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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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kommen will. Schließlich bist du kein Mann, der seine möglichen zukünftigen Vertragspartnerinnen auf diese Weise zu überzeugen versucht.«
    Er zog seine Hand zurück und bedachte sie mit einem überraschend kalten Blick. »Ich habe noch nie versucht, irgendwelche geschäftlichen Ziele dadurch zu erreichen, dass ich mit einer Frau ins Bett gehe, falls du das hast sagen wollen. Dass wir beide miteinander schlafen, hat nicht das Geringste mit unseren geschäftlichen Beziehungen zu tun.«
    »Natürlich nicht. Und wenn wir nur eines von beidem haben könnten, was würden wir dann wählen?«
    »Das«, erklärte er steif, »hinge ganz von dir ab.«
    »Ich verstehe.« Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Gut zu wissen. Bitte entschuldige mich einen Moment.«
    Sie musste sich sammeln, musste ihrem Hirn und ihrem Herz die Chance geben, sich wieder zu beruhigen, und so schlenderte sie betont gelassen in Richtung der Damentoilette, lehnte sich dort gegen die hübsch geflieste Ablage und atmete tief ein.
    Was war nur mit ihr los? Der Mann bot ihr eine einmalige Chance, die sie ganz nach Belieben ergreifen oder auch verwerfen konnte. Weshalb also taten ihr seine Worte weh? Weshalb
machten sie sie nicht nur unruhig, sondern regelrecht unglücklich?
    Irgendwie hatte sie unbewusst begonnen, sich romantische Vorstellungen von Trevor zu machen, hatte die Hoffnung kultiviert, dass er sie wirklich mochte, und zwar als die Frau, die sie war, mit allen ihren Fehlern. Ungeachtet jedes geschäftlichen Interesses, ohne jeden Vorbehalt. Sie schloss ihre Augen und sank müde auf den gepolsterten Hocker, der vor dem Spiegel stand.
    Natürlich war es ihre eigene Schuld. Er rief Gefühle in ihr wach wie zuvor kein anderer. Er rührte an etwas, das sie so tief in sich verborgen hatte, dass sie selbst es nicht genau benennen konnte.
    Sie könnte sich ohne große Mühe, ohne jede Ermutigung in den Mann verlieben. Und wie ginge es dann weiter?
    Sie atmete tief ein und blickte in den Spiegel. Sei doch bitte realistisch, Darcy, sagte sie sich streng. Ein Mann wie Trevor band sich ganz sicher nicht auf Dauer an eine Frau mit ihrem Hintergrund und ihrer Begrenztheit. Sie konnte sich zwar durchaus gut verkaufen, und sie spielte die Frau von Welt mit einigem Talent, doch hinter der Fassade bliebe sie für alle Zeit Darcy Gallagher aus Ardmore, Angestellte im familieneigenen Pub.
    Einen anderen Typ Mann hätte sie problemlos um den kleinen Finger wickeln und derartige Kleinigkeiten vergessen machen können. Hatte sie das nicht immer schon geplant? Hatte sie nicht immer schon gehofft, einen anständigen, reichen Mann zu finden, der sich von ihr verzaubern lassen und ihr dann ein Leben in Luxus bieten würde? Sie war bereit gewesen, sich in einen Mann, auf den diese Beschreibung passte, zu verlieben oder ihn zumindest gern zu haben. Ihn zu respektieren, Spaß mit ihm zu haben und ihm gegenüber stets loyal zu sein.
    Das war schließlich keine Schande.
    Doch Trevor war kein Mann, der nur das hübsche Gesicht
sah. Das hatte er bewiesen. Er war auch als Unternehmer an ihr interessiert, und neben dem privaten Vergnügen suchte er das gemeinsame, Gewinn bringende Geschäft.
    Die Leidenschaft, die sie miteinander verband, schoss augenblicklich hohe Flammen in den Himmel, doch es war zu erwarten, dass sie nach einiger Zeit erstarb. Sie brauchte nicht so romantisch wie die gute Jude zu sein, um zu wissen, dass Lust ohne Liebe niemals von Dauer war.
    Also ... wäre es am besten, sie wäre vernünftig und nähme von dem, was er ihr bot, das, was ihr gefiele, an. Sie erhob sich, straffte ihre Schultern und kehrte an den Tisch zurück.
    Er hatte Kaffee bringen lassen und starrte stirnrunzelnd in seine Tasse. Er war sich nicht sicher, ob es ihn eher verblüffte oder freute, dass die Betroffenheit, mit der sie sich zuvor erhoben hatte, wie weggeblasen war.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich mich klar ausgedrückt habe«, begann er vorsichtig, doch sie schüttelte den Kopf und sah ihn lächelnd an.
    »Doch, doch, vollkommen klar. Ich brauchte nur einen Moment zum Nachdenken.« Sie griff nach ihrem Löffel und schob sich einen weiteren Bissen von ihrem Nachtisch in den Mund. »Als Erstes hätte ich es gern, wenn du mir was von der Firma erzählst. Du sagtest, dass es Celtic Records seit sechs Jahren gibt.«
    »Das ist richtig. Ich habe einfach Interesse an Musik. Vor allem an den traditionellen Sachen, für die auch meine Mutter eine besondere Vorliebe hat.«
    »Ach, hat sie

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