Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition)
zum Schwimmen gewesen, an den meisten Abenden fanden sie Zeit für Sex. Die Amerikanerin lebte im Paradies, für einige Zeit schien es, als würde diese Glückseligkeit nie mehr enden.
Leider war das nicht der Fall. Es konnte nicht ewig in dieser Art weitergehen, denn ein Abschied war notwendig, wenn auch nur für kurze Zeit.
Mehrmals hatten sie darüber gesprochen. Becky würde nach Amerika zurückfliegen und ihre Angelegenheiten regeln. Ihren Job musste sie kündigen, es ging nicht mehr anders. Außerdem würde sie aus dem Haus, welches sie mit Ben gemietet hatte, ausziehen und den gemeinsamen Haushalt auflösen. Den Verlobungsring wollte sie offiziell zurückgeben, um die Be ziehung auch formal aufzulösen.
Ben hatte bereits angekündigt, dass er seine Rechte einklagen würde. Gut, es ging bloß um Geld, das kümmerte sie nicht weiter. Auch wenn sie Markus lieber nicht aufklärte, um welche Summen es sich dabei handeln würde.
Im Namen ihres Vaters hatte sie ihre beiden Lieben nach Boston eingeladen. Sie würden in zwei Wochen nachkommen, einige Tage in der Stadt verbringen und dann zum Familiensitz nach New Hampshire fahren. Dort würden sie die gesamte Familie treffen. Rebecca und Markus hatten vereinbart, dass sie die Zeit in den USA als Urlaub betrachten würden.
Danach sollte die Entscheidung fallen, wie sie in Zukunft weitermachen würden. Markus schloss die Möglichkeit , nach Amerika zu übersiedeln, nicht vollständig aus. Auch für Becky war es vorstellbar in Deutschland zu leben. Aber es musste ja nichts überstürzt werden.
***
Am Flughafen fiel der Abschied schwer. Auch wenn sie sich in vierzehn Tagen wiedersehen würden. Das war viel zu lang, dachte Rebecca. Tränen füllten ihre Augen.
»Ich werde euch vermissen!« Sie schlang ihre Arme gleichzeitig um Markus und Emmi, die von ihrem Vater gehalten wurde.
»Wir werden dich auch volle vermissen!«, krähte die Kleine.
Rebecca zog Markus zu ihrem Mund und küsste ihn gierig, mehrmals schnappte sie mit den Lippen nach ihm und wollte nicht von ihm lassen.
Schließlich machte sie kurzen Prozess. Sie schnappte den Trolley, drehte sich ohne weitere Worte um und eilte zum Eingang in den Transitbereich. Dicke Tränen liefen über ihre Wangen.
Als sie an der Glaswand vorbeikam, standen Markus und Emmi winkend hinter der dicken Scheibe.
Das Mädchen drückte beide Handflächen gegen das Glas . Sie sagte etwas, aber Rebecca konnte sie nicht verstehen.
Sie lachte und weinte zugleich, aus der Handtasche kramte sie ein Papiertaschentuch, denn bald würde e s sonst aus ihrer Nase tropfen.
Was für ein sexy Abschied! , ätzte Abigail.
Aber Becky hörte nicht hin.
Im Flugzeug ließ sich die Amerikanerin einen Martini bringen. Den brauchte sie jetzt, um ihre Nerven zu beruhigen.
Wie würde sie die beiden Wochen überstehen? Viele Gespräche erwarteten sie in Amerika, mit ihrer Familie und ihren Freunden. Einige von ihnen würden wahrscheinlich zuvor von Ben bequasselt werden, um es ihr schwer zu machen.
Keine Frage, es würde anstrengend werden. Sie würde viele Menschen vor den Kopf stoßen. Echte Freunde würden sich nun von oberflächlichen Bekannten unterscheiden.
Wenn Markus und Emma doch nur schon bei ihr wären! Die letzte Umarmung war noch keine Stunde her, aber sie fühlte sich bereits jetzt alleine und verlassen. Außerdem machte sie sich Sorgen, dass Markus seine Gefühle für sie überdenken könnte.
Warum sollte er das tun? Er liebt dich!
Ja, Pam hatte recht, aber in zwei Wochen konnte einiges passieren. Auf jeden Fall würde er mit Elke reden und die war nicht unbedingt begeistert von dieser Beziehung. Rebecca war noch immer sicher, dass die blonde Schönheit ein Auge auf ihren Schwager geworfen hatte.
Dann die Fotos, die ihr Ben gezeigt hatte. Markus hatte eine schlimme Kindheit und Jugend gehabt, war ein wilder Kerl gewesen. Das Bild von ihm als junger Mann beim Sex mit der abgezehrten Blondine im Dreck zwischen all den Motorradfahrern. Es ging ihr nicht mehr aus dem Sinn. Konnte sich ein Mann von Grund auf ändern? Hatte sie den echten Markus kennengelernt? Wie er wirklich war? Oder schlummerte zwischen den Zärtlichkeiten und dem weichen Blick irgendwo ein harter Kern?
Rebecca starrte aus dem Fenster. Diese Gedanken marterten ihr Gehirn und fraßen sich durch ihr Denken. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch flog sie ihrer Heimat entgegen.
47.
Früher Nachmittag im Kindergarten: Die ruhigste Zeit des
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