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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Tasse Tee?« Ohne die Antwort abzuwarten, holte Darcy eine Tasse und schenkte der Freundin ein. »Zunächst einmal sollten wir ergründen, ob dein Gatte, mein Bruder, generell oder nur in diesem einen bestimmten Fall etwas dagegen hat, dass ich Sex habe.« Mit einem zuckersüßen Lächeln setzte sie sich wieder hin. »Nun, Aidan, wie sieht es aus?«
    »Du gehst mir wirklich auf die Nerven.«
    »Also bitte, immer mit der Ruhe.«
    »Ich habe kein Wort von Sex gesagt. Ich habe mir lediglich die Bemerkung erlaubt, dass mir der Gedanke nicht gefällt, dass du mit ihm nach London fährst.«
    »Du fährst nach London?«, fragte Jude und beschloss, sich zu entspannen und einen Toast zu essen.
    »Trevor hat mich gebeten, ihn auf eine kurze Geschäftsreise zu begleiten, aber es scheint, als wäre es dem guten Aidan
lieber, dass ich hier mit ihm schlafe statt in England. Ist das korrekt?«
    »Ich will überhaupt nicht, dass du mit ihm ins Bett gehst, weil das die Dinge nur unnötig komplizieren würde«, brüllte er frustriert, als die beiden Frauen ihn reglos ansahen. »Und wenn du es tust, dann will ich davon nichts wissen.«
    »Dann werde ich dir die Einzelheiten, rücksichtsvoll, wie ich nun mal bin, ersparen«, erklärte Darcy in derart kühlem Ton, dass sein eigener Zorn noch heißer wurde.
    »Pass auf, was du sagst.«
    »Pass du ebenfalls auf«, schoss sie zurück. »Mein Privatleben, vor allem in diesem speziellen Bereich, geht außer mir selbst niemanden etwas an. Trotzdem kann ich dich beruhigen. Trevor und ich sind uns der Tatsache durchaus bewusst, dass die Situation ein wenig kompliziert ist, aber als vernunftbegabte Menschen werden wir sorgfältig darauf achten, das Private vom Geschäftlichen zu trennen.«
    Mit immer noch eisiger Miene erhob sie sich von ihrem Platz. »Ich werde sowohl mit Alice Mae als auch mit Betsy Clooney sprechen. Die Frage meiner Vertretung wird also, bevor ich fahre, ganz sicher geklärt. Schönen Tag noch, Jude«, fügte sie hinzu und küsste ihre Schwägerin freundschaftlich auf die Wange, ehe sie erhobenen Hauptes hinaussegelte.
     
    Die Luft in der Gallagher’schen Küche schien vor Spannung zu vibrieren, doch Jude knabberte weiter wortlos an ihrem Toast.
    »Nun, was hast du dazu zu sagen?«, wollte Aidan schließlich von ihr wissen.
    »Nichts.«
    »Ha.« Stirnrunzelnd trommelte er mit den Fingern auf der Tischplatte herum. »Aber du ziehst in Erwägung, etwas dazu zu sagen.«
    Sie beschloss, die Marmelade zu versuchen. »Nicht wirklich. Ich bin der Meinung, dass Darcy bereits alles gesagt hat.«
    »Habe ich mir’s doch gedacht!« Er wies vorwurfsvoll mit seinem ausgestreckten Finger auf seine gelassene Frau. »Du bist also auf ihrer Seite.«
    »Natürlich.« Sie blickte ihn lächelnd an. »Ebenso wie du.«
    Er sprang von seinem Stuhl auf, begann durch den Raum zu stapfen, und solidarisch kam Finn unter dem Tisch hervorgekrochen und trottete hinter ihm her. »Sie bildet sich tatsächlich ein, sie würde mit dieser Sache oder, besser gesagt, mit diesem Menschen einfach problemlos fertig. Sie hält sich allen Ernstes für eine weltgewandte Frau. Himmel, Jude, bisher hat sie ein durch und durch behütetes Leben geführt. Sie hatte weder die Zeit noch die Gelegenheit zu lernen, wie hart die Wirklichkeit sein kann.«
    Jude legte ihren Toast auf den Teller. »Aidan, manche Mädchen kommen auf die Welt und wissen bereits zu diesem Zeitpunkt, wie diese Dinge laufen.«
    »Das mag durchaus sein, aber bisher hatte sie es nie mit einem Mann wie diesem Magee zu tun. Ich halte ihn für gut und ehrlich, aber gleichzeitig für sehr gerissen, und ich will ganz einfach nicht, dass er sie benutzt.«
    »Denkst du, dass er das tut?«
    »Ich weiß es nicht, und genau das ist ein Teil meines Problems. Aber ich weiß, dass er attraktiv und reich ist und dass er Darcy – egal, wie viele Witze sie schon darüber gemacht hat, sich eines Tages genau einen solchen Mann zu angeln – vielleicht den Kopf verdreht. Und wie soll sie dann noch erkennen, wohin die Sache führt?«
    »Aidan?«, mahnte seine Gattin leise. »Und wie willst du es erkennen?«
    »Ich will nicht, dass er ihr wehtut.«
    »Ich schon.«
    Vor Entsetzen verschlug es ihm die Sprache. Er starrte seine Frau mit großen Augen an, stützte sich schwer mit einer Hand auf die Lehne seines Stuhls und fand schließlich, wenn
auch unter Mühen, seine Stimme wieder. »Wie kannst du so was sagen? Wie kannst du wollen, dass er Darcy wehtut?«
    »Wenn es ihm

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