Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition)
Markus tatsächlich darin verstrickt, wie in der E-Mail angedeutet? Das furchtbare Englisch der Nachricht legte nahe, dass sie von Elke stammte. Oder aber von Ben, der sich mit absichtlichen Fehlern tarnte?
Auf dem letzten Foto lächelte Markus in die Kamera, während er auf ihr lag. Kannte er den Fotografen? Wusste er von diesen schrecklichen Aufnahmen?
Abigail schüttelte verständnislos den Kopf, und Rebecca grübelte. Niemals durfte ihre Familie diese Fotos sehen! Das waren Momente, die nur ihr und Markus gehörten. Sonst niemandem.
Mit einem unangenehmen Gefühl im Bauch lag sie auf dem Bett. Die wärmende Liebe war einer undefinierten Sorge gewichen. Wenn doch nur Markus mit alledem nichts zu tun hätte!
49.
Markus und Emma machten einen völlig geschafften Eindruck, als sie durch die automatische Tür des Boston International Airport traten. Die Kleine erspähte Rebecca, und ihre Gesichtszüge wurden fröhlich.
»Becka!«, krähte sie durch die Halle und lief los.
Nach wenigen Metern schloss die Amerikanerin das Mädchen in die Arme und hob sie hoch. Der feste Griff der Kinderarme um ihren Hals, der Geruch ihres Haars nach Deutschland, nach Markus’ Wohnung und nach Flugzeug ... Sie schloss die Augen und verdrückte dabei eine Träne.
»Hallo!«, grüßte Markus, er küsste sie auf den Mund.
»Endlich!«, weinte Rebecca und schlang einen Arm um ihn.
»Du hast aber ein großes Auto!«, staunte Emma.
Markus packte die beiden Trolleys in den riesigen Kofferraum der Buick Limousine, schnallte seine Tochter in den Kindersitz, den Rebecca genau nach seinen Anweisungen besorgt hatte, und setzte sich vorne auf den Beifahrersitz.
»Stimmt!«, pflichtete er der Kleinen bei. »Ein mächtiger Schlitten! Eine echte Ami-Karosse!«
»Wie war euer Flug?«
»Ganz angenehm, aber lange. Du hättest keine erste Klasse buchen sollen, für Leute wie uns ist das zu nobel!«
Becky schmunzelte: »Für Leute wie euch ist das gerade gut genug!« Mit einem Ruck schaltete sie das Automatikgetriebe auf Fahren. »Auf in die Wohnung!«
***
Etwas verloren sahen sie aus, der Deutsche und seine Tochter, als sie das Appartement beraten und auf die weitläufige Wohnlandschaft schauten, die sich vor ihnen eröffnete.
»Dein Haus ist ja riiiiesig!«, rief Emma fassungslos . Sie rannte zu den großflächigen Fenstern, die einen Rundumblick auf Boston ermöglichten. Sie befanden sich im achtunddreißigsten Stock, über ihnen gab es nur mehr drei Etagen.
Rebecca schlang einen Arm um Markus’ Hüfte. »Gefällt es dir?«
»War Ben auch hier?«
Sie war verwirrt. Warum musste er gerade jetzt von ihrem Ex-Verlobten anfangen? Sie war überglücklich, die beiden endlich wieder bei sich zu haben, da störte er dieses Hochgefühl mit Gedanken an Ben.
»Er hat nie hier gewohnt, aber er war einige Male hier. Ist das ein Problem?«
»Nein, ich wollt’s nur wissen.«
Bildete sie sich das nur ein oder war er tatsächlich gereizt? Wahrscheinlich der lange Flug, dazu der Jetlag und die neuartige Umgebung. Das würde sich schon wieder legen.
»Schau mal, ich zeige dir de in Zimmer!«, sagte sie zu Emma.
Rebecca zog sie an der Hand in den kurzen Flur, von dem mehrere Türen abzweigten.
Die Kleine staunte nicht schlecht, als sie das rosa überzogene Himmelbett sah, das sie ihr hatte herrichten lassen, darauf die Stofftiere und Puppen.
»Ist das alles für mich?«, strahlte die Kleine.
»Ja klar! Hüpf rein!«, forderte die Amerikanerin das Mädchen auf.
»Du solltest nicht so viel Geld für uns ausgeben!«, raunte Markus vorwurfsvoll. Er hielt noch immer den Griff seines Rollkoffers in der Hand.
»Für dich habe ich ohnehin ein anderes Geschenk«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Eines, das überhaupt nichts kostet, aber du wirst es mögen ...«
Markus rang sich ein Lächeln ab; er erschien ihr müde und abgekämpft. Hoffentlich waren das wirklich nur die Strapazen der Reise und nicht etwa quälende Gedanken. Sie hatte eine Vorahnung, dass vielleicht nicht nur sie über verschiedene Dinge nachgrübelte.
Zwei Wochen lang hatte sie pausenlos nur an ihn gedacht. Hatte dem Moment des Wiedersehens entgegengefiebert. Leider hatten sie auch die Bilder beschäftigt; jene, die Ben ihr gezeigt hatte und die aus der anonymen E-Mail.
In den Nächten hatte sie sich vor Begierde verzehrt, ihre Gedanken waren zurückgewandert nach Deutschland, all die sinnlichen Details ihrer Zusammenkünfte waren ihr eingefallen.
Trotz aller
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