Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Titel: Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xenia Frenkel
Vom Netzwerk:
Begrüßungs- und Abschiedsformeln kennen, nicht nur «Hallo» und «Tschüss».
    * Die Hand geben. Kinder müssen und sollten auch nichtjeden umarmen und küssen! Das dient ihrem persönlichen Schutz.
    * Sich entschuldigen, wenn man jemand im Gespräch oder bei einer Tätigkeit unterbrechen muss.
    * Erwachsene, die nicht zur Familie und zum Freundeskreis gehören, siezen.
    * Sich für Einladungen und Geschenke bedanken. Auch schriftlich. (Kinder, die noch nicht schreiben können, malen ein Bild.)
    * Wissen, dass das Telefon kein Spielzeug ist. Man meldet sich mit Namen und fragt, ob man etwas ausrichten kann.
    * Fragen, bevor man etwas anfasst, was einem nicht gehört.
    * Geliehene Dinge zurückzugeben. Sich entschuldigen, wenn man etwas kaputt gemacht hat.
    * Anderen helfen oder etwas leihen. Auch dann, wenn sie nicht beste Freunde sind.
77 Zu Tisch, bitte: Dürfen Kinder mit den Fingern essen?
    Tischmanieren wurden früher äußerst streng eingeübt, geradezu eingedrillt. Das hat sich geändert, aber welche Regeln gelten auch heute noch? Hier ein paar Antworten des Freiherrn von Knigge speziell für Kinder:
    * Darf man die Ellbogen aufstützen? Im Prinzip nein. Aber, wenn man gerade sehr müde ist, ist das okay – zu Hause. Bei Einladungen muss man sich zusammennehmen: gerade sitzen mit den Händen auf dem Tisch.
    * Muss man warten, bis alle am Tisch sitzen, ehe man mit dem Essen anfängt? Ja, es sei denn, es handelt sich um ein Büffet. Die Tafel wird aufgehoben, wenn alle fertig sind. Hat man es sehr eilig, fragt man, ob man früher aufstehen darf.
    * Darf man sich selbst bedienen? Natürlich. Aber bitte nicht quer über den Tisch nach der Butterdose greifen, sondern sie sich reichen lassen. Gibt es nur noch wenig, fragt man, ob man den Rest haben darf.
    * Muss ich, wenn ich zu Besuch bin, alles essen? Nein, wenn gesundheitliche oder religiöse Gründe dagegen sprechen. Ansonsten sollte man wenigstens bisschen probieren.
    * Muss man immer mit Besteck essen? Nein. Es gibt vieles, was man mit den Fingern essen darf. Obst, Rohkostdips, Kekse, belegte Brote, Geflügel, Pommes und Pizzaecken. Für alles andere benutzt, wer kein Baby mehr ist, ein Besteck. Messer und Gabel nimmt man zwischen Daumen und Zeigefinger, nicht in die Faust. Gabel und Löffel werden zum Mund geführt, nicht umgekehrt. Mit dem Besteck in der Hand möglichst nicht gestikulieren. Und nicht den kleinen Bruder pieken! Braucht man eine Serviette? Ja, um sich Mund und Finger abzuwischen. Wenn die Serviette gerade nicht benutzt wird, liegt sie auf dem Schoß. Sie ist kein Taschentuch und auch keine Waffe, um seinem Tischnachbarn eins überzuziehen.
    * Darf man beim Essen reden? Unbedingt. Nur Themen, die Ärger oder Sorgen bereiten, bespricht man lieber zu einem anderen Zeitpunkt. Gespräche über Kalorien und Diäten gehören auch nicht an den Tisch. Was gar nicht geht, sind Mäkeln am Essen und Sprechen mit vollem Mund. Der bleibt beim Kauen bitte zu.
    * Darf man aufstoßen und «einen fahren lassen»? Das tut man eigentlich grundsätzlich nicht, weil mit kräftigen Gerüchen verbunden. Lässt es sich nicht vermeiden, macht man kein Aufhebens, sondern öffnet das Fenster.
    * Und wenn man dringend muss? Dann sagt man: «Entschuldigung, ich muss zur Toilette» oder noch besser «ich bin gleich wieder da.» Ein lautes «Ich geh pieseln/pullern» ist nur Kindergartenkindern erlaubt.
78 Muss man alles hundertmal sagen?
    Ja. Mindestens. Meistens geht es nur um Banalitäten. Kind 1 soll «endlich» die Spülmaschine einräumen, Kind 2 «sofort!» den Computer ausmachen, Kind 3 «bitte!» Geige üben und Kind 4«freundlicherweise» eine Serviette benutzen. All diese Dinge muss man sehr, sehr oft sagen.
    Es gibt Erziehungstheoretiker, die überzeugt sind, dass es genügen müsste, einem Kind einmal, vielleicht dreimal zu sagen, dass man sich vor dem Schlafengehen die Zähne putzen muss und Klimmzüge am Waschbecken verboten sind. Vorausgesetzt, man erklärt es richtig. Das ist nicht ganz falsch. Andererseits stimmt auch das: «Wenn man etwas einmal sagt und es funktioniert, nennt man das Drill. Wenn man etwas hundertmal sagt, nennt man das Erziehung.»
    So lästig die vielen Erklärungen, Erinnerungen und Ermahnungen sind, ohne kommen Kinder nicht durchs Leben. Die Schwierigkeit für Eltern liegt darin, sich nicht in Rage zu reden. Das gelingt nicht immer. An manchen Tagen können Eltern ausgesprochen uncharmant werden, «bloß» wegen einer verlorenen

Weitere Kostenlose Bücher