen, was du mit ihm anstellst.«
    Dieser Gedanke schien Yeden nicht sonderlich zu gefallen, doch er verfolgte ihn nicht weiter.
    Kelsier drehte sich wieder um. »Das sollte dann alles sein.«
    »Äh«, meinte Hamm, »was ist denn mit dem Ministerium? Sollten wir die Inquisitoren nicht wenigstens im Auge behalten?«
    Kelsier lächelte. »Wir werden es meinem Bruder überlassen, sich um sie zu kümmern.«
    »Die Hölle wirst du tun«, sagte eine neue Stimme aus dem hinteren Teil des Raumes.
    Vin sprang auf die Beine, wirbelte herum und richtete den Blick auf die im Schatten liegende Tür des Raumes. Dort stand ein Mann. Er war groß und breitschultrig und hielt sich

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