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Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Titel: Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xenia Frenkel
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freiwillige Teilen lernen wird.
    Auf jeden Fall sollte man Eigentum klar zuordnen, auch in der Familie: «Der Laptop gehört Mama, den fasst du nicht an. Das ist Papas Kamera. Dir gehören die Legos. Das Memory gehört allen.»
    Auf diese Weise lernen Kinder allmählich, ihre eigenen Bedürfnisse und die von anderen im Auge zu behalten. Wenn sie in die Schule kommen, werden ihnen Freundschaften ohnehin wichtiger als Gegenstände.
39 Gibt es ein Mittel gegen Eifersucht und Neid?
    Neid und Eifersucht gehören zu den gesellschaftlich am wenigsten akzeptierten Gefühlen, wissen Sozialpsychologen. Aber zu denen, die fast jeder kennt. Es ist vermutlich kein Zufall, dass dieses Thema in der Bibel sehr häufig behandelt wird.
    Neid und Eifersucht lassen sich nicht einfach zum Verschwinden bringen, indem man sie ignoriert, verbietet oder als kindisch abtut. Kinder müssen lernen, konstruktiv damit umzugehen, zumal es sich um ziemlich explosive Empfindungen handelt.
    Neid und Eifersucht sind aber auch wichtige Entwicklungsschritte in Richtung Individualität. Über den Vergleich mit anderen bekommen Kinder ein realistisches Bild ihrer eigenen Leistungen, Begabungen und Fähigkeiten. Sie finden heraus, welche Position sie in der Gemeinschaft einnehmen und wo sie ihre Fähigkeiten sinnvoll einsetzen können. Dabei lernen sie, dass Begabungen und Sympathien manchmal genauso ungleich verteilt sind wie materielle Güter.
    Die Auseinandersetzungen, die damit einhergehen, sind eine gute Gelegenheit, zu lernen, wie man Interessenskonflikte durchsteht, und zu erkennen, dass man nicht alle Dinge willentlich steuern kann. Nicht zuletzt können Neid und Eifersucht auch ein Motor sein, sich anzustrengen.
    Eltern halten sich aus Rivalitäten möglichst heraus. Auf keinen Fall sollten sie Partei ergreifen. Von Diplomaten weiß man,dass das Wichtigste an ihrer Arbeit ist, stundenlang beifällig zu nicken, während ihnen verbohrte Politiker ihre Lebensphilosophien unterbreiten. Am besten hält man es genauso. Letztlich geht es nicht darum, ob Anton ein größeres Stück von der Pizza bekommen hat als Anna, sondern darum, dass sich beide verstanden und in ihren individuellen Bedürfnissen anerkannt fühlen.
    Manchmal will ein Kind auch wissen, warum Elisa immer von allen Kindern zum Geburtstag eingeladen wird und es selber nicht. Hier gibt man die Frage besser zurück («was denkst du denn?») statt zu sagen «Elisa ist nur beliebt, weil sie anderen Kindern dauernd Geschenke macht». Das mag sein, aber es ist besser, wenn ein Kind das selbst herausfindet.
    Kindern, die sich gern mit anderen messen, tut Sport besonders gut. Mannschaftssportarten geben Raum für Rivalität und Konkurrenz und lenken diese in kontrollierte Bahnen. Es gibt Regeln, an die sich alle halten müssen und die dafür sorgen, dass Gefühle wie Triumph oder Wut in Schach gehalten werden.
40 Verliebt? Im Kindergarten?
    Kinder verlieben sich ständig. In eine kleine Katze. In einen Baum. In die hübsche Erzieherin, in den sportlichen Cousin. Weil sie ganz besonders empfänglich und fähig sind, grundlegende Lebensgefühle in ihrer ganzen Farbigkeit und Intensität zu empfinden. Begeistert schwärmen sie, wie toll der Cousin Fußball spielen kann, wie lustig die Erzieherin ist und wie gut sie riecht.
    Kinderverliebtheit hat nichts gemein mit der Verliebtheit, wie sie Teenager oder Erwachsene verstehen. Es verwirrt Kinder, wenn Erwachsenen sie auf dieser Ebene necken. Ihre Schwärmerei ist in gewissem Sinn eine Erweiterung der Liebe zu den Eltern. Kinder zeigen damit, dass sie fähig sind, Zuneigung zum Ausdruck zu bringen, und zwar für einen Menschen außerhalb der Familie. Diese Fähigkeit dürfen Eltern nach Kräften fördern. Sie ist Ausdruck von emotionaler Stabilität und einer gewissen Reife.
41 Ab wann brauchen Kinder Freunde?
    Zunächst brauchen Kinder Spielkameraden, wobei bis zum dritten Geburtstag mehr neben- als miteinander gespielt wird. Erst im Kindergartenalter wenden sie sich bewusst Kindern zu, die ein ähnliches Temperament und gleiche Interessen haben. (Das Geschlecht spielt erst im Vorschulalter eine Rolle.)
    Kinder brauchen Freunde, nicht, um soziale Fähigkeiten zu trainieren – das ist nur ein Nebeneffekt–, sondern weil Freundschaften das Kinderleben bereichern mit Lachen, Abenteuern, Glücksmomenten. Ein Kind ohne Freunde ist ein trauriges Kind.
    Deshalb brauchen Kinder auch rechtzeitig Unterstützung, wenn sie sich schwer tun, Anschluss zu finden,

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