Kinderkrankheiten von A–Z
ist. Erste Anlaufstellen im Internet für Informationen und Kontakte sind der Bund diabetischer Kinder und Jugendlicher ( www.bund-diabetischer-kinder.de ), der deutsche Diabetiker-Bund ( www.diabetikerbund.de ), die Deutsche Diabetes Union ( www.diabetesunion.de ) und die private Initiative Diabetes-Kids ( www.diabetes-kids.de ).
Notfallsituationen
Natürlich hoffen alle Eltern, niemals in eine Situation zu geraten, in der sie bei ihrem Kind Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifen müssen. Trotzdem sollten Sie auf solch einen Fall vorbereitet sein.
DAS TUT IHREM KIND GUT
Lebensrettende Sofortmaßnahmen
Ihr Kind liegt reglos auf dem Boden, ist blass oder bläulich? Gehen Sie nacheinander in folgenden Schritten vor:
Bewusstlos?
Prüfen Sie, ob Ihr Kind ansprechbar ist: Reagiert es auf seinen Namen, leichtes Rütteln oder Zwicken?
Falls ja: Schocklagerung (Rückenlage, Beine 45#x00B0; nach oben strecken); falls Sie einen Unfall vermuten, weiter mit dem »Unfall-Check von Kopf bis Fuß« (→ S. 405 ) und Versorgen der Wunden (→ S. 408 ).
Falls nein: Ihr Kind ist bewusstlos. Sind Sie zu zweit, sollte einer bereits jetzt den Rettungsdienst rufen. Die Leitstelle wird Ihnen alle wichtigen Fragen stellen, deshalb müssen Sie sich nur zwei Dinge merken: 1. die Notrufnummer und 2. legen Sie niemals selbst auf – das Telefongespräch wird immer von der Leitstelle beendet!
Notrufnummern :
112 (Deutschland)
144 (Österreich, Schweiz)
Atmung?
Prüfen Sie, ob Ihr Kind atmet: Beugen Sie seinen Kopf leicht nach hinten und halten Sie Ihr Ohr über Mund und Nase des Kindes - spüren Sie mit Ihrer Wange einen Luftstrom, hören Sie ein Atemgeräusch oder sehen Sie, dass sich der Brustkorb hebt und senkt?
Falls ja: Bauchlage bei Babys und Kleinkindern, stabile Seitenlage bei Kindern ab 4 Jahren.
Falls nein: prüfen, ob Fremdkörper (→ S. 417 ) im Mund (ggf. entfernen), falls noch immer keine Atmung: Atemspende (über Mund und Nase bei Babys, sonst über Mund, mit zugehaltener Nase; jeweils 1-2 Sekunden pusten und warten).
Sie sind sich unsicher: Beginnen Sie mit der Atemspende, beobachten Sie dabei die Reaktion Ihres Kindes – bei Abwehrverhalten aufhören, ist die Atemspende ohne Reaktion des Kindes möglich, weiterbeatmen.
Atmet das Kind, rufen Sie den Rettungsdienst, beobachten Sie Ihr Kind weiter (minütliche Atem- und Pulskontrolle).
Keine Reaktion?
Ihr Kind bewegt sich nicht, hustet oder schluckt nicht, zeigt keine Atmung? Wahrscheinlich hat Ihr Kind einen Herz-Kreislauf- Stillstand. Sie müssen jetzt die Atemspende mit einer Herzmassage abwechseln (Brustkompression etwa 100-mal/Minute: bei Babys mit einem Finger unterhalb der Brustwarzenlinie, sonst mit einer Hand auf unterer Brustbeinhälfte):
2 Atemspenden, 30 Brustkompressionen (2 : 30)
Rufen Sie nach 1 Minute den Rettungsdienst. Kontrollieren Sie alle 5 Minuten die Atmung. Fahren Sie fort, bis Hilfe eintrifft oder Ihr Kind wieder atmet.
Auch wenn Sie Ihr Kind sicher nicht vor allen gefährlichen Situationen schützen können, lassen sich einige verhüten. Bei Babys und Kleinkindern passieren die meisten Unfälle im Haushalt, bei älteren Kindern im Straßenverkehr. Gestalten Sie Ihr Zuhause also möglichst kindersicher und lassen Sie Ihrem Kind eine gute Verkehrserziehung angedeihen. Als Grundregel gilt: Unterschätzen Sie nie die Neugier und den Einfallsreichtum Ihres Kindes – es entwickelt zahlreiche Ideen, wie es hohe Bücherregale erklimmen und den Inhalt heißer Töpfe inspizieren kann!
Ist aller Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz etwas passiert, gilt: Je besser Sie Bescheid wissen, was zu tun ist, desto eher können Sie Ruhe bewahren und auch das Richtige tun. Deshalb ist es sinnvoll, einen Erste-Hilfe-Kurs für Kinder zu besuchen und das Gelernte regelmäßig aufzufrischen. Ein Buch kann das praktische Lernen nicht ersetzen, weshalb wir Ihnen hier nur einen Überblick über die wichtigsten Sofortmaßnahmen geben.
ZUM WEITERLESEN
Buchtipp
Anne Hilgendorff: Ich hab' mir wehgetan! Thieme, Stuttgart 2006
Ihr Kind kann gerade mit seinem Armgips nicht gut toben? Vielleicht trösten Sie es mit diesem Buch, das Kindern zwischen 3 und 8 Jahren erklärt, wie Beulen entstehen und Wunden verheilen.
Viele kleinere Unfälle und Missgeschicke können Sie selbst versorgen. Wenn Sie sich jedoch unsicher sind, die Beschwerden nicht besser werden oder zunehmen, stellen Sie Ihr Kind immer einem Arzt vor.
Notfälle und Schock
Lebensbedrohliche Situationen wie Atem-
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