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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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werden?«
    »Allerdings. Es wird Ardmore alle Ehre machen. Pass auf, meine Liebe. Hier gibt es jede Menge Dinge, über die man stolpern kann.«
    »Das habe ich bereits bemerkt«, murmelte sie leise. Vor allem von Trevor Magee persönlich wurde sie erschreckend aus dem Gleichgewicht gebracht.
    Mick ging weiter, sie drehte sich um und sah, dass Trevor inzwischen auf sie zu warten schien. Ja, so war es richtig.
    »Könnte ich vielleicht kurz mit Ihnen reden, Mr. Magee?«, brüllte sie zu ihm hinauf.
    »Miss Gallagher, was kann ich für Sie tun?«
    So, dann würde er sich also nicht die Mühe machen, herunterzukommen. Nun, ihr sollte es recht sein.
    Sie warf ihre Haare in den Nacken und rief mit lauter Stimme:
»Ich brauche heute und morgen, um eine neue Aushilfskellnerin einzuarbeiten. Aber ab Donnerstag hätte ich, wenn Ihnen das passen würde, durchaus Zeit.«
    Sein Herz machte einen Sprung, doch er nickte einfach mit dem Kopf und sagte: »Dann also Donnerstagmorgen. Ich bin um sechs Uhr da.«
    »Das ist ziemlich früh.«
    »Warum sollten wir unnötig Zeit vergeuden?«
    Einen Moment lang sahen sie einander völlig reglos an. »Ja, warum?«
    Sie machte auf dem Absatz kehrt, schlenderte zurück in Richtung Küche und sprang erst, nachdem die Tür hinter ihr zugefallen war, vor Freude in die Luft.

10
    Nach reiflicher Überlegung und gründlichem Abwägen des Für und Wider beschloss Darcy, pünktlich fertig zu sein. Die Gründe für die Schaffung dieses Präzedenzfalls waren, wie sie bereitwillig zugab, durchaus egoistischer Natur. Sie wollte ganz einfach jede Minute ihrer beiden freien Tage ungestört genießen.
    Sie hatte nur leichtes Gepäck, was ebenfalls ungewöhnlich für sie war, sodass ihr kleiner Koffer erst nach stundenlangem Planen, Ein – und wieder Auspacken bereitgestanden hatte. Außerdem hatte sie ihr Sparschwein geplündert, was sie nur im allergrößten Notfall tat. Aber sie musste einfach etwas Hübsches zur Erinnerung an diese Reise kaufen, oder etwa nicht?
    Zwei Tage lang hatte sie wie ein Maulesel geschuftet, um sicherzugehen, dass die Arbeit im Pub auch ohne sie reibungslos verlief, und statt anschließend ins Bett zu gehen, hatte sie ihrem Aussehen mit einer Maniküre, einer Pediküre und einer Gesichtsmaske den letzten Schliff verpasst.
    Ihre Dessous hatte sie mit einer Weitsicht und Gewieftheit, mit der höchstens Generäle ihre Schlachtpläne entwarfen, zusammengestellt.
    Trevor Magee würde sicherlich vom Schlag getroffen – wenn sie sich gnädig von ihm verführen ließ.
    Bei dem Gedanken flatterten zahllose kleine Schmetterlinge durch ihren flachen, straffen Bauch. Dabei wollte oder, besser, musste sie sich kühl, gelassen und erfahren geben. Sie hatte nicht die Absicht, die Rolle der culchie  – der Landpomeranze
 – zu spielen, wenn sie mit ihm in London und irgendwann im Bett war. Teil des Problems war, dass Trevor genau Aidans Beschreibung entsprach.
    Er war allzu gewieft.
    Selbst wenn er in Arbeitskleidern neben seinen Männern schwitzte oder, schwere Bretter auf den Schultern, durch den tiefsten Schlamm stapfte, blitzte unter all dem Schweiß und Dreck immer der privilegierte, gebildete, reiche Sohn aus gutem Haus durch.
    Sie hatte bereits andere privilegierte Männer getroffen. Tatsache war, sie hatte ein Talent, diese Typen – Söhne reicher Eltern auf Geschäftsreise oder im Urlaub – schon von weitem zu erkennen.
    Aber hauptberuflich Sohn, das war Trevor sicherlich zu keiner Zeit gewesen. Bei allem Reichtum hatte er stets selbst geschuftet und die Macht, die ihm sein Erbe zusammen mit dem gleichzeitigen engagierten Einsatz über die Jahre verliehen hatte, stand ihm wirklich gut. Und deshalb zollte Darcy ihm – anders als den meisten anderen Menschen, die sie kannte – ehrlichen Respekt.
    Nie zuvor war ihr ein Mann wie Trevor über den Weg gelaufen. Und auch wenn er sie durchaus faszinierte, rief das, was sie für ihn empfand, gleichzeitig Argwohn in ihr wach.
    Es war nicht so, dass er sie einfach interessierte. Nein, sie begehrte ihn. Nie zuvor in ihrem Leben hatte sie einen Mann derart begehrt. Sie begehrte seinen Mund und seine Hände, ja, seinen ganzen Körper.
    In den wenigen Stunden, während deren sie in der letzten Nacht geschlafen hatte, hatte sie tatsächlich von dem Kerl geträumt. Seltsame, verwirrende Dinge. Er war auf einem weißen Flügelpferd zu ihr gekommen, und gemeinsam waren sie, eingehüllt in ein perlmuttschimmerndes Licht, über das

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