Kinderkrankheiten von A–Z
eignet sich Arnika (z. B. als Kombipräparat mit anderen entzündungshemmenden Pflanzen: Dolo-cyl®).
Heilpflanzen Pflanzen hemmen die Entzündung und bessern die Beweglichkeit. Besonders bekannt und häufig auch in Fertigpräparaten enthalten sind Weidenrinde, Brennnessel, indischer Weihrauch und Teufelskralle, die bei schmerzhaften Prozessen der Gelenke wirken und bei regelmäßiger Einnahme oft eine Verminderung der Medikamentendosis zulassen. Die Einnahme erfolgt vor allem als Teezubereitung oder Fertigpräparat. Achtung: Falls Ihr Kind Methotrexat (ein das Immunsystem hemmendes Mittel) einnimmt, sollte es den Tee nicht gleichzeitig, sondern zeitversetzt trinken.
ZUM WEITERLESEN
Infos aus dem Internet
Rat, Unterstützung und Informationen zum Rheuma speziell bei Kindern finden Sie besonders bei der Kinder-Rheumastiftung ( www.rheumastiftung.de und deren Seite für betroffene Kinder www.rheumakids.de). Auch die Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V. ( www.rheuma-liga.de ) bietet einen speziellen Themenbereich für junge Rheumatiker und für Eltern (»von Betroffenen für Betroffene«) an.
Ernährung Empfehlenswert ist eine langfristige Ernährungsumstellung auf wenig oder kein Fleisch, vor allem kein Schweine- und anderes rotes Fleisch. Dieses enthält besonders viel Arachidonsäure, die im Körper in entzündliche Botenstoffe umgewandelt wird. Omega-3-Fettsäuren (z. B. in Fisch, Weizenkeim- und Sojaöl) hemmen diese, sollten also dagegen vermehrt zugeführt werden. Kuhmilchprodukte und Zitrusfrüchte sollten eher vermieden werden. Empfohlen werden auch Vitamin E und pflanzliche Enzyme mit Bromelain (z. B. in der Ananas oder als Fertigpräparat, z. B. Phlogenzym®), das die Autoimmunreaktion hemmen soll.
Akupunktur Manchen Patienten hilft sie – sie berichten über einen positiven Einfluss auf Schmerzen und Entzündungszeichen –, andere spüren keinen Unterschied. Deshalb: Ausprobieren, wenn Ihr Kind das »Nadeln« erträgt, außerdem stehen auch schmerzlose Laserakupunkturverfahren zur Verfügung.
Homöopathie Bei der chronischen Entzündung ist eine Selbstbehandlung nicht angezeigt. Versuchen Sie eine Konstitutionstherapie bei einem erfahrenen Therapeuten.
Und sonst
Während eines akuten Schubes darf das Kind sich nicht belasten und muss manchmal sogar Bettruhe einhalten. In den Phasen dazwischen sollte und muss es sich dagegen viel bewegen, um Knochen und Muskeln zu trainieren. Bestimmte Belastungen wie Springen sind allerdings tabu – lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten.
Ringelröteln
Andere Bezeichnung: Erythema infectiosum
Ringelröteln werden von Viren übertragen, sind selten und harmlos. Eine Erstinfektion während der Schwangerschaft gefährdet allerdings das Ungeborene.
Die Erreger gehören zu der Gruppe der Parvoviren und werden vermutlich durch Tröpfchen in der Atemluft übertragen. Die Krankheit bricht etwa 7–18 Tage nach der Ansteckung aus. Die betroffenen Kinder tragensie allerdings schon am 4.–10. Tag weiter. Erscheint der typische Ausschlag, ist die Ansteckungsmöglichkeit bereits vorbei. Es gibt viele Virusträger in der Bevölkerung, doch nur ein Teil der Infizierten entwickelt auch Krankheitssymptome. Ringelröteln bekommt man gewöhnlich nur einmal im Leben. Eine Impfung gibt es nicht. Sie sind nicht mit den Röteln zu verwechseln – auch wenn beide Kinderkrankheiten rötlichen Hautausschlag aufweisen.
Komplikationen
Bei höchstens jedem zehnten Kind treten leichte, schmerzhafte Gelenkentzündungen vor allem an den kleinen Gelenken wie Fingern und Zehen auf. Sie heilen ohne Folgen aus. Eine bestehende Blutarmut (→ S. 99 ) verschlimmert sich, da die Erreger die ohnehin reduzierten Blutkörperchen befallen.
Der Ringelröteln-Ausschlag besteht aus ineinanderfließenden Ringen
HAUPTSYMPTOME
Schmetterling im Gesicht, Girlanden am Körper
Etwa eine Woche nach der Ansteckung zeigen manche Kinder flüchtig unspezifische Beschwerden wie Kopf- und Gliederschmerzen oder leichtes Fieber.
Etwa 10 Tage später entwickelt sich ein bläulich-roter Hautausschlag erst an den Wangen, seine Ausprägung erinnert an einen Schmetterling. Er breitet sich über den gesamten Körper, vor allem entlang der Streckseiten von Armen und Beinen geringelt und girlandenförmig aus.
Der Ausschlag juckt nur selten, kann über mehrere Wochen bestehen, aber zwischenzeitlich immer wieder abblassen; bei Wärme (z. B. Duschen) wird er oft stärker.
HÄTTEN SIE–S GEWUSST?
Ringelröteln in der
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