Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition)
Bedenken. Sie wollte ihn. Wollte es schmutzig mit ihm treiben, sich mit ihm durch die ganze Wohnung wälzen und sich von den Wellen der Lust davontragen lassen. Das ging natürlich nicht, zumindest nicht in diesem Moment.
»Es ist jetzt drei Uhr am Nachmittag; was haltet ihr davon, wenn wir noch eine kurze Tour durch Boston machen? Das wird euch ein bisschen aufmuntern!«
Markus nickte schläfrig: »Warum nicht? Komm Emmi, lass die Stoffente und zieh dir die Schuhe an !«
Das Mädchen klemmte sich das Kuscheltier unter den Arm, fest entschlossen, es nie wieder loszulassen.
»Die Ente ist eine gute Idee«, meinte Rebecca. »Wir machen eine Duck-Tour durch Boston, da fahren wir mit einem Amphibienfahrzeug durch die Stadt und dann auf dem Fluss!«
»Was ist ein Anfilienfahrzeug?«, erkundigte sich Emma.
»Eine Kombination aus Auto und Boot, damit kann man auf der Straße fahren, wie mit einem Auto, und auf dem Wasser, wie mit einem Boot«, erklärte ihr Vater.
»Klasse!« rief die Kleine. »Das will ich machen!«
Die Besichtigungstour munterte die beiden tatsächlich auf, zumindest Emma war begeistert von den vielen neuen Eindrücken. Das Schiff auf Rädern war bunt bemalt und wirkte wie ein Spielzeuggefährt. Dabei waren diese Fahrzeuge vor vielen Jahrzehnten zur Landung der amerikanischen Truppen in der Normandie verwendet worden.
Rebecca übersetzte einiges von den Kommentaren des als Piraten verkleideten Guides. Die Kleine verstand natürlich nichts von der Boston Tea Party, den Pilgrim Fathers und dem Flagschiff der USA, der USS Constitution. Die fremdartigen Häuser und die unbekannten Gerüch e waren für sie Aufregung genug; sie plapperte in einem fort, um den Erwachsenen ihre neuesten Entdeckungen mitzuteilen.
Immer wenn sie einem weiteren bunten Fahrzeug aus der Duck Tours Flotte begegneten, animierte der Pirat sie dazu, den Touristenkollegen ein lautes »Quak, qua k, quak!« entgegen zu schreien.
Emm a amüsierte sich dabei köstlich.
»Gefällt’s dir in Boston?«
»Au, ja!«
»Und dir?«
»Es ist nett hier. Die Sehenswürdigkeiten erinnern mich an das Fach Geschichte in der Pädagogik-Schule. Zumindest habe ich das Gefühl, das alles schon mal gehört zu haben.«
Er ist ja mäßig begeistert, ätzte Abigail. Dein Rocker steht wohl nicht besonders auf Geschichte und Kultur.
Doch Pam zwinkerte Rebecca zu: Dafür hat er andere Vorzüge, nicht wahr, Süße? Von denen versteht unsere verklemmte Abigail nur leider recht wenig ... Hihihi ...
Die Tour war zu Ende.
»Wir wär’s mit Essen?«, schlug Rebecca vor.
»Ich hab volle Hunger!«, rief Emma.
Markus lächelte und nickte.
»Ich kenne da ein kleines Lokal direkt an den Docks, das wird euch gefallen. Da können wir Clam Chowder essen, das ist eine dicke Muschelsuppe ...«
Das Mädchen verzog zweifelnd den Mund. Es war ihr anzusehen, dass sie eher an Wurst mit Pommes gedacht hatte.
Becky schmunzelte.
»Es gibt auch Chicken Nuggets oder Burger, wenn dir das lieber ist!«
Die Kleine wirkte zufrieden , griff mit der einen Hand nach ihrem Vater, die andere legte sie in die Handfläche von Rebecca.
Gemächlich schlenderten sie auf der State Street in Richtung der Docks, die Amerikanerin wählte eine Abkürzung durch enge Seitengassen. Sie war schon gespannt auf die Reaktion von Markus auf die kleine Hafenkneipe. Er schien ihr nur Luxus zuzutrauen. Hoffentlich war er positiv überrascht!
Drei Männer kamen ihnen entgegen. Sie waren kaum älter als siebzehn oder achtzehn Jahre, gekleidet wie Rapper in schlabbrigen Jeans, Hoodies und übergroßen Baseballkappen. Ein alltäglicher Anblick in einer Großstadt der Vereinigten Staaten.
Plötzlich versperrten sie ihnen den Weg, einer von ihnen zog ein stabförmiges Ding aus der hinteren Hosentasche und ließ mit genüsslichem Grinsen eine lange Klinge daraus hervorspringen.
»Good evening, ladies!«, knurrte er. »Your fucking money! Now!«
»Du machst gerade einen großen Fehler, mein Freund!«, erwiderte Markus auf Deutsch.
Rebecca blickte panisch zu ihm und Emma. Auf Englisch stieß sie hervor: »Alles kein Problem, gib ihm einfach deine Geldbörse, ich gebe ihm meine, und alles ist in bester Ordnung!«
»What did he say? What did the fuckin’ white dude say?« Der furchterregende junge Mann fuchtelte mit seinem Messer vor dem Gesicht des Deutschen herum, starrte abwechselnd ihn und dann wieder Rebecca an.
Seine beiden Begleiter hatten ebenfalls Klingen gezogen und zeigten
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