Kinderfrei
Ergebnis ein.
Verbrauch nicht erneuerbarer Rohstoffe: Abgesehen von fossilen Energieträgern wird der Verbrauch nicht erneuerbarer Rohstoffe nur indirekt im Ökologischen Fußabdruck abgebildet, indem berechnet wird, wie viele erneuerbare Ressourcen verbraucht werden, um die nicht erneuerbaren Ressourcen zur Verfügung zu stellen.
Verlust an Biodiversität: Der Ökologische Fußabdruck berücksichtigt allein Verbrauch und Verfügbarkeit von Biokapazität. Diese kann sich durch bestimmte Maßnahmen wie etwa die Umstellung von extensiver auf intensive Landwirtschaft erhöhen. Der Verlust an Biodiversität, der damit einhergeht, fällt unter den Tisch.
Schädliche Abfälle und Abfallstoffe: Die Schädlichkeit von Abfällen und Abfallstoffen, etwa die Umweltbelastung durch Schadstoffe wie Schwermetalle, Dioxin, PCB etc., schlägt sich nicht im Ökologischen Fußabdruck nieder, da sie bisher noch nicht quantifiziert werden kann.
Methan: Der Ausstoß von überaus klimaschädlichem Methan, vor allem verursacht durch die Massentierhaltung, wurde bisher im Ökologischen Fußabdruck nicht abgebildet.
Umweltzerstörung und Süßwasserverbrauch: Diese Faktoren beeinflussen den Ökologischen Fußabdruck erst dann, wenn sie sich auf die Biokapazität auswirken, beispielweise wenn Übernutzung zu einem Verlust an fruchtbarem Boden führt oder aufgrund von Wasserknappheit die Ernteerträge sinken.
Ansprüche anderer Arten: Nicht vom Menschen genutzte biologisch produktive Flächen gehen nicht in die Messung des Ökologischen Fußabdrucks ein. Dies erhöht zwar die tatsächlich vorhandene Biokapazität, berücksichtigt jedoch nicht die Bedürfnisse anderer Arten nach Lebensraum. Wenn der Mensch aber alle Naturreserven der Erde für sich beansprucht, ist das Überleben anderer Arten massiv gefährdet.
Man kann also mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Überbeanspruchung der Biokapazität noch massiver ausfällt als im Ökologischen Fußabdruck abgebildet. Wie gesagt, 2011 stünden uns rein rechnerisch nur noch 1,7 gha pro Kopf zur Verfügung, 2050 bei einer prognostizierten Weltbevölkerung von 9,1 Milliarden nur noch 1,3 gha. Diese Zahl ergibt sich, wenn die biologische Produktivität nicht massiv gesteigert wird. Das ließe sich natürlich machen, aber nicht unendlich und häufig auch nicht, ohne dass sich diese Maßnahme an anderer Stelle in der ökologischen Bilanz negativ niederschlägt. So kann z. B. durch die Umstellung von extensiver auf intensive Landwirtschaft die Produktivität einer Fläche gesteigert werden, gleichzeitig wird dadurch jedoch die Artenvielfalt verringert. Zudem sind intensive Bewirtschaftungsformen oftmals mit einem höheren Verbrauch an Ressourcen und/oder höherem Emissionsaufkommen verbunden, lassen also den Ökologischen Fußabdruck wieder in die Höhe schießen. Grundsätzlich zeigt die Erfahrung, dass viele Methoden zur Steigerung der biologischen Produktivität kurzfristig zwar funktionieren, langfristig jedoch eher zu einem weiteren Verlust von Biokapazität führen.
Im Übrigen deutet aber im Augenblick eher alles auf eine gegenteilige Entwicklung hin – die Biokapazität nimmt ab, als Folge von Übernutzung, Umweltzerstörung, CO2-Anreicherung in der Atmosphäre und klimatischen Veränderungen. Angesichts all dieser Umstände führt kein Weg an der Erkenntnis vorbei, dass jeder Versuch, unsere ökologischen Probleme zu lösen, zum Scheitern verurteilt ist, wenn nicht gleichzeitig das Bevölkerungswachstum nach Kräften verlangsamt und die Bevölkerungszahl langfristig auf eine Größe verringert wird, die es jedem Menschen erlaubt, seine Bedürfnisse angemessen zu befriedigen, ohne die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu zerstören.
Die Gretchenfrage, wie hoch die maximale Bevölkerungszahl sein dürfte, um diese Anforderungen zu erfüllen, lässt sich nicht ohne Weiteres beantworten. Sie hängt, wie wir gesehen haben, vom Pro-Kopf-Fußabdruck und der verfügbaren Biokapazität ab. Die zukünftige Entwicklung dieser Parameter ist nur schwer vorherzusagen, geschweige denn zu kontrollieren, weshalb man zwangsläufig mit Annahmen operieren muss. Geht man beispielsweise davon aus, dass Produktivitätssteigerungen die rückläufige Entwicklung der Biokapazität ausgleichen können, dass die Biokapazität also konstant bleibt, und legt man einen durchschnittlichen Pro-Kopf-Fußabdruck von 3,3 gha zugrunde (das entspricht dem der Mitteleinkommensländer am höheren Ende der
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