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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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angetroffen hatte. Als wäre sein Überleben davon abhängig gewesen, dass er sie bekam.
    Ein gefährliches Weibsbild, dachte er und merkte, dass es ihm vollkommen egal war. Er wollte sie noch einmal. Und noch einmal.
    »Schlaf jetzt bloß nicht ein«, murmelte er leise.
    »Tue ich ja gar nicht.« Beim Klang ihrer heiseren, ein wenig rauen Stimme geriet sein Blut erneut in Wallung. »Ich bin einfach
vollkommen entspannt.« Sie öffnete die Augen und blickte auf die Stuckarbeiten an der Decke. »Und genieße die Aussicht.«
    »Spätes achtzehntes Jahrhundert.«
    »Wirklich interessant.« Sie räkelte sich wie eine Katze und strich zu ihrem eigenen Vergnügen mit ihren Händen über seinen Rücken. »Ist das georgianisch oder Rokoko? Irgendwie kann ich die einzelnen Perioden nie auseinander halten.«
    Er hob den Kopf und sah sie grinsend an. »Wenn du willst, führe ich dich später durch das ganze Haus und gebe dir dabei ein bisschen Nachhilfeunterricht. Aber im Augenblick ...« Er schob sich erneut in sie hinein.
    »Oh, hallo«, murmelte sie durchaus zufrieden. »Du bist wirklich ein starker Knabe.«
    »Wenn man nicht stark ist« – er neigte seinen Kopf und biss sie in die Lippe –, »dann ist man überhaupt nichts.«
     
    Er war ein Mann, der Wort hielt, und so führte er sie anschließend in ein teures Restaurant. Es gab französische Küche – so elegant und ausgefallen, dass dies nicht nur betörte, sondern gleichermaßen amüsierte – und einen derart wunderbaren Wein, dass man meinte, er würde noch auf der Zunge zu flüssigem Gold. Die Umgebung – vergoldete Spiegel, gedeckte Farben, flackerndes Kerzenlicht – wirkte wie für sie geschaffen, dachte Trevor. Niemand, der die blendend schöne Frau in dem schmalen, schlichten schwarzen Kleid sähe, käme wohl auf den Gedanken, dass sie für gewöhnlich in einem kleinen Dorf in Irland lebte und dort in einem Pub bediente.
    Es war ein besonderes Talent, dass sie ihr Erscheinungsbild wie ein Chamäleon je nach Bedarf zu verändern verstand. Je nach Belieben war sie entweder die kesse Serviererin, die romantische Sängerin, die sinnliche Verführerin oder die Frau von Welt.
    Doch welche war die echte Darcy?

    Er wartete, bis sie über ihrem hauchzarten Dessert saß und an ihrem Champagner nippte, ehe er auf das Geschäft zu sprechen kam.
    »Bei einem meiner heutigen Gespräche ging es auch um dich.«
    Eigentlich dachte sie gerade darüber nach, ob es schicklich wäre, wenn sie die zauberhafte Kreation auf ihrem Teller bis auf den letzten Bissen aß, und so fragte sie eher beiläufig: »Um mich? Ach, du meinst wegen des Theaters?«
    »Nein, obgleich ich auch wegen des Theaters ein paar Gespräche geführt habe.«
    Sie kam zu dem Schluss, dass sie zumindest die Hälfte der Köstlichkeit verspeisen könnte, ohne vollkommen gierig zu wirken, und so tauchte sie den Löffel in die wunderbare Schokoladen-Sahne-Creme. »Und inwiefern sollte ich auch ohne das Theater geschäftlich für dich von Interesse sein?«
    Oh ja, ebenso problemlos wie in die zuvor gespielten Rollen schlüpfte sie in die Rolle der Geschäftsfrau, und als solche war sie durchaus gewieft.
    »Celtic Records.«
    Stirnrunzelnd griff sie nach ihrem Glas. »Wegen der Aufnahme von Shawns Stücken und dem geplanten Auftritt anlässlich der Eröffnung des Theaters. Aber das ist eine Sache, die ich nicht allein entscheiden kann. Ich nehme an, man könnte sagen, dass wir eine Art Familienunternehmen sind. Allerdings denke ich, dass wir uns in dieser Sache ganz sicher einigen werden.«
    »Das hoffe ich.« Lässig tauchte er seinen Löffel mitten in ihr Dessert. »Aber das habe ich nicht gemeint. Ich spreche von dir, Darcy, allein von dir.«
    Da sich ihr Pulsschlag beschleunigte, stellte sie ihr Glas vorsichtshalber wieder auf den Tisch. »Und inwiefern sprichst du ganz allein von mir?«
    »Ich will deine Stimme.«

    »Ah.« Sie unterdrückte ihre Enttäuschung und sagte sich streng, dass ein solches Gefühl völlig unangemessen war. »Ist das der Grund, weshalb du mich mit hierher genommen hast?«
    »Teilweise, ja. Doch dieser Grund hat nicht das Mindeste mit dem zu tun, was vorhin zwischen uns beiden vorgefallen ist.«
    Er ergriff ihre Hand, und sie dachte, wie gut ihre Hände zueinander passten. Da dies jedoch eine viel zu romantische Überlegung war, hob sie eilig ihren Kopf und sah ihm wieder ins Gesicht. »Natürlich muss man diese Dinge voneinander trennen, wenn man nicht völlig durcheinander

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