Kinder des Sturms
über die Arbeit nach. Das Theater wird ganz sicher nicht fertig, bevor Sie wieder auf der Baustelle sind.«
»Ich lasse mich nicht gern dafür bezahlen, dass ich faul herumliege.«
»Es ist völlig in Ordnung, dass er Sie bezahlt, denn schließlich war es ein Arbeitsunfall, und außerdem kann er es sich problemlos leisten. Dass er Sie bezahlt, ist ebenso typisch für ihn, wie es typisch für Sie ist, dass Sie sich darüber Gedanken machen.«
»Das mag durchaus sein, und ich gebe zu, dass es für Mollie eine große Beruhigung ist, auch wenn sie es nicht sagt.« Immer noch strichen seine Finger nervös über das Laken. »Er ist ein guter Mann und ein fairer Boss, aber ich muss einfach wissen, dass er für sein Geld den entsprechenden Gegenwert von mir erhält.«
»Wann war Ihre Arbeit jemals nicht viel mehr wert als das, was man Ihnen dafür bezahlt? Je eher Sie wieder vollkommen gesund sind, umso eher werden Sie auch wieder arbeiten. Was mir durchaus am Herzen liegt, denn der Abfluss in meinem Badezimmer ist wieder mal verstopft.«
Das hatte sie sich ausgedacht, aber diese kleine Lüge heiterte ihn wirklich auf.
»Sobald sie mich aufstehen lassen, werde ich mich darum kümmern. Obwohl natürlich auch Brenna nach dem Abfluss schauen kann, falls es eilig ist.«
»Der Abfluss kann warten, ebenso wie ich.«
»Das ist natürlich gut.« Er lehnte sich zurück, wobei sein Blick auf den glitzernden Armreif fiel, den sie seit ihrer Londonreise stets trug. »Hallo, was haben wir denn da?« Er nahm ihre Hand und drehte sie, sodass das Armband blitzte. »Ein wirklich hübscher Klunker.«
»Allerdings. Trevor hat ihn mir geschenkt.«
Mick bedachte sie mit einem Grinsen. »Ach ja?«
»Ach ja. Ich hätte ihn nicht annehmen sollen, aber ich kam zu dem Schluss, dass man ein solch großzügiges Geschenk nicht ablehnen soll.«
»Weshalb auch? Bereits seit er dich zum ersten Mal gesehen hat, hat er ein Auge auf dich geworfen. Wenn du mich fragst, hat der Mann einen wirklich guten Geschmack, und du, mein Mädchen, könntest wohl kaum einen besseren Typen finden als Trevor Magee.«
»Es ist besser, gar nicht erst so weit zu denken, Mr. O’Toole. Keiner von uns hat irgendwelche ernsten Absichten. Wir haben nichts weiter als ein bisschen gemeinsamen Spaß.«
»Ach ja?«, fragte Mick, doch als er sah, wie Darcy trotzig die Lippen aufeinander presste, stellte er lediglich fest: »Tja, das werden wir ja sehen.«
Zu Micks Vergnügen tauchte kaum eine Stunde, nachdem Darcy gegangen war, Trevor in seinem Zimmer auf. Er brachte ihm sogar ein ganzes Pint seines geliebten Guinness, und Mick musste die Dreistigkeit, mit der er das Getränk, ohne es auch nur vor den Schwestern zu verstecken, den Korridor heraufgetragen hatte, ebenso bewundern wie die Gewieftheit, mit der die Lieferung von Darcy hereingeschmuggelt worden war.
»Sie sind ein Mann nach meinem Geschmack.«
»Oh, wollten Sie etwa auch eines?« Grinsend reichte Trevor ihm das Glas und setzte sich auf einen Stuhl. »Ich dachte, dass Sie inzwischen sicher Hummeln im Hintern haben.«
»Allerdings. Wenn Sie mir meine Hose bringen würden, würde ich sofort mit Ihnen zusammen die Hütte hier verlassen.«
»Morgen. Ich habe gerade mit Ihrem Arzt gesprochen, und er sagt, dass er Sie morgen früh entlässt.«
»Tja, dass ist schon mal besser, als wenn man mit einem spitzen Stock ins Auge gepiekt wird. Ich könnte sofort wieder
auf die Baustelle zurückkommen, vielleicht als eine Art Aufseher. Ohne irgendwas zu schleppen«, fuhr er eilig fort, als Trevor ihn reglos ansah. »Ohne wirklich zu arbeiten, einfach nur, um ein Auge auf alles zu haben.«
»In einer Woche.«
»Verdammt, Mann, wenn ich eine Woche lang nichts zu tun habe, werde ich verrückt. Wissen Sie, wie es ist, derart außer Gefecht gesetzt und von einer ganzen Schar von Glucken umgeben zu sein?«
»Das kenne ich nur aus meinen schönsten Träumen.«
Lachend trank Mick einen Schluck aus seinem Glas. »Bis vor einer Stunde war die gute Darcy hier.«
»Sie liebt Sie.«
»Das Gefühl beruht auf Gegenseitigkeit. Zufällig fiel mein Blick auf den Armreif, den Sie ihr geschenkt haben.«
»Er passt zu ihr.«
»Allerdings, denn schließlich ist er ebenso strahlend, glänzend und kostbar wie das Mädchen. Manche Männer sehen die gute Darcy und denken, sie sei oberflächlich und hätte es nur auf ihr Vergnügen abgesehen. Aber sie irren sich.«
»Das glaube ich auch.«
»Da ihr Vater, mein guter Freund Patrick
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