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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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im ganzen Körper führen kann (Purpura Schoenlein-Henoch).
2. Verminderte Zahl oder Funktion der Blutplättchen (Thrombopenie bzw. Thrombopathie): Dies hat zahlreiche Ursachen, insbesondere überreaktionen des Immunsystems, wodurch die Blutplättchen zerstört werden, Krebs wie Leukämie, bei dem die Plättchenbildung beeinträchtigt ist, eine Blutvergiftung, bei der mehr Blutplättchen (und Gerinnungsfaktoren) verbraucht als nachgeliefert werden, oder Medikamente wie Acetylsalicylsäure, die das Verkleben der Blutplättchen verhindern (Thrombozytenaggregationshemmer).
3. Störungen bei den Gerinnungsfaktoren (Minus-Koagulopathie): Die häufigste, meist mild verlaufende Form (schätzungsweise 1 von 100 Kindern sind betroffen) ist das angeborene Von-Willebrand-Syndrom (vWS). Bekannter, aber seltener ist die ebenfalls erbliche Bluterkrankheit (Hämophilie A oder B).
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Suchen Sie einen Arzt auf. Die verschiedenen Störungen werden durch Bluttests erkannt. Bei einer vorübergehenden starken Blutungsneigung ist ggf. eine Therapie mit Kortison notwendig, um innere Blutungen der Organe oder des Gehirns zu vermeiden. Bis sich alle Befunde normalisieren, sollte Ihr Kind zur regelmäßigen Nachkontrolle. Selbst bei leichten angeborenen Formen müssen zumindest vor Operationen oder bei Verletzungen spezielle Maßnahmen ergriffen werden, schwerere Formen erfordern teilweise den lebenslangen Ersatz der fehlenden Gerinnungsfaktoren. Selbsthilfegruppen wie die Interessengemeinschaft Hämophiler ( www.igh.info ) oder die Deutsche Hämophiliegesellschaft ( www.deutsche-haemophiliegesellschaft.de ) bieten Rat und Unterstützung.

Blutvergiftung
    Andere Bezeichnung: Sepsis
    Wenn sich Keime wie Bakterien oder Pilze über den Blutstrom im gesamten Körper ausbreiten, entwickelt sich ein potenziell lebensbedrohliches Krankheitsbild. Solche eine Sepsis ist selten; betroffen sind davon fast nur abwehrgeschwächte Kinder.
    HAUPTSYMPTOME
    Mir geht es total schlecht
Hohes Fieber mit Schüttelfrost, wechselnde Temperaturen oder sogar Untertemperatur (unter 36°C) sind häufig, allerdings unspezifisch.
Entwickelt das Kind bei einer Infektion einen schnellen Puls, eine bläuliche Hautfarbe und atmet es schnell, spricht das für eine Kreislaufbeteiligung und Funktionsstörung der Lunge, wird es zunehmend unruhig, schläfrig oder verwirrt, für eine Gehirnbeteiligung.
Gerinnungsstörungen machen sich durch zahlreiche kleine Blutungen in Form roter Hautflecken bemerkbar, die sich nicht durch ein Wasserglas oder durchsichtiges Lineal wegdrücken lassen. Bei einer Nierenbeteiligung lässt das Kind kein Wasser mehr.
    Übrigens: Rote Streifen, die von einer Verletzung an den Händen oder Füßen in Richtung des Herzens ziehen, sprechen entgegen der landläufigen Meinung nicht für eine Blutvergiftung, sondern sind Zeichen einer Entzündung der Lymphgefäße ( Lymphangitis ). Auch diese bedarf der ärztlichen Therapie, ist aber nicht lebensbedrohlich.
    Eine Sepsis ist bei Kindern glücklicherweise selten. Tritt sie aber auf, ist nur eine rasche Behandlung lebensrettend. Eine Blutvergiftung entsteht, wenn Erreger – meist Bakterien, seltener Pilze – den Organismus überschwemmen, so dass das Immunsystem nicht mehr fähig ist, an allen Stellen zugleicheinzugreifen. Dadurch schädigen sowohl die Erreger selbst als auch die körpereigenen Botenstoffe und Abwehrsubstanzen den Organismus: Der Kreislauf bricht zusammen, die Blutgerinnung gerät außer Kontrolle und die Organe funktionieren zunehmend schlechter. Unbehandelt verläuft eine Sepsis innerhalb von Stunden tödlich.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Verschenken Sie keine kostbare Zeit: Rufen Sie den Notarzt bei oben genannten Symptomen oder wenn Ihr Kind gräulich, verfallen oder apathisch wirkt. Die einzig sinnvolle Therapie bei einer Blutvergiftung ist die Gabe von Antibiotika als Infusion und die Behandlung der Symptome aufgrund des Organversagens auf der Intensivstation.

Darmverschluss
    Andere Bezeichnung: Ileus
    Ihr Kind hat starke Bauchschmerzen und erbricht Galle oder Blut? Sein Allgemeinzustand verschlechtert sich innerhalb kürzester Zeit? Rufen Sie einen Arzt!
    Ein Darmverschluss bedeutet, dass an einer Stelle des Dünn- oder Dickdarms der Nahrungsbrei nicht mehr weitertransportiert wird und so ein lebensgefährlicher Stau entsteht. Prinzipiell gibt es zwei Ursachen des Passagestopps:
Mechanischer Ileus: ein verstopfter Weg durch ein Hindernis (z. B.

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