Kinderkrankheiten von A–Z
Stimmung entgegen. Als Bach-Blüten (→ S. 88 ) werden hauptsächlich Cherry Plum, Holly und Agrimony eingesetzt, bei zu wenig Mitgefühl ist Beech geeignet. Auch homöopathische Mittel können helfen, sollten aber im Rahmen einer Konstitutionstherapie ausgewählt werden.
Akne
Andere Bezeichnung: Acne vulgaris
Jugendliche haben es nicht leicht: Die Stimmung fährt Achterbahn, der Körper verändert sich – und dann sprießen auch noch diese fürchtbaren Pickel …
Männliche Geschlechtshormone werden besonders in der Pubertät vermehrt ausgeschüttet, worauf die Talgdrüsen der Haut mit gesteigerter Talgsekretion (Seborrhö) reagieren. Zugleich verhornen bei vielen Jugendlichen die Ausführungsgänge der Talgdrüsen: Talg und abgeschilferte Hautzellen können nicht mehr nach außen und sammeln sich im Gang an (weißer Mitesser). Dort lagert sich dann Pigment ein und färbt den Mitesser in der Mitte dunkel (schwarzer Mitesser). Die verstopfte Talgdrüse bietet ideale Bedingungen für Bakterien, allen voran das Propionibacterium acnes. Wenn sie die Drüse besiedeln, entsteht eine Entzündung, ein (Eiter-)Pickel. Sind nur Mitesser (Komedonen) vorhanden, spricht man von der Acne comedonica, entwickeln sich zusätzlich Pickel (Papulopustel), von Acne papulopustulosa. Bei der seltenen schweren Form, der Acne conglobata, bilden sich riesige Mitesser und Abszesse, die große Narben hinterlassen. Die Veränderungen finden sich überwiegend dort, wo besonders viel Talg produziert wird: an der Stirn, den Wangen und dem Kinn, am oberen Rücken und am Dekolleté.
Normal ist eine Neugeborenenakne in den ersten Lebenswochen als Folge der mütterlichen Hormone. Tritt Akne dagegen in einem anderen Lebensalter auf, sollte ärztlich abgeklärt werden, ob Krankheiten oder schädliche Substanzen als Auslöser dahinterstecken.
Was Sie für Ihr Kind tun können
Akne ist selten ein gesundheitliches, sondern eher ein psychologisches Problem. Was nutzt einem in der Pubertät die Behauptung der Eltern, das wachse sich aus? Zu allem Überfluss verschlimmert sich Akne häufig zu Beginn der Behandlung und es dauert Wochen, bis sich eine Besserung bemerkbar macht. Nehmen Sie also Ihr Kind ernst, selbst wenn aus Ihrer Sicht kaum etwas zu sehen ist. Deshalb sollten Sie mit ihm einen Arzt aufsuchen, auch wenn sich zumindest bei den leichten Formen die ärztlich empfohlenen Therapiemöglichkeiten nicht von denen der Selbsthilfe unterscheiden.
Allgemeine Hautpflege Die betroffene Haut wird 2-mal täglich mit einem weichen, fettaufsaugenden Kosmetiktuch und eventuell speziellen Reinigungsmitteln (milde Waschsyndets, antiseptische Reinigungsgele, Gesichtswaschcreme)gereinigt. Fettreiche Salben und Kosmetika sind ebenso wie das Herumquetschen an Mitessern und Pickeln zu vermeiden. Milde Sonneneinstrahlung verbessert meist das Hautbild.
Bei sehr leichten Formen können die oberen Hornschichten mit einer Peelingcreme (die mechanische Schleifmittel enthält) abgerubbelt werden, um die Öffnungen der Drüsengänge freizulegen.
Medikamentöse Therapie Je nach Akneform und Hauttyp wird zunächst mit einer Basistherapie begonnen. Tritt darunter innerhalb von 3 Monaten keine Besserung ein, wird der Arzt eine erweiterte Therapie empfehlen. Nach weiteren 4–6 Monaten kommen dann ggf. Präparate zum Einnehmen zum Zug. Die Wirkstoffe für die äußere Anwendung gibt es in Form von Gel, Salbe oder Tinktur. Fast alle Substanzen haben mehrere Wirkungen, oft werden auch mehrere Substanzen kombiniert:
Schleifen und Schälen , Verhornung lösen bzw. positiv beeinflussen: Vitamin-ASäure und Abkömmlinge (z. B. Isoretinoin), Benzoylperoxid (BPO), Ammoniumdodecylsulfat, Azelainsäure, Salizylsäure
Entzündung hemmen , Desinfektion, antibakterielle Wirkung: alle Schälmittel sowie – mit stärkerer Wirkung – Antibiotika (Erythromycin, Clindamycin, Tetracyclin)
Verbesserung der Wundheilung , Hautschutz: Zink
Antiandrogene Wirkung, also Hemmung der männlichen Geschlechtshormone: Hormonpräparate (»Pille«); wird nur bei Mädchen eingesetzt.
DAS TUT IHREM KIND GUT
Wildes Stiefmütterchen für zarte Haut
Das Ackerstiefmütterchen regt den Stoffwechsel an, hemmt die Entzündung und schützt die Hautzellen vor schädigenden Einflüssen.
Teekur: Neben Stiefmütterchenkraut helfen Kamillenblüten, Brennnesselkraut, Löwenzahnwurzel, Pfefferminz- oder Brombeerblätter, Fenchelfrüchte, Johanniskraut, Schachtelhalm, Quecke, Gänseblümchen, Walnussblätter
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