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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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sie bewegte weder ihre Hände, noch hob sie ihren Blick, als sie erklärte: »Was dir natürlich ganz sicher nicht recht wäre.«
    »Und dir?«
    Sie war zu verwirrt, um zu bemerken, dass er ihre Feststellung weder bestätigte noch leugnete. »Ich bin ja wohl nicht diejenige, die sich mit Feenprinzen unterhält. Aber, nein, ich wäre nicht allzu versessen darauf, mein Schicksal und meine Zukunft von den Bedürfnissen und Wünschen anderer diktieren zu lassen.«
    »Ebenso wenig wie ich. Und genau deshalb«, fügte er hinzu, »werde ich mich auch ganz sicher nicht darauf einlassen.«
    Jetzt glaubte sie zu verstehen, weshalb er ihr von seinem Großvater erzählt hatte. Sicher nur, um ihr zu zeigen, dass er seine Kälte geerbt hatte.
    Langsam stand sie auf. »Ich verstehe, weshalb du so seltsam gelaunt bist. Bereits der Gedanke, dass ich dein Schicksal und deine Zukunft sein könnte, hat dich vollkommen entsetzt. Der Gedanke, dass ein Mann mit deiner Bildung und deiner Herkunft sich in eine kleine Serviererin verlieben könnte, war einfach zu viel.«
    Er war derart verblüfft, dass er einen Moment brauchte, ehe er sie fragen konnte: »Wie, zum Teufel, kommst du denn auf diese Idee?«
    »Wer könnte es dir wohl verübeln, wenn du bei einem solch infamen Vorschlag wütend und frustriert wirst? Zum Glück für uns beide hat Liebe nicht das Mindeste mit unserer Beziehung zu tun.«

    Er hatte schon öfter zornige Frauen erlebt, doch er war sich nicht sicher, ob eine von ihnen ausgesehen hatte, als wäre sie bereit und in der Lage, ihm tatsächlich körperlichen Schaden zuzufügen, und so hob er abwehrend die Hände. »Erstens hat die Arbeit, mit der du deinen Lebensunterhalt verdienst, nicht das Geringste mit ... irgendwas zu tun. Und zweitens bist du, obwohl auch das völlig egal wäre, wohl kaum eine kleine Serviererin.«
    »Ich serviere Getränke in einem kleinen Dorfpub, was also bin ich, wenn keine Serviererin?«
    »Aidan leitet die Bar, Shawn die Küche und du das Personal«, erklärte Trevor ihr geduldig. »Und ich kann mir vorstellen, dass du, wenn du es wolltest, den ganzen Laden oder auch jeden anderen Pub sowohl in Irland als auch in den Staaten ganz allein schmeißen könntest. Aber darum geht es nicht.«
    »Darum geht es mir durchaus.« Trotzdem bezwang sie ihren Ärger.
    »Darcy, ich habe dir davon erzählt, weil es uns beide etwas angeht, weil wir ein Verhältnis miteinander haben und es nur richtig ist, wenn wir beide wissen, wo wir stehen. Jetzt sind wir uns darüber klar und sind übereingekommen, uns nicht von irgendeiner alten Legende beeinflussen zu lassen.«
    Wieder nahm er ihre Hand und strich, um ihre Starre zu vertreiben, mit dem Daumen über ihre Knöchel. »Unabhängig davon – völlig unabhängig davon – mag ich dich so, wie du bist, genieße ich es, mit dir zusammen zu sein, und begehre dich in einer Weise ... wie ich nie zuvor eine Frau begehrt habe«, beendete er seinen Satz.
    Sie zwang sich, sich zu entspannen, seine Worte hinzunehmen, sich sogar über sie zu freuen. Doch irgendwo in ihrem Inneren klaffte ein breites, dunkles Loch. »Gut. Unabhängig davon empfinde ich das Gleiche. Also wäre wohl alles geklärt.« Sie zwang sich zu einem Lächeln, stellte sich auf die
Zehenspitzen, küsste ihn zärtlich auf die Lippen und winkte Richtung Tür.
    »Und jetzt raus mit dir, denn ich muss endlich los.«
    »Wirst du heute Abend zu mir ins Cottage kommen?«
    Sie bedachte ihn mit einem verführerischen Blick. »Mit dem größten Vergnügen. Du kannst ab Mitternacht Ausschau nach mir halten, und ich hätte nichts dagegen, wenn bei meinem Erscheinen bereits ein volles Weinglas für mich auf dem Tisch stünde.«
    »Dann sehen wir uns also später.« Er hätte sie wieder geküsst, doch als er sich noch einmal umdrehte, schloss sie bereits sorgfältig die Tür.
     
    Sie zählte dreimal langsam bis zehn und atmete tief durch. Dann sollten sie also vernünftig sein und alles genauso machen, wie es ihm vorzuschweben schien? Nur weil er zu abgehoben war, um sich in eine Legende einbinden zu lassen oder sich zu verlieben?
    Nun, sie würde ihn dazu bringen, vor ihr auf den Knien zu rutschen, ehe sie mit ihm fertig wäre. Er würde ihr die Welt versprechen und alles, was es auf ihr gab.
    Und dann, tja, dann würde sie ihn vielleicht nehmen. Das würde ihn lehren, dass man den Gedanken, sich in Darcy Gallagher aus Ardmore zu verlieben, nicht einfach mit einem Schulterzucken abtat.

13
    Alles in allem war

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