Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten
reicht es, Geschenke auszupacken und mit Luftballons und Kuchen innerhalb der Familie, vielleicht mit Oma und Opa, zu feiern. Das ist Aufregung genug.
Auch bei Kindergartenkindern hält man die Party möglichst schlicht. Am besten organisiert man sie rund um ein paar bekannte Spiele, die man nicht lange erklären muss: Kartoffellauf, Orangentanz, Reise nach Jerusalem, Würstchen-Schnappen und Wasserballonwerfen sorgen für großen Spaß. Damit man sich zwischen den Spielen um das Büffet kümmern kann, stellt man eine Verkleidungskiste, Mal- und Zeichenmaterial oder ein paar robuste Musikinstrumente zur Verfügung (Trommel, Triangel, Flöte, Mundharmonika.)
Bei den Sechs- bis Zehnjährigen sind Themenpartys beliebt. Am besten entscheidet man sich für ein Thema, für das sich das Geburtstagskind und seine Freunde im Augenblick besonders interessieren: Wasser, Pferde, Dinosaurier oder Autos.
Da das Geburtstagskind ja ein Jahr älter wird, sollte manseine wachsenden Fähigkeiten bei der Gestaltung der Feier berücksichtigen. Mit sechs können Kinder eine einfache Schnitzeljagd machen, mit acht eine Radtour oder Ralley, mit neun eine Übernachtung im Zelt, mit zehn eine Nachtwanderung mit Fackeln und mit zwölf vielleicht eine Kanu-Tour. Bei den Zwölf- bis Vierzehnjährigen kommen Softball-Turniere und Spielnachmittage mit Balderdash oder Tabu gut an.
Übrigens: Sogenannte Goody-bags kann man ersatzlos streichen. Sonst ist man bald bei iPods und Kaschmir-Socken. Wenn es wirklich nicht ohne geht, packt man selbst gebackene Kekse ein oder gibt eine Tüte Popcorn mit.
Beinahe unvermeidlich ist es, dass die Kinder irgendwann wild zu toben, wenn nicht zu randalieren beginnen. Mit ein paar Tricks kann man die Party aber einigermaßen im Griff behalten: Büffet bzw. Kuchentafel nach der ersten großen Spielrunde eröffnen. Wenn die Kinder abgefüttert sind, für die Kleinen Kasperltheater vorführen oder eine Geschichte vorlesen. Ältere Kinder amüsieren sich bei einer kurzen DVD. Danach beginnt die zweite Spielrunde mit ruhigeren Spielen, Scharaden oder Quiz. Nach etwa vier Stunden sollten sich die Gäste verabschieden bzw. abgeholt werden, damit noch ein, zwei Stunden bleiben, um den großen Tag mit Eltern und Geschwistern ruhig ausklingen zu lassen.
43 Ausgegrenzt, gehänselt, gemobbt. Wie hilft man einem Außenseiter?
Fast jedes Kind macht Phasen durch, wo es nicht so beliebt ist wie andere oder Schwierigkeiten hat, Anschluss zu finden. Das ist hart, aber zunächst kein Grund, sich Sorgen zu machen. Anders sieht es aus, wenn ein Kind über Monate keinen Kontakt findet. Fast immer geht es um Andersartigkeit in Aussehen oder Charakter. Mal ist es die Brille, mal Unsportlichkeit, mal Gewichtsprobleme, mal Sprach- oder Verhaltensschwierigkeiten. (Falls sich ein Kind nicht altersgerecht ausdrücken kann, wendet man sich möglichst bald an einen Logopäden.)
Ausgegrenzte Kinder können selten äußern, dass sie Kummer haben. Wichtig ist daher, auf diese Signale zu achten:
Das Kind wird selten angerufen, trifft keine Verabredungen, wird nicht eingeladen. Es zieht sich zurück, wirkt traurig, abweisend, ängstlich, unsicher. Es ist häufig krank, meist mit diffusem Bauch- oder Kopfweh. Es weigert sich, in die Schule zu gehen oder an einem bestimmten Unterricht teilzunehmen. Es versucht, Freundschaften mit Geschenken, Geld oder Gefälligkeiten zu kaufen. Damit kann es sich in echte Gefahr bringen. Es kommt immer wieder vor, dass Kinder erpresst, genötigt oder mit falschen Versprechungen in äußerst ungute Situationen gelockt werden.
Da Mobbing immer die ganze Gruppe oder Klasse betrifft, setzt man sich möglichst rasch mit Klassenlehrer, Schulleitung und Schulpsychologen in Verbindung. Das betroffene Kind muss jedoch sicher sein, dass man das Vorgehen mit ihm bespricht und seine Nöte sensibel und diskret behandelt.
Nicht hilfreich ist es, zu suggerieren, die anderen seien es nicht wert, umworben zu werden («du bist eben intelligenter, sensibler, lieber als andere»). Kinder brauchen die Zuneigung, Anerkennung und Freundschaft von Gleichaltrigen dringend, weil sie ihnen das Gefühl gibt, ‹ich bin richtig, so wie ich bin – als Kind›.
Isolierte Kinder leiden oft nicht nur unter einer emotionalen, sondern auch unter einer körperlichen Abwehrschwäche. Die kann mit Sport ganz gut «kuriert» werden. Meist werden Kampfsportarten empfohlen, aber Schwimmen, Hip Hop oder Hockey passen oft viel besser.
In jedem Fall
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