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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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überhaupt und entwickelt sich im Lauf des 1. Lebensjahres. Voraussetzung dafür ist, dass etwas als bedrohlich eingestuft werden kann. Erstes Zeichen ist oft das »Fremdeln« um den 8.–10. Monat herum. Weitere normale, je nach Kind unterschiedlich ausgeprägte Ängste sind z. B. die Angst vor Gewitter, Gespenstern oder Dunkelheit, die Trennungsangst , wenn das Kind in Kindergarten oder Schule kommt, oder die Existenzangst bei Jugendlichen. Viele dieser Ängste haben damit zu tun, Vertrautes zu verlassen und eigene Schritte hinaus in die fremde Welt zu wagen.
Wie Ängste entstehen
    Im jedem Alter müssen Entwicklungsschritte bewältig werden – dazu gehört auch, dass das Kind lernt, mit seinen Gefühlen umzugehen. Bei Babys übernimmt dies noch stellvertretend die Bezugsperson, je älter das Kind wird, desto mehr reguliert es seine Emotionen selbst. Schulkinder können sich z. B. selbst beruhigen, ablenken, der Quelle ihrer Emotionen entziehen oder sie bauen Ge fühls turbulenzen durch körperliche Betätigung ab. Jugendliche suchen sich zusätzlich aktiv Beistand und sind fähig, ihre Gefühle auch verstandesmäßig zu verarbeiten.
    Ab dem 3. Lebensjahr heißt eine der Entwicklungsaufgaben »Autonomie«: Das Kind musslernen, sich zunehmend von seinen Bezugspersonen abzunabeln – nur so entwickelt es Selbstvertrauen und ihm ist später ein selbstbestimmtes Leben möglich. Wird dieser Prozess nur unzureichend bewältigt (z. B. durch sehr autoritäre und strafende Eltern), kann es nach heutigem Verständnis vieler Entwicklungspsychologen zu Störungen wie krankhafter Trennungsangst kommen. Bestehen starke Ängste länger, entwickelt das Kind Strategien, entsprechende Situationenzu vermeiden. Die Flucht vor seiner Angst fuhrt letztlich zur Fürcht vor der Angst. Neben dieser existieren zahlreiche andere Theorien zur Angstentstehung. Zudem kommen ausgeprägte Ängste auch bei anderen Störungen vor – so bei Depressionen, Süchten, chronischen Krankheiten, aber auch als Reaktion auf belastende seelische Situationen.
    HAUPTSYMPTOME
    Formen der Angst
    Normale Ängste können sich so verstärken, dass sie den kindlichen Alltag einschränken – man spricht dann von Angststörungen . Der Übergang von normaler Angst (wie Lampenfieber) zu krankhafter Angst (wie der Unfähigkeit, sich der Situation dann auszusetzen) ist fließend. Die Fachleute unterscheiden mehrere Formen:
Panikstörung: Angstattacken ohne erkennbare Auslöser, oft verbunden mit körperlichen Beschwerden wie Herzklop fen, Schweißausbrüchen, verstärkter Darm- und Blasentätigkeit, Zittern, Schwächegefühl, Schwindel.
Phobie: ständige Angst vor einem bestimmten Objekt oder einer konkreten Situation; dazu gehören z. B. die Angst vor großen Plätzen (Agoraphobie), die Angst vor bestimmten »sozialen Situationen« (z. B. vorm Erröten oder Sprechen vor anderen Menschen) oder spezifische Phobien (z. B. vor der Schule, der Höhe oder Tieren wie Spinnen); tritt etwa ab dem Grundschulalter auf.
Generalisierte Angststörung: ständige Sorge um sich oder Angehörige, die Angstinhalte wechseln häufig; tritt meist erst ab dem Jugendalter auf.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Nehmen Sie die Angst Ihres Kindes ernst. Schlimm ist nicht, Angst zu haben, sondern nicht zu lernen, wie man sie bewältigen kann! Versuchen Sie, die Welt durch die Augen Ihres Kindes zu sehen und so Lösungen zu finden: Angst vorm Gewitter? Nehmen Sie Ihren Liebling auf den Arm, schauen Sie den Blitzen zu und kommentieren Sie das Spektakel – es ist schließlich nicht nur laut, sondern auch hell (und irgendwie auch schön). Ihr Kind hat Angst vor Monstern unter dem Bett? Kontrollieren Sie zusammen vor dem Schlafengehen alle Versteckplätze der Ungeheuer und lesen Sie gemeinsam ein Buch über nette Monster oder kleine Helden. Weitere Tipps zu Ängsten rund ums Schlafen finden Sie auf S. 326 . Ist Ihr Kind länger besonders ängstlich und vermeidet bestimmte Situationen, suchen Sie Ihren Kinderarzt auf.
Homöopathie
    Akute Angstzustände können Sie gut in Eigenregie behandeln; ansonsten ist eine Konstitutionstherapie angeraten.
Angst vor anstehenden, möglicherweise unangenehmen Situationen wie einem Zahnarztbesuch lindern Sie mit Aconitum D6 am Abend zuvor und morgens kurz vorher. Wird Ihr Kind vor lauter Angst aggressiv und schlägt z. B. um sich, geben Sie alternativ Chamomilla.
Bei Lampenfieber und akuter Angst in engen Räumen hilft Argentum nitricum D6, geht die Prüfungsangst

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